Der
Talschluss mit dem Aufstieg zum Lisenser Ferner. Rechts der Fuß der
gut 1500m hohen Nordostabstürze.
Blick oberhalb der Plattigen Wand
nach WSW gegen die
Lisenser Spitze,
nach SSO über den
Lisenser Ferner gegen Östliche Seespitze (linker Bildrand im
Hintergrund) und Wildes Hinterbergl (rechter
Bildrand).
Auf dem
Rotgratferner am Weg zur Scharte (genau in Bildmitte) vor dem Gipfel
(rechts darüber).
An der Scharte
P 3198 unter dem Gipfelgrat.
Rückkehr an die
Lisenser Alm.
Gesamtansicht
mit Gipfel von der Lisenser Alm aus.
Lisenser
Fernerkogel (Mitte links) und Vorderer Brunnenkogel (Mitte rechts)
aus Südwesten vom Längentaler Weißerkogel.
Überblick aus
Nordwesten vom Winnebacher Weißkogel. |
Anfahrt vom
Sellraintal über Gries
zum P (Gebühr EUR 3,00) an der Lisenser Alm auf 1636m (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). Links vom Bach führt ein breiter Fahrweg südwärts bis
zur Talstation der Hüttenseilbahn des Westfalenhauses. Weiterhin in gleicher
Richtung, direkt auf den nordseitigen Steilabbruch des Lisenser Ferners zu
(s. oberstes Bild). Durch lichtes Strauchwerk führt die Spur von halblinks
auf die Mitte zu. In der Fußmitte spaltet eine große Felsrinne mit
senkrechten Wänden den Abbruch. Der einfachste Anstieg erfolgt über den
strauchbewachsenen Rücken, der an die rechte Rinnenschulter heranführt (0:25).
Über die steilen Buckel oberhalb der Rinne erreicht man bei ca. 2120m eine
nurmehr mittelsteile Passage auf der man die Route freier wählen kann.
Mittelsteile Aufschwünge leiten einen vom rechten allmählich zum zentralen
Teil, der auf etwa 2700m zwei kleinere balkonartige Vorbauten aufweist. Von
hier nun lang anhaltend diagonal ganz nach rechts über den mittelsteilen
Eiswulst hinauf, der den waagrechten obersten Abschluss bildet. Nach
3:00 durchgängigem Anstiegs hat man das weite und flache Hochbecken
des Lisenser Ferner erreicht.
Nun wenig ansteigend westwärts über den Gletscher; rechts erhebt sich die
nahe Plattige Wand. Auf 2980m leiten die Spuren zum Fuß der
südexponierten Felswand. Zum Übergang geht es 50hm durch steilen Firn
diagonal von links nach rechts. Bei Vereisung Harscheisen etc. nötig. An den
breiten Übergang (mit Steinmann markiert) schließt sich ohne Höhenverlust
der kleinere, isolierte Rotgratferner an. In anhaltend
mittelsteiler Flankenquerung geht es in weitem Linksbogen NW-wärts zum
flacheren Hochbecken. Man durchquert es mittig und erreicht bald die
deutliche Scharte auf 3198m zwischen den beiden Gipfeln (links
Rotgratspitze, rechts Lisenser Fernerkogel); Schidepot. Nach rechts geht es
über grobes Blockwerk rasch höher (Sommerbewertung I) bis etwa 15m unter dem
Kreuz. Nun ausgesetzt zwischen Klemmplatten hindurch und flacher zum
Metallkreuz und Buch (2:45).
Abstieg auf der Anstiegsroute (4:00).
- Eine der großen Ostalpenunternehmungen. Bereits der dreistündige
Anstieg über den steilen Nordabbruch des Gletschers ist ein Erlebnis für
sich. Der recht steile Grat zum Gipfel ist bei winterlichen Verhältnissen
nicht einfach, meist aber gut gespurt.
- Für den frühen Aufstieg auf dem nordseitigen Abbruch des Lisenser
Ferner empfehlen sich Steigeisen. So kann man sich die Mehrzahl der
Schi-Kehren sparen und im harten Firn direkt ansteigen. Die Hälfte der
Schitourengeher legt diese Passage ebenfalls zu Fuß zurück.
- Die Tour ist für Schneeschuhgeher allerdings wenig geeignet:
zahlreiche Flankenquerungen, lange Steilpassagen. Lediglich entlang der
Plattige Wand ist das Gelände optimal. Im Sommer ist die Tour wegen
Spaltengefahr alleine
nicht machbar.
- Eine Tour, die keinerlei Kompromisse erlaubt. Generell nur bei
optimalen Verhältnissen sinnvoll. Im Hochwinter lawinengefährlich, im
Spätwinter und Frühjahr nur nach wolkenloser Nacht und guter Frostbildung
zu empfehlen.
- Abstiegszeit von 4 Stunden deutlich überhöht wegen
überdurchschnittlich vieler Pausen.
- Alternative Schreibweisen: Lüsens, Lüsener Ferner,
Lüsener Fernerkogel, Lüsener Spitze.
- Einfache Wegstrecke (7.1 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |