Anfahrt von
Pertisau
(Achensee) über Mautstraße (EUR 3,50) ins Falzthurntal bis zum
großen P am Ende beim Gasthof Gramai-Alm (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). An der Gramai-Alm (1261m) vorbei und weiter im Talboden
gegen den Talschluss bis bald der Abzweig nach links, Osten, zum
Lunstsattel
erreicht ist. Durch schütteres Buschwerk dem bez. Pfad folgend zum nahen
Auslauf des breiten Geröllbettes das vom Sattel herab zieht. Nun im Geröll
in Kehren höher, den schmalen Bachlauf mehrfach querend, ehe der Pfad auf
halber Höhe die Rinne verlässt um die linke Flanke, mit schütterem Wald
bestanden, sehr steil emporzusteigen. Zuoberst geht es flacher über Wiesen
die Schulter querend in den Lunstsattel auf 1918m (1:35),
aus dem sich rechts der schroffe Nordgrat zum Nachbarn Rauher Knöll
erhebt.
Nach dem Sattel quert der bez. Pfad mit leichtem Auf und Ab über die dicht
mit Latschen bestandene Südflanke des Lunstkopf zum Wiesensattel
des Rizuelhals auf 1943m (0:35), wo sich
der Blick zum Gipfelziel öffnet. Nun geht es wieder etwas hinab, um im
Rechtsbogen den oberen, völlig offenen Talboden um die Naudersalm
auszugehen, deren Hütten, gut 80 Meter tiefer gelegen, bereits nach
0:10 erreicht sind. Kurz vor den Hütten an einem Bächlein links die
Almwiesen höher (markiert) um in den Sattel auf der Rückseite des Lunstkopf
zu gelangen (0:15). Damit befindet man sich am
Ansatz des Südwestgrates (I+) der Rappenspitze, der direkt zum höchsten
Punkt leitet: Auf Steigspuren den zunächst breiteren Rücken weiter bis der
zügig aufstrebende Grat eine markante Schneide ausbildet, unter der links
steilere Schichtbänke abfallen. Nahe an der Schneide weiter, schwierigere
Stellen sind meist links auf abschüssigen Platten umgehbar. Der letzte
Steilabsatz vor dem Gipfel ist durch einige Eisenbügel entschärft, darauf
ist nach 0:50 das Kreuz mit Gipfelbuch gewonnen.
Für den landschaftlich ungemein abwechslungsreichen Abstieg geht es, einem
bez. Bergpfad folgend, über den einfachen Nordgrat. Anfangs ziemlich steil
hinab zum benachbarten Larchkarlkopf
(s. oberstes Bild) um dann, hoch über dem Nauderer Kar zur Rechten,
in mehreren Abschwüngen dem aussichtsreichen Graskamm zu folgen. Zu unterst,
nahe der ausgeprägten Karschwelle, stößt man auf den Hauptweg Nr. 234 (0:35),
dem man nun nordwärts bis in den Grund des Falzthurntales an der
Falzthurnalm folgt: Von der Karschwelle geht es zunächst über steilen
Schutt und ggf. Firn am Fuße der schattigen, gut 200m hohen Nordwestabstürze
des rechts emporragenden Kaserjoch-Gipfels hinab um dann auf
schmalem Wurzelpfad zwischen malerischen Lärchenbeständen hindurch und von
kleinen Felswänden gesäumt den rechten Rand des obersten Brunntals
- das man nicht hinabsteigt - zu passieren. Nach einer kurzen Passage über
einen schmalen Graskamm, der einen Sattel mit interessantem Ausblick über
den abgelegenen Hintergrund des kurzen Dristenautals
bildet, geht es schließlich zur nahen Dristlalm auf 1644m (0:40),
überragt vom imposanten Felsgipfel des Dristenkopfes, hinunter. Von
der Alm dem bez. Pfad weiter folgend geht es nun durch ein weiteres kleines
Seitental, das Leglertal, bald dicht mit Fichten-, später Laubwald
bestanden, hinab zur Jausenstation Falzthurnalm auf 1089m (0:55).
Auf breitem Wanderweg (wahlweise dem "Waldweg" oder dem "Wiesenweg" folgend)
stetig ansteigend 4 Kilometer zur Gramai-Alm, 180 Meter höher gelegen,
zurück (0:55). |
Die
Rappenspitze aus Norden, nahe des Larchkarlkopf.
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- Landschaftlich besonders abwechslungsreiche Tour. Bei Überschreitung
des Berges empfiehlt es sich wie hier beschrieben den Südwestgrat auf- und
den Nordgrat abzusteigen. So sind die abschüssigen Schichtbänke am
Südwestgrat im Anstieg angenehmer zu gehen. Auch die dicht mit Latschen
bestandene, spröde Südflanke des Lunstkopf ist morgens beim Anstieg
leichter erträglich. Am entscheidendsten ist allerdings, dass man so
wesentlich mehr vom ungemein reizvollen Gipfelabstieg
zur Dristlalm hat, der, ganz ohne Latschenbestände zu berühren, entlang
des aussichtsreichen Graskammes mit einem herrlichem Blick über das wild
bewegte, kleinräumige Relief am Südende des Achensees aufwartet.
- Die Gesamtschwierigkeitsbewertung mit G2
gilt bei Begehung über den Südwestgrat. Steigt man nur über den Nordgrat
auf und ab, ist die Tour mit BW2 zu bewerten.
- Auf dem Weg vom Lunstsattel zum Südwestgrat der Rappenspitze kann man
statt Rizuelhals und Naudersalm zu berühren auch geradewegs über das
weitläufige Grasplateau am Lunstkopf, 2143m, hinweg steigen. Die
gut 200m hohe, mittelsteile Südflanke ist teils mit Krummholz bestanden
und erfordert Gespür für die beste Route durch die Latschengassen, der
Nordostrücken zeigt sich frei.
- Vergl. auch Tour 382 zum Sonnjoch
und Tour 405 zur Lamsenspitze,
beide mit Ausgangspunkt an der Gramai-Alm.
- Komplette Wegstrecke (Anstieg 6.5 Kilometer, Abstieg 7.7 Kilometer)
zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de. |