Blick
vom Lej da la Tscheppa zum Joch P 2798 (links), dem Übergang zum
Vadret Lagrev.
Blick zurück
über den Lej da la Tscheppa gegen die Bernina-Alpen: Linke
Bildhälfte mit Piz Surlej und Munt Arlas, in der Mitte,
dicht zusammen, Piz Tschierva und Piz Morteratsch, rechts
schließlich Piz Murtel und Piz Corvatsch.
Am Gratrücken
oberhalb des Vadret Lagrev.
Blick vom
Gipfel zum Piz Güglia.
Blick am Gipfel
ins Bergell. |
Anfahrt über die Straße
von Silvaplana
zum Julierpass. P am Straßenrand bei 2020m nahe eines Stichweges
hinab zum Bachlauf des Ova dal Vallun (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). Vom P den Stichweg nach Süden, hinab zum nahen Bachsteg
und jenseits im dichten Wald etwas talauswärts bis zum nächsten
ausgeschilderten Abzweig zum „Lej da la Tscheppa“. Nun dem bez. schmalen
Bergpfad entlang steil in zahlreichen Kehren im Wald höher bis unter die
obersten Felsabbrüche und hinauf auf den ausgedehnten Flankenabsatz hoch
über der weiten Talfurche des Oberengadin und dem großen
Silvaplana-See. Bis zum Karsee des Lej da la Tscheppa geht es
nun auf einem gut ausgetretenen Erdpfad immer sanft ansteigend, mit
häufigeren größeren Richtungswechseln durch die offene Rundhöckerlandschaft
von Muttaun am Fuße des wild gezackten Verbindungsgrates zwischen
Piz Polaschin und Piz Lagrev. Der bez. Pfad endet am großen, frei
gelegenen Karsee auf 2616m (2:00, s. oberes Bild).
Zum Gipfel geht es nun weglos über das sichtbare Joch weiter westlich im
Verbindungskamm: zunächst am rechten, östlichen, Ufer durch Blockhalden
entlang, um dann über dem nördlichen, teils begrünten Ufer höher
anzusteigen. Bis zum Joch wird die Geröllflanke unter dem Verbindungsgrat
von einem Schrofenabbruch durchzogen; das Joch kann man sowohl unterhalb als
auch oberhalb dieses Abbruches erreichen, beide Routen sind mit Steindauben
markiert. Wählt man die obere Route, muss man an geeigneter Stelle die teils
begrünten Schrofen empor, darüber links und zuletzt durch eine Blockmulde
zum Joch P 2798, das nach
0:55 erreicht ist. Jenseits mit etwa 30m Verlust
nach links über grobes Blockwerk zum Rand des Gletschers Vadret Lagrev
hinab. Der Übertritt aufs geröllübersäte Eis ist unproblematisch (jedoch auf
Steinschlag achten), dann geht es zunächst links haltend, bald in die Mitte
ziehend in gut mittlerer Steilheit höher. Die obere, etwas flachere
Gletscherhälfte zeigt sich durch zahlreiche, nicht ungefährliche Querspalten
zerfurcht, die jedoch stets gut zu umgehen sind, wobei man sich deutlich in
der rechten Gletscherseite hält. Den Fuß der zu oberst gelegenen Gratfelsen
zielt man am günstigsten rechts an, nahe unter Vorgipfel P 3109. Über
steilsten Schutt leicht schräg rechts haltend (deutliche Abfahrtsspuren)
hinauf zum Gratrücken (1:00, s. mittleres Bild).
Über den Blockrücken nach rechts den nahen Vorgipfel P 3109 hinauf und
weiter über den flachen Verbindungsgrat, anfangs grobes Blockwerk, dann
erdiger Schutt und zuletzt Felsgesimse, nach Südwesten zum höchsten Punkt (0:35).
Abstieg wie Aufstieg: 1:20 zum Sattel P 2798. Zum
Lej da la Tscheppa nun mit Vorteil über die Route unterhalb des
Schrofenabbruches, die man Steindauben nach über eine auffällige Mulde
entlang eines großen Moränenrückens erreicht. Man steigt die Mulde jedoch
nicht ganz ab, sondern wechselt nach links dicht an den Fuß des
Schrofenabbruches und folgt ihm bis über das nördliche Seeufer. Am Ufer
entlang zum bez. Wanderweg (0:35). Durch die
Rundhöckerlandschaft zurück zum P in 1:45.
- Durchaus beeindruckende und abwechslungsreiche Tour durch eine
ursprüngliche, gletschergeschaffene Landschaft. Bis zum recht großen und
sehr offen gelegenen Karsee (2:00) nutzt man einen guten Wanderweg, die
übrigen 2:30 sind dagegen vollkommen weglos, hier und da finden sich aber
Steigspuren. Bis zum Joch befindet man sich auf einer weit ausgedehnten
Terrasse über der Talfurche des Inn mit herrlich freiem Blick auf die
Bernina-Alpen
(s. zweites Bild), jenseits dann in einem völlig abgeschiedenen Hochtal
mit einem Gletscher, der in einen Gletschersee mündet (s. mittleres
Bild). Der Gletscher ist durchwegs steil und bedingt Steigeiseneinsatz.
Solange er Neuschnee trägt, ist er wegen möglicherweise verdeckter Spalten
solo unbegehbar. Am Gipfel entdeckt man die unbekannteren Berge im Westen
um Piz Duan, Piz Piot
und Piz Platta, davor die frequentierteren, aber niedrigeren
Piz Lunghin
und Piz Grevasalvas, im Norden beherrschen die wüstenhaft
kargen Berge um Piz d’Err und Piz Calderas das Bild, im
Nordosten natürlich die markante Felsburg des
Piz Güglia, dahinter der Piz Ot. Weiter
im Osten fallen Weißkugel und Ortler
auf. Im südöstlichen Halbkreis stehen jenseits des Inn Berühmtheiten wie
Piz Morteratsch, Piz Bernina und Piz Roseg
versammelt. Mit den Bergeller Bergen hinter dem Malojapass
schließt sich das abwechslungsreiche, begeisternde Rund.
- Tour alleine begangen.
- Einfache Wegstrecke (7.1 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |