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Tour 777 - Bruschghorn

Graubünden / Grischun Adula-Alpen Piz-Beverin-Kette

Bergtour Route Dumagns - Curtginatsch - O-Grat Gesamtaufstiegshöhe (m) 1260 Tage 1 Verhältnisse herbstlich gut

Name Max
(m)
Min
(m)
Aufstiegs-
höhe (m)
 Aufstiegs-
zeit (h)
 Schwierig-
keit [1]
 Prominenz
(m) 
[2]
 Dominanz
(m) 
[3]
Eigenstän-
digkeit
 [4]
Hauptgipfel 3056 1840 1220 2:55 G1 570 13900 2
Nordgipfel 3044 3010 40 0:15 BW1 34 650 5
Alp Anarosa

Das Wiesenkar der Alp Anarosa ist umrahmt von den Pizzas d’Anarosa (links im Hintergrund) und vom Gelbhorn (rechts).

 

Piz Beverin

Blick vom Hauptgipfel zum Nachbarn Piz Beverin. Rechts P 2962 im Ostgrat des Hauptgipfels, davor das verschneite, oberste Kar Carnusa.

 

Am Nordgipfel

Blick vom Nordgipfel zum Hauptgipfel. In der Mitte P 3043.

Blick vom Piz Beverin gegen Südwesten auf Gelbhorn (links) und Bruschghorn (Mitte rechts der verschneite Hauptgipfel, rechts das markante Felshorn des Nordgipfels).

Bruschghorn

Anfahrt über die Schnellstraße durchs Hinterrheintal; aus Norden von Chur zur Anschlussstelle Zillis, aus Süden zur Anschlussstelle Andeer. Danach Richtung Westen über Donath und weiter hinauf nach Mathon. Noch vor dem wieder etwas tiefer gelegenen Nachbardorf Wergenstein rechts hinauf zu den verstreuten Häusern von Dumagns oberhalb der Waldgrenze. P auf 1840m an der ersten markanten Spitzkehre (s.a. Bing Maps, Wetter bei weather.com).

An der Straßenkehre den Fahrweg rechts des tiefen Kerbtales des Fundogn-Baches talein und stetig leicht ansteigend in der offenen Flanke weiter. Oberhalb der abseits tief im Talgrund gelegenen Alp Danis geht es, weiterhin in gleicher Richtung, auf einem Wiesentrittpfad weiter. Das Kerbtal zeigt sich zunehmend als wilder Tobel, gegenüber mit Lärchen bestanden und von einem Wasserfall durchzogen, bis man am Ende im Tobelkessel Vallatscha bei einem Wasserschloss nach links zum Gegenhang wechselt. Über eine Wiesenmulde ist wenig später auf 2272m die Alp Curtginatsch erreicht (1:05). Nun nicht dem Weg zum Carnusapass folgen, sondern die Richtung WNW haltend weglos in die Weiden der Alp Anarosa, einem weitläufigen grünen Kar, hinein (s. oberstes Bild). Entlang am östlichsten Bächlein nahe der rechten Flanke, den Ausläufern des Piz Tuf, geht es sanft höher bis unter die Flanke des Verbindungsgrates zwischen Bruschghorn und Piz Tuf. Hier an einem kleinen, verlandeten Seeboden (0:50) rechts vorbei um darauf die etwa 200 Meter hohe Flanke entlang einer grünen, zuoberst gerölligen Rippe - Steigspuren und vereinzelte Steindauben weisen den Weg - zwischen dem großen Trümmerfeld links und dem Schutthang rechts höher zu steigen. Den sanften Schuttkamm erreicht man am besten zwischen dem großen Felszacken P 2806, rechts, und dem Aufschwung zum Felskamm P 2962, links (0:20). Nun entweder auf dessen Schneide (Blockwerk und Schutt) weiter, oder, wie hier begangen, rechts die Nordflanke über den allerobersten Karabsatz (Steinmann) des Carnusa-Tals querend in den weiten Sattel vor dem Hauptgipfel hinauf (vergl. zweites Bild v.o.). Von dort über einen breiten Rücken zum höchsten Punkt, versehen mit Steindaube und Gipfelbuch (0:40).
Zum Nordgipfel gelangt man über den einfachen Verbindungsgrat, der zunächst den kaum merklichen Mittelgipfel P 3043 aufwirft, und einen etwa um 30 bis 35 Meter eingesenkten Sattel. Danach auf deutlicher Steigspur den markanten Felskopf des Nordgipfels hinauf, der nach allen übrigen Seiten steil abbricht. Die Gipfelsteindaube ist nach 0:15 erreicht (s. zweites Bild v.u.).
Abstieg: Vom Sattel vor dem Nordgipfel über die sanfte Karflanke unter dem Hauptgipfel hindurch zum obersten Absatz unter Felskamm P 2962 zurück. Vom Sattel vor P 2806 (0:30) hinab nach Curtginatsch in 1:00, bis zur Straßenkehre in 1:00.

  • Das Bruschghorn steht, obwohl um 60 Meter höher, touristisch deutlich im Schatten des markanteren Piz Beverin. So langt hier ein Gipfelbuch für bald zehn Jahre, dort gerade für einen Bergsommer. Dies mag in der schlechteren Einsehbarkeit am Hauptzugang aus dem Hinterrheintal begründet sein, wohin der Bergzug zudem mit sanften Hängen absinkt. Nach Westen jedoch, ins abgelegene hinterste Safiental, fällt der lange Bergzug, der im Norden noch Carnusahorn, im Süden Gelbhorn und Schwarzhorn mit umfasst, mit gut 1300 Meter hohen, unersteiglichen, wild zerrissenen und von tiefen Tobeln zerfurchten Abbrüchen in die Tiefe.
  • Das Gelände oberhalb der Alp Curtginatsch zeigt sich für Schneeschuhtouren optimal geeignet. Voraussetzung ist allerdings, dass sich die Südhänge im Kerbtal der Fundogn unterhalb etwa 2200m schneefrei zeigen, da hier lange Hangquerungen nötig sind und überdies die Lawinengefahr reliefbedingt hoch sein dürfte.
  • Am Gipfel kann man u.a. bis zu Ortler, Königsspitze, Bernina-Alpen, Piz Platta, Pizzo Tambo, Monte Rosa blicken. Näheres s. Piz Beverin.
  • Das Bruschghorn kann nicht mit Sensationen aufwarten. Es besticht aber - besonders im Herbst - mit einem kurzweiligen Anstieg durch ein tiefes, von Lärchen flankiertes Kerbtal, in dessen schattigem Grund sich abgelegene Alphütten verbergen, und oberhalb der Alp Curtginatsch mit herrlich freien, welligen Wiesenmatten. Im Süden ragt hier die lange Wand der abweisenden Nordabbrüche der Pizzas d’Anarosa auf, die sehr an die Dolomiten erinnern. Beim Rückweg entlang des Ostgrates entfaltet sich ein herrlich weiter Blick gen Nordost über den Glaspass hinweg auf den besiedelten Heinzenberg und die steilen Westabbrüche am Piz Beverin.
  • Der Almweg von Dumagns zur Alp Curtginatsch ist befahrbar bis etwa zur obersten Kehre auf 2335m.

S. a. Gipfelpanorama

  • Einfache Wegstrecke (8.0 Kilometer) zum Download als GPX-Datei.

Fotos: Thehighrisepages.de

 


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