Anfahrt über
die Gavia-Pass-Straße
zwischen Bormio und Ponte di Legno bis unmittelbar auf die
Passhöhe (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). Vom Pass den markierten, aufgepflasterten Bergweg
südlich des Lago Bianco (s. oberes Bild) entlang. Man folgt dem Weg
noch einige Kehren die begrünten Schrofen auf der linken Karseite hinauf bis
Markierungen nach rechts zu einem Moränenrücken, zuoberst mit einer großen
Steindaube markiert, weisen. Auf dem Rücken, danach in einer Flanke und mit
etwas Höhenverlust, geht es weiter ins Kar, einem ausgedehnten Trümmermeer,
hinein. Etwa nach dem linken Drittel des langen waagrechten Grates
angelangt, steigt man dann direkt zur Bocchetta Corno dei Tre Signori,
dem von unten unauffälligen Gratübergang, hinauf. Zuoberst geht es länger
durch sehr steile, lehmige Passagen, die jedoch mit Ketten gesichert sind.
Der Übergang auf 3147m ist nach 1:50 erreicht. |
Nahe
beim Gavia-Pass / Passo di Gavia am Lago Bianco. Im
Hintergrund stehen Pizzo Trésero und Punta
Pedranzini (Mitte).
Gipfelansicht
von der Bocchetta Corno dei Tre Signori.
Blick nach
Westen über den Gavia-Pass hinweg zum Monte Gavia.
Gesamtansicht
aus Westen vom Monte Gavia. Links der Corno dei Tre Signori, vorne ist der
Passo di Gavia eingesenkt, rechts darüber steht der Monte Gaviola.
Der Corno dei
Tre Signori aus Nordosten vom Anstieg zum Pizzo
Trésero. |
Der erste Grataufschwung
soll angeblich links auf Bändern zu umgehen sein, einfacher ist es
jedenfalls in der Ostseite, dem Piano di Ercavallo zugewandt, auf
dem markierten Pfad Alta Via Camuna leicht abzusteigen um dann am
Fuße des Grates in einer Felstrümmermulde nach Norden zum nächsten größeren,
sanften Sattel anzusteigen. Von nun an der Felsschneide (I+) folgend weiter
hinauf, schwierigere Stellen können am ehesten rechts in der Blockflanke
umgangen werden. Den letzten Grataufschwung vor dem Gipfel kann man
ebenfalls rechts umgehen, dann ist direkt unter dem Gipfel auf etwa 3345m
die letzte Scharte erreicht (2:05). Nun entweder
direkt aus der Scharte über eine steile, ausgesetzte Plattenflucht (III-)
nach oben oder etwas weiter nach rechts queren um von dort durch eine
exponierte Rinne (II+) das Gipfelkreuz zu gewinnen. Abbruch, da ohne
Seilsicherung zu exponiert.
Abstieg aus der Scharte durch die ins südöstlich gelegene Kar hinab führende
Schuttrinne und durch das Kar (Firnfelder, Felsblöcke) nach Süden zurück zum
auffälligen, beim Anstieg berührten Gratsattel und von diesem am Fuße des
Grates zurück zur Bocchetta (0:45). Von dort
ebenfalls auf dem Anstiegswege zum Gavia-Pass in
1:35.
- Die beherrschende Felsgestalt am Gavia-Pass, aufgebaut aus
vier weit ausstrahlenden scharfen Felsgraten. Nach der Beschreibung von
Peter Holl im AV-Führer ist der Südgrat nur mit I angegeben, was
einen nicht veranlasst ein Seil mitzuführen. Der Gipfelkopf ist jedoch
schwieriger als II und dazu deutlich ausgesetzt (von Richard Goedecke
etwa mit III- angegeben).
- Eine alternative Anstiegsmöglichkeit, die II angeblich nicht
überschreitet, soll sich hinter der Bocchetta Corno dei Tre Signori
ergeben, wenn man in die Südostseite des Gipfelaufbaus zu einer
üblicherweise schneebedeckten Mulde quert um darauf durch eine Steilrinne
den oberen Ostgrat zu gewinnen. Von dort zum höchsten Punkt.
- Die Route durch das trostlose Trümmermeer zwischen Lago Bianco und
Bocchetta Corno dei Tre Signori führt den Berggänger in einen selten
düsteren Bergkessel, gesteigert durch die zu Tagesbeginn schattige
Westlage. Der sehr steile Zustieg zur Bocchetta durch junges
Gletscherrückzugsgebiet (der einstige Flankengletscher hat sich vollkommen
zu einem Blockgletscher zurückgebildet) dürfte bei Nässe kaum noch
begehbar sein.
- Der Name, mit Dreiherrenhorn zu übersetzen, stammt aus der Zeit, als
am Gipfel die Schweizer Eidgenossenschaft, Tirol und die
Republik Venedig zusammenstießen.
- Vergl. auch Tour 619 zum Monte Gavia.
- Tour alleine begangen.
- Einfache Wegstrecke (3.3 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |