Am
Rifugio F. Tonolini al Baitone.
Der Lago
Rotondo zwischen Hütte und Corno Baitone.
Die
Adamello-Nordwand vom Corno Baitone aus.
Am Passo del Cristallo:
Rückblick auf den
Anstieg durch die Nordseite und
Seitenblick nach
Südwesten ins Val Miller.
|
Anfahrt vom Veltlin
/ Valtellina
über den Aprica-Pass oder vom Etschtal über den
Tonale-Pass
ins Val Camònica nach Edolo. Weiter nach Sònico
und südlich vom Ort Richtung Osten nach Ponte del Guat (1550m). P
am Straßenende bei der Malga Premassone (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). 1. Tag
Vom P über die Bachbrücke und den Weg Nr. 13 nach Norden. Nach halber
Wegstrecke erreicht man den Stausee Lago Baitone, den man auf
seinem Westufer passiert. Durch grünes Schrofengelände führt der Weg
schließlich zum kleinen Rifugio F. Tonolini al Baitone auf 2437m (2:30),
das in einer weiten Senke am kleinen Lago Rotondo liegt.
2. Tag
Von der Hütte zum Corno Baitone führt ein Pfad nach Norden. Man kommt
zunächst westlich am Lago Lungo
vorbei und gelangt schließlich ins Blockkar zu den beiden Laghi Gelati.
Zwischen den Seelein hindurch und auf einen breiten Rücken aus grobem
Blockwerk zuhalten. Über diesen gelangt man direkt zur mittelsteilen Flanke
unterhalb der Cima dei Laghi Gelati. Man steigt erst in Falllinie
auf um in der oberen Hälfte zunehmend nach rechts zum hier breiten Grat an
der Scharte der Bocchetta dei Laghi Gelati (3:10)
zuzuhalten. Nun weiter auf dem Grat, der horizontal nach rechts zum Corno
Baitone hinüberzieht. Auf ihm über große Blöcke (anhaltend II) zu einer ca.
5m hohen, markanten Abseilstelle (III). Dahinter geht es südlich der
Schneide auf Bändern weiter bis zu einer erdigen Geröllrinne. Diese bis
knapp zur Schneide hinauf, einige Meter nach rechts und dann unter
überhängenden Klemmblöcken hindurchkriechend bis wieder fast die Schneide
erreicht ist. Nun weiter bis zur Scharte kurz vor dem Gipfel. Über sie
hinweg zum nahen Kreuz auf dem Corno Baitone (1:50).
Abstieg über die markierte SW-Wand, die hier eine deutliche Einkerbung
bildet. Steil und stellenweise etwas ausgesetzt (I+) geht es über eine
Steigspur direkt zum Wandfuß und ehemaligen Gletscherrand auf ca. 2800m. Nun
durch das Kar, über riesige Felstrümmer zum oberen Lago Gelati und
weiterhin weglos aber leichter zur Hütte zurück (3:45).
3.Tag
Von der Hütte auf markiertem Pfad Richtung Passo di Premassone. Auf
ca. 2650m nach rechts und weglos nach Süden. Durch riesige Felstrümmer zu
einer mittelsteilen, erdigen Geröllflanke. Diese hinauf und man gelangt zum
Beginn griffarmer Felsstufen (II). Die Stufen leiten einen meist nach links
hinauf. Nach halber Flankenhöhe wird das Gelände wieder leichter und man
erreicht eine Steigspur die zum Passo del Cristallo auf 2885m
führt. Dahinter nach links. Durch die Gletscherschliffbänke der Südflanke
der Cima di Plem leiten Steindauben mit stetigem Höhenverlust
ostwärts, bis man zuletzt auf 2650-2700m angekommen im steilen Schutt einer
Endmoräne im hintersten Bergkessel des Val Miller auf den Weg Nr. 23 stößt,
der vom Rifugio Gnutti zum Passo del Adamello führt. Die
unmittelbar folgende Route zieht nun weit über 400 Höhenmeter eine
ungeheure, breite Steilrinne, rechts von Corno Miller, links von
einem mächtigen Felssporn überragt, bis zum sichtbaren Gletscherrand am Pass
empor. Zunächst geht es noch in etlichen steilen Kehren über Schutt höher,
dann nach links hinüber zum Felseinstieg der Via Terzulli, der mit
einem großen Farbklecks markiert ist. Die mit zahlreichen Hiltihaken
gesicherte, hoch interessante Route führt über griffarme Felsbänke und
Gletscherschliffe mäßig steil bis steil geradewegs hinauf vor den weiten
Firnsattel des Passo del Adamello (3230m). Das Felsgelände lehnt sich zurück
und die Route zieht nach links an den Rand der großen Gletscherhochebene
Pian di Neve. Über den flachen Firn rechts unterhalb des hier
ansetzenden Südwestgrates des Adamello
weiter zur nahen Biwakschachtel Bivacco Ugolini auf 3280m.
Unterhalb dieser ginge es danach an der wenig geneigten Flanke der Cima
d. Laghetto
vorbei in den breiten Sattel vor dem Adamello-Gipfelfuß. Der Nebel löst sich
an diesem Tag jedoch nicht auf. Mangels Sicht und anhaltender Nebelnässe
Abbruch auf 3260m (5:20). Zurück zum Passo del
Adamello und den Felssteig hinab bis zum Weg Nr. 23. Der gute Weg führt nun
aus den kargen Hochkaren des Pantano di Miller in grünes
Schrofengelände hinein, am kleinen Laghetto Miller vorbei und
schließlich zum Rifugio Gnutti auf 2166m (4:00),
das am Stausee Lago Miller liegt.
4. Tag
Von der Hütte westwärts, den breiten Pfad Scale del Miller entlang,
der anfänglich eben durch das Buschwerk der Südseite des obersten Val
Miller führt und dann die steilen Waldflanken zur Malga Frino
hinabzieht. Kurz darauf ist der P an der Malga Premassone erreicht
(1:10).
- Touren in diesem Gebiet führen häufig durch bodenlose Felder aus
riesigen Felstrümmern, die eher kletternd zu überwinden sind. Diese
Felstrümmer bestehen aus Tonalit, einer Art Granit, den man hier
über mehrere Hundert Quadratkilometer ausgebreitet findet. Es handelt sich
dabei überhaupt um den größten Tiefengesteinskörper in den Alpen. Der
Tonalit leitet seinen Namen vom nahen Passo Tonale ab.
- Das Adamello-Gebiet, besonders der Zugang von Westen, bedingt von
Deutschland aus eine überdurchschnittlich weite Anreise. Dabei müssen
stets mehrere schmale Passstraßen überwunden werden.
- Gesamter Weg (26.0 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |