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Tour 559 - Östlicher Feuerstein

Tirol Stubaier Alpen Hochstubai

Hochtour Route Gasthaus Feuerstein - Bremer Hütte - Nürnberger Scharte - Pflerscher Hochjoch - NO-Grat (I) Gesamtaufstiegshöhe (m) 2050 + 50 im Abstieg Tage 2 Verhältnisse hochsommerlich gut

Name Max
(m)
Min
(m)
Aufstiegs-
höhe (m)
 Aufstiegs-
zeit (h)
 Schwierig-
keit [1]
 Prominenz
(m) 
[2]
 Dominanz
(m) 
[3]
Eigenstän-
digkeit
 [4]
Bremer Hütte DAV 2413 1275 1140 3:20 BW1 - - -
Östlicher Feuerstein 3268 2413 910 3:55 G3 428 3650 3
Prangerstadel

Die Feuchtwiesen des Prangerstadel am Weg zur Bremer Hütte.

 

An der Bremer Hütte

An der Bremer Hütte.

Gipfel und Nordostgrat.

Östlicher Feuerstein

 

Westlicher Feuerstein

Gipfelblick zum Nachbarn Westlicher Feuerstein.

 

Schneespitze

Die Schneespitze im Osten.

 


Feuersteine

Grüblferner (darüber die kleine Felsspitze des Pflerscher Hochjoch), Östlicher Feuerstein (Mitte) und Westlicher Feuerstein (rechts) aus Nordwesten vom Großen Trögler. Ganz rechts hebt sich noch die Agglsspitze heraus.

 

Anfahrt von der Brenner-Autobahn über Steinach ins Gschnitztal. P (gebührenpflichtig) nach dem Straßenende beim Gasthaus Feuerstein. Auch gute Busverbindung von Steinach (s.a. Bing Maps, Wetter bei weather.com).

1. Tag
Vom P auf Forststraße taleinwärts. Später wechselt der Weg auf die rechte Bachseite. Noch vor der Laponesalm (Laponisalm) kommt man in offene Wiesen. Nach der Alm zweigt der bez. Pfad rechts vom Fahrweg ab um nun die weite, über 500m hohe Talstufe emporzuklettern. Nach langer Steilpassage durch dichten Wald, später Buschwerk, geht es in längerer Traverse auf die Schwelle der Talstufe, dem Prangerstadel, dem die ausgedehnten Feuchtwiesenböden der Simmingalm am wild verzweigten Zusammenfluss zweier Bachläufe (s. oberes Bild) folgen. Über den Bach und vorbei am kleinen Simmingsee geht es kurz nach Süden in Kehren einen grünen, plattigen Hang empor und dann oben auf dem ebenen, plattigen Gletscherschliffrücken des Mitteregg folgend nach Westen bis schließlich nach 3:20 die bis zuletzt verborgene Bremer Hütte erreicht ist.

2.Tag
Von der Hütte führt ein bez. Pfad mit unterwegs etwa 25m Höhenverlust die rechte Flanke über dem Hochtal des Hintersimming entlang um zuletzt in steilen Kehren (teils Fixseile) über Felsschrofen zur Zollwachthütte am Simmingjöchl, 2764m, anzusteigen (1:05).
Hier nach links (mark.) über einen Felsrücken und mit etwa 25m Verlust vor die Gletscherzunge des Aperen-Feuerstein-Ferner. Den steileren Teil der Stirn umgeht man rechts und steigt dann lange mäßig, erst zuletzt steiler, zur Nürnberger Scharte, 2914m, an (0:50). Nun ergeben sich drei Möglichkeiten nach Südosten fortzusetzen: unmittelbarer Abstieg auf den jenseitigen oberen Grüblferner oder nach links über den vom Pflerscher Hochjoch herabstreichenden Felsrücken oder knapp links unter diesem in dessen Firnflanke. Hier die letztere Variante: Nachdem man so den ersten ausgedehnten Felsgrataufwurf P 3038 links umgangen hat, steigt man steil über Firn in den folgenden Sattel P 3026 an. Nun auf der Anhöhe über grobe Felsblöcke und Platten weiter, bis man eine geeignete Stelle zum kurzen Abstieg auf den obersten, mäßig ansteigenden Grüblferner findet. An dessen linkem Rand (ggf. vereinzelt schmale Querspalten) in gleicher Richtung weiter um in der hintersten Ecke unter den Felsen des Pflerscher Hochjoch, 3166m, dem ersten Aufwurf im felsigen Feuerstein-Nordostgrat, steiler bis auf die Anhöhe zu steigen (0:55). Von hier folgt man dem gesamten Felsgrat (I): anfangs eher flach rechts der Schneide weiter, geht es bei der ersten höheren Gratstufe kurz nach links in die steile Südseite. Darüber teils auf Steigspur erneut flacher weiter, über den nächsten Absatz P 3223 hinweg und darüber einfacher bis zum höchsten Punkt mit Kreuz und Buch (1:05).
Abstieg auf dem Anstiegswege: 0:45 bis zum Pflerscher Hochjoch, über P 3038 in die Nürnberger Scharte (0:55), 0:30 bis zum Simmingjöchl, 0:50 zur Bremer Hütte, 2:30 zum P.

 

  • Der Übergang zum Zwilling Westlicher Feuerstein, 3250m, hier wegen zu hoher Schneeauflage nicht begangen, folgt dem Verbindungsgrat: Erst auf breitem, aber steilen Rücken in die Scharte hinab, dann wohl knapp über die steile, oberste Nordwestseite (Blockwerk) und einfacher über einen breiten Rücken auf den ausgedehnten Gipfel.
  • Sehr lange, aber landschaftlich beeindruckende Zweitagestour. Ist erst einmal die gewaltige Talstufe unter dem Prangerstadel überwunden - der hohe Wasserfall bleibt auf dem Weg allerdings verdeckt - tritt man in eine urgewaltige Bergkulisse, Erbe vergangener Gletscher, in der die Zeit still zu stehen scheint. Blanke Gletscherschliffbänke liegen wie Aussichtsbalkone über weiten, tief ausgeschürften Becken in denen labyrinthische Gletscherabflüsse hinträumen. Eine derart archaische Szenerie findet man in den Alpen selten. Auch der teilweise gesicherte Übergang übers Simmingjöchl zur Nürnberger Hütte steht diesen Eindrücken nicht nach.
  • Erweiterungsmöglichkeit Aperer Feuerstein, 2968m, der Nürnberger Scharte nördlich benachbart: auf Steigspur geradewegs über den felsigen Südgrat (I) zum großen Steinmann auf dem höchsten Punkt (0:30 hin und zurück, vergl. unteres Bild).
  • Den Gipfel kann man ab Nürnberger Scharte auch nach Querung über den Grüblferner (Längsspalten) und entlang des Nordgrates (I, Blockwerk, zuoberst ggf. Firn, vergl. zweites Bild v.u.) erreichen.
  • Tour alleine begangen.

 

  • Download der einfachen Wegstrecke (erster Tag 7.4 Kilometer, zweiter Tag 4.5 Kilometer) als GPX-Datei.

 

Fotos: Thehighrisepages.de

 

Ausblick am Aperen Feuerstein gegen Grüblferner und Östlicher Feuerstein: Links der Nordostgrat, rechts Westlicher Feuerstein, davor der Nordgrat (Aufnahme von Tour 296).

Grüblferner und Gipfel

Westlicher und Östlicher Feuerstein aus ONO von der Schneespitze. Rechts verläuft der Nordostgrat.

Westlicher und Östlicher Feuerstein

 


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