Beim
Anstieg im Rücken: Lago Miserin, das Felshorn des Mont Dela
und rechts daneben die Kuppe des Mont Glacier.
Unter dem
Col dei Banchi. Links der Gipfel.
Gesamtansicht
aus Norden vom Mont Glacier. Mitte links die Senke um den Ayasse-Bach,
darüber der Lago Miserin, am Horizont Rosa dei Banchi (links) und Col
dei Banchi (Mitte).
Am
Ausgangspunkt, dem Weiler Dondenaz.
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Anfahrt über das
Aostatal / Val d'Aosta nach Hône-Bard. Dort nach Westen auf
kehrenreicher Stichstraße steil ins Valle di Champorcher hinauf. In
der kleinen Ortschaft von Champorcher-Rocca
zweigt dann rechts eine 10km lange Straße zu den Häusern von „Dondenaz“
auf 2110m ab. Die letzten 5km führen dabei über eine zwar breite und ebene
Schotterpiste, die jedoch über weite Strecken ungemein ruppig und nicht für
jeden PKW tauglich ist. Alternativ zur Schotterstraße kann man in
Champorcher-Rocca geradeaus weiter in den nahen Talschluss von Chardoney
fahren, wo die Talstufe per Seilbahn überwunden wird und man ab
Mittelstation auf 1950m über einen bez. Wanderweg nach Dondenaz gelangt
(s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). Vom P am Ende der Piste den gesperrten Almweg zur
Bachbrücke hinab, an einzelnen Gebäuderuinen vorbei und jenseits den flachen
Hang auf einem abkürzenden Wiesentrittpfad geradewegs zum Rifugio
Dondena auf 2186m hinauf (0:20). Nun dem
flachen Fahrweg nach Westen Richtung „Cogne“ folgen, der über die sanften
Wiesenhänge von Gurgiassone zwischen dem südlich aufragenden
Monte Rascias und dem eingekerbten Torrente Ayasse bis unter
das Rifugio Miserin führt. Dieses erreicht man zuletzt über einen
nach links zwischen kleinen grünen Kuppen empor führenden, teils
gepflasterten Steig nach
1:00. Dort an der nahen Kapelle (2582m) vorbei um
direkt am linken Ufer des Lago Miserin nach Süden in das sanfte
Seitental des Miserin-Baches einzubiegen (vergl. oberes Bild).
Hinter dem See leicht links haltend die Wiesenhänge empor ehe man darüber
die graue Einöde eines Gletscherschliffplateaus unter dem Höhenzug zwischen
Col dei Banchi und Col de la Balmaz erreicht. Den Steindauben
nach flach weiter bis an eine mark. Wegverzweigung, wo man sich links dem
Col dei Banchi zuwendet. Nun befindet man sich hoch über dem hinteren,
vergletscherten Ende des Vallone dei Banchi, das von links hier
heraufführt, und quert hinüber in die Steilflanke unter der Punta dell
Asgelas
(3021m). Die Flanke, abwärts geneigte, klamme Felsbänke, teils unter etwas
Schutt, wird entlang auffälliger Steigspuren schräg aufwärts deutlich
oberhalb des Gletscherrandes traversiert, bis es im erdigen Schutt kurz
steil empor geht um zuletzt, weiterhin nach links ziehend, in den Col dei
Banchi auf 2957m zu queren (1:35). Nun direkt dem
felsigen Westgrat nach links zum Gipfel folgen: Zunächst über einige
Felsbänke hinweg, dann in die rechte Flanke ausweichend um von dort den
ersten Gratkopf P 3004 anzusteigen. Gipfelwärts lässt sich jedoch unter dem
großen Grataufschwung von P 3048 eine sehr hohe, senkrechte Felsstufe
(vermutlich mindestens II+) erkennen, die Seilsicherung voraussetzt. Abbruch
der Tour nach weiteren 0:25.
Abstieg auf dem Anstiegswege: Vom Col zur Kapelle am See in
1:30, zurück zum Rifugio Dondena in
0:50 und zum P in 0:10.
- Östlichster Berg der Paradisogruppe, der im Umfeld einen Gletscher
trägt.
- Eher einsames Tourengebiet, ganz besonders oberhalb des Lago Miserin,
wo man eine stille und durchaus eindrucksvolle Mondlandschaft passiert.
- Die wasserdurchtränkten Flanken unter dem Grat am Col dei Banchi (s.
zweites Bild v.o.), noch instabiles Gletscherrückzugsgelände, sind
durchgängig abschüssig gelagert, die jenseitige Flanke nach Süden ins
Valle di Campiglia ist steilstes Schrofengelände, teils mit
Grasbewuchs, und zum Ausweichen ebenfalls sehr ungünstig.
- Die Tour verläuft ausnahmslos durch offenes Gelände.
- Der Rosa dei Banchi entsendet nach Nordosten einen langen, düsteren
Grat, der steil zum Vallone dei Banchi mit dem Ghiacciaio dei Banchi
abfällt. Nach Süden ins Valle di Campiglia fallen Gipfel und Westgrat in
gewaltiger, nahezu ungebrochener, teils grasiger Schrofenflanke über 1400m
tief ab.
- Ab Gletscherschliffplateau kann man alternativ über den nahezu ebenen,
leicht welligen und breiten Rücken zum Monte Rascias (2784m) ziehen, um
dort die beim Weg über die Grashänge von Gurgiassone zum Rifugio Miserin
passierte Grasmulde abzusteigen. Die kürzeste Variante nach diesem Plateau
bietet sich mit einem weglosen Abstieg über Geröll und Gras von etwa 250m
in die linke, unvergletscherte Seite des nach Nordosten ziehenden Vallone
dei Banchi, um dort später auf einen Pfad direkt zum Rifugio Dondena zu
stoßen.
- Der Col dei Banchi findet sich auch als Colle dei Rosa.
- Tour alleine begangen.
- Anstiegsweg (8.0 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |