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Tour 557 - Pfannspitze, Große Kinigat

Osttirol, Venetien / Vèneto Karnische Alpen / Alpi Càrniche Karnischer Hauptkamm

Bergtour Route Kartitsch - Winkler Tal - Obstanser Sattel - Pfannspitze über SW-Grat auf und SO-Grat ab - Große Kinigat über W-Flanke (I) auf und ab - Filmoorhütte - Erschbaumer Tal - Kartitsch Gesamtaufstiegshöhe (m) 1440 + 70 im Abstieg Tage 1 Verhältnisse hochsommerlich

Name Max
(m)
Min
(m)
Aufstiegs-
höhe (m)
 Aufstiegs-
zeit (h)
 Schwierig-
keit [1]
 Prominenz
(m) 
[2]
 Dominanz
(m) 
[3]
Eigenstän-
digkeit
 [4]
Pfannspitze 2678 1420 1260 3:05 G1 163 1750 3
Große Kinigat 2689 2515 180 1:00 G2 595 9600 2
Unterhalb des Obstanser Sees

Auf dem Weg zum Obstanser See.

 

Obstanser See

Am Obstanser See bei der Obstanser-See-Hütte (Bildmitte links).

 

Kleine und Große Kinigat

Kleine und Große Kinigat.

 

Große Kinigat

Große Kinigat.

 

Fotos: Thehighrisepages.de

Anfahrt aus dem Pustertal über das Tiroler Gailtal nach Kartitsch. P südlich des Ortes am Freizeitzentrum (s.a. Bing Maps, Wetter bei weather.com).

Vom P auf flachem Fahrweg ins dicht bewaldete Winkler Tal hinein. Die später folgende, über 300 Meter hohe felsige Talstufe, über die sich auch der Bach stürzt, wird rechts auf steilem Steig überwunden. Hoch oben ist nach 1:15 die Prinz-Heinrich-Kapelle erreicht. Nun geht es über eine ebene Feuchtwiese (s. oberes Bild) mit einzelnen Almhütten weiter, der eine zweite, ebenfalls über 300 Meter hohe Talstufe folgt, die links über einen etwas steileren Schutthang gewonnen wird. Darüber, nun an der Schwelle zum begrünten Hochkar um den Obstanser See, erwartet einen die Obstanser-See-Hütte (0:50). Hier eröffnen sich zwei Möglichkeiten, zur Pfannspitze zu gelangen: An der Hütte nach links, am See vorbei, und auf gutem Steig durch das Schuttkar unter dem Roßkopf hindurch, oder, wie hier begangen, rechts des Sees den Pfad Richtung "Kriegerfriedhof", um durch begrüntes Schrofengelände zum Obstanser Sattel, 2462m, zu gelangen (0:30). Dort nach links, um auf deutlichem Steig über Felsschrofen dem breiten, aussichtsreichen Südwestrücken zu folgen. Gipfelwärts geht der Rücken in einen ausgeprägteren Felsgrat über. Das Gipfelkreuz ist nach 0:30 erreicht.
Weiter über den nach Südosten, bald Osten führenden Graskamm. Der Kamm geht allmählich in eine Felsschneide über und der Pfad quert nun knapp links durch die Flanken (s. drittes Bild). Der nächste Gipfel, die Kleine Kinigat, wird etwas unterhalb des steilen Gipfelaufbaus rechts in der Schrofenflanke umgangen. Darauf ist die Scharte, etwa 2515m, vor dem zweiten Gipfel des Tages, die Große Kinigat, erreicht (0:35). Wenige Schritte nach links um dort über die steilen, schuttreichen Felsstufen und -treppen (I, Fixseile) der Westabstürze auf die Schwelle des weiten, nordwärts geneigten Gipfeldaches zu kommen. Oben geht es über flachere Felsbänke - teils Firnfelder - und zuletzt eine steilere Blockschuttflanke auf den höchsten Punkt mit Kreuz (0:25, s. unteres Bild).
Abstieg zurück in die Scharte (0:15). Von dort quert man die gesamte Schuttflanke unter den Südabstürzen zum Filmoorsattel, 2453m (0:20).
Ggf. Abstecher zur Verpflegung: Vom Sattel über grünes Schrofengelände zur nahen Filmoorhütte auf 2350m (hin- und zurück 0:30).
Vom Filmoorsattel nun nach Norden Richtung Tscharreknollen zum nahen Hintersattel, 2406m, um ins Erschbaumer Tal abzusteigen. Nach dem Sattel geht es gegenüber den Nordostabstürzen der Kinigatspitzen über grüne Hänge durchs Hochtal der Tscharre auf eine Talstufe hinab und dieser rechts ausweichend bis in den Talgrund. Bald im Wald, geht es lange durchs Tal bis ans Sägewerk am südlichen Ortsrand von Kartitsch und mit etwas Gegenanstieg zurück zum P (2:15).

  • Die Große Kinigat ist westlich von Hochweißstein / Monte Peralba (2694m) der höchste Berg in den Karnischen Alpen. Den nächst gelegenen höheren Berg findet man allerdings bereits in den Sextener Dolomiten (Zehner-Rotwandspitze).
  • Geologisch sind die Berge der Karnischen Alpen unerwarteterweise den Nördlichen Kalkalpen zuzuordnen. Der Hinweis auf die Dolomiten begründet sich lediglich auf die unmittelbare Nachbarschaft.
  • Die mögliche Überschreitung der Große Kinigat nach Osten zum Filmoorsattel, sie führt teilweise über eine abschüssige und schuttreiche Steilrampe in der Südwand, war dem Autor im Detail unbekannt.
  • Im Südwesten erblickt man ungehindert die steilen Felswände der Sextener Dolomiten. Beim Blick nach Süden über die abgeschiedenen Berge im italienischen Friaul kann rasch Entdeckerfreude entfacht werden.
  • Der Rundkurs ist hier leider ein Verlust, denn der Weg durchs Erschbaumer Tal ist weniger begeisternd. Nach der mit allerlei Haus- und Unrat verunstalteten Umgebung der viel zu kleinen Filmoorhütte bleibt besonders der ermüdend lange Fahrweg im Erschbaumer Tal unterhalb der Talstufe bis zum Sägewerk in Erinnerung, wo man sich nur noch im eintönigen Fichtenforst bewegt. Hier lohnt lediglich die Passage unter den hohen Nordostabstürzen der beiden Kinigatspitzen. Das Winkler Tal ist dagegen nicht nur kürzer, sondern auch ungleich kurzweiliger mit seiner wasserfallgeschmückten Talstufe, den lieblichen Feuchtwiesen an der Prinz-Heinrich-Kapelle und dem See, eingebettet in sanfter, grüner Karmulde. Gerade hier hätte auch der Rückweg Freude bereiten können.

 

  • Gesamte Wegstrecke (19.4 Kilometer) zum Download als GPX-Datei.

 


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