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Tour 1038 - Watzmann

Oberbayern Berchtesgadener Alpen Watzmannstock

Bergtour Route Wimbachbrücke - Stubenalm - Watzmannhaus - Hocheck (I) - Mittelspitze (I, Stelle II-) Gesamtaufstiegshöhe (m) 2150 + 30 im Abstieg Tage 1 Verhältnisse spätsommerlich

Name Max
(m)
Min
(m)
Aufstiegs-
höhe (m)
 Aufstiegs-
zeit (h)
 Schwierig-
keit [1]
 Prominenz
(m)
[2]
 Dominanz
(m)
[3]
Eigenstän-
digkeit
[4]
Falzköpfl mit Watzmannhaus 1928 620 1310 2:50 BW1 18 110 6
Hocheck 2651 1910 750 1:55 BW2 21 400 6
Watzmann (Mittelspitze) 2713 2630 90 0:55 G3 939 15900 1

Stubenalm

An der Stubenalm.

Hocheckschulter

Blick nahe der Mitterkaseralm hinauf gegen Watzmannhaus und Hocheckschulter.

 

Kleiner Watzmann und Watzmannkinder

Oberhalb der Falzalm: Kleiner Watzmann mit vier der fünf Watzmannkinder. Rechts ragt die Hocheckschulter empor.

 

Watzmannkar

Blick übers Watzmannkar gegen Kleiner Watzmann und Watzmannkinder.

 

Watzmannhaus

Das Watzmannhaus auf dem Falzköpfl.

 

Hocheckschulter

Gegenüber steht die Anstiegsflanke zum Hocheck bevor. Rechts ist die Watzmanngrube eingesenkt.

 

Am Hocheck

Die Unterstandshütte direkt am Hocheck. Die Mittelspitze dahinter ist nur scheinbar nah.

 

Watzmann-Mittelspitze

Die Mittelspitze über dem Verbindungsgrat.

 

Watzmann-Mittelspitze

Kurz vor der Mittelspitze.

 

An der Mittelspitze angekommen:

Watzmann-Südspitze

Blick hinüber zur Südspitze.

 

Wimbachtal

Das Wimbachtal mit seinen mächtigen Schuttströmen.

 

An der Mittelspitze

Blick an der Mittelspitze zurück zum Hocheck.

 

Hocheck

Beim Rückweg zum Hocheck.

 


Watzmann von Süden

Der Watzmann von der zehn Kilometer entfernten Schönfeldspitze im Steinernen Meer. Rechts ragt der Kleine Watzmann hervor.

 

Anfahrt aus Norden und Westen vom Saalachtal über Unterjettenberg, aus Osten von Berchtesgaden, nach Ramsau. Großer P östlich des Ortskerns an der Wimbachbrücke auf 620m (s.a. Bing Maps, Wetter bei weather.com).

Vom P über den Steg und links über dem Wimbach durch dichten Mischwald dem breiten Weg Nr. 441 folgend beständig höher, an den folgenden zwei Abzweigungen jeweils rechts haltend. Nach Passage entlang einer Lichtung führt der Fahrweg später durch eine Talkehle und näher an die auffällige Koppenwand, ehe etwas höher nach 1:00 die Stubenalm (Wegkreuzung, Jausenstation) mit ihren Weiden erreicht ist. Geradeaus weiter leitet der weiterhin zügig ansteigende, breite Weg durch dichten Fichtenwald. Nach der Talstation der Materialseilbahn zum Watzmannhaus und einer Forstdiensthütte gelangt man schließlich an die Mitterkaseralm. Wenig höher, rechts passiert man eine Klimastation, setzt sich der Weg 441 als schmalerer, kehrenreicher Wurzelsteig durch steilen Lärchenwald fort bevor man bei der Falzalm endgültig in offenes Gelände tritt und sich der Blick übers Watzmannkar hinweg zum Kleinen Watzmann und den sog. Watzmannkindern, einer Staffelung von fünf Felszacken, öffnet. Nach einigen weiten Kehren auf gutem Bergsteig zwischen niedrigen Sträuchern und kleineren Latscheninseln ist das bereits sichtbare, hoch oben auf der kleinen Rückfallkuppe des Falzköpfl (1928m, abweichend auch mit 1915m zu finden) gelegene Watzmannhaus erreicht (1:50).
Von der Hütte zum Vorgipfel, dem Hocheck, geht es nun über die gewaltige, plattige Abdachung links der ausgedehnten Mulde der Watzmanngrube. Nach anfänglich weiten Kehren am sanften Auslauf der Abdachung geht es allmählich steiler über zerfurchte, häufig schuttbedeckte Plattenzonen bis nah an die linke Gratkante, hoch über dem Watzmannkar (0:50). Etwas höher ist hier der markante, steile Felsaufschwung der Hocheckschulter zu überwinden (I, künstliche Felsstufen, Fixseil). Darüber geht es wieder rechts in die weite, gut begehbare Flanke hinaus wo man länger über gut gestufte Felsgesimse ansteigt. Zuletzt über steilere, zerfurchte Platten empor, dann ist mit der kleinen Felsspitze des Hocheck der lange Gipfelkamm gewonnen (1:05, kleines Gipfelkreuz).
Zur Mittelspitze geht es nun geradewegs über den scharfen Verbindungsgrat: Zunächst passiert man eine Biwakschachtel, um dann über eine schmale Felsschneide (I, exponiert, Geländer) wieder etwas abzusteigen. Rechts unter der Schneide auf deutlichen Steigspuren flacher weiter, nochmals über einige blanke Felsabsätze etwas tiefer, ehe der Grat selbst eine längere, mittelsteile Plattenrampe aufstellt (exponiert, Fixseil). Danach wieder rechts der Schneide auf flacheren Bändern (teils Fixseile) entlang bis unter den markanten Gipfelkopf der Mittelspitze. Über eine zwei Meter hohe Stufe empor (II-, exponiert, Fixseil) gelangt man auf eine abschüssige Plattenrampe (Fixseil) rechts des Gratfirstes, die geradewegs zu den Gipfelfelsen hinauf zieht. Das kleine Gipfelkreuz ist nach 0:55 gewonnen.
Abstieg auf dem Anstiegswege: Zum Hocheck zurück dauert es 0:50, von dort zum Watzmannhaus 1:25 und 2:15 zur Wimbachbrücke.

  • Nach Zugspitze und Hochwanner, beide an der Grenze zu Österreich gelegen, dritthöchster, eigenständiger Berg Deutschlands und der höchste, der komplett in deutschen Gefilden steht.
  • Die vielbeschriebene und -begangene Tour zählt ob ihrer gewaltigen Dimensionen des kompakten Bergmassivs tatsächlich zu den beeindruckendsten in den gesamten Alpen und genießt zu Recht Kultstatus. Bereits mit den ersten Schritten bei der Wimbachbrücke befindet man sich unmittelbar am Fuß eines Berges, dessen Gipfel noch fast 2200 Höhenmeter auf sich warten lässt. Der breite Fahrweg zur Mitterkaseralm steigt denn auch beständig überdurchschnittlich steil an. (Bedauerlicherweise sehr lange in dichtem, völlig reizlosem, eintönigem Wald.)
  • Bis zum Vorgipfel des Hocheck, die Steilstelle an der Schulter ausgenommen, Gehgelände. Die weitere Route über den Verbindungsgrat zum Mittelgipfel bleibt bis auf eine Stelle auch bei I, zeigt sich jedoch teils sehr exponiert und das Kalkgestein durch die häufige Begehung speckig. Vom Hochsommer abgesehen muss am schmalen, wilden Felsfirst mit Glätte wegen Eis, hartnäckiger Schneereste oder Raureif gerechnet werden. Die Steinschlaggefahr ist gering, ein Klettersteigset für den ausgesetzten Verbindungsgrat, da stets mit Glätte zu rechnen ist, sehr ratsam.
  • Am Verbindungskamm und den Gipfeln bietet sich eine umfassende Aussicht auf die näheren Berchtesgadener Alpen, die eisig glänzenden Hohen Tauern, die Leoganger Steinberge mit dem Birnhorn, die Loferer Steinberge, das Kaisergebirge und  die Chiemgauer Alpen. Im fernen Westen kann man das Karwendelgebirge erahnen.
  • Die Route ist lückenlos markiert und sollte selbst bei Nebel zu verfolgen sein.
  • Wer das enge Beisammensein auf Berghütten toleriert, wird die Tour gewöhnlich in zwei Tagen absolvieren, erst recht bei einer Überschreitung zur Südspitze.
  • Die Tour führt durch den Nationalpark Berchtesgaden.
  • Die Überschreitung zur Südspitze (auch Schönfeldspitze genannt, Höhe 2712m, Dominanz 830m, Prominenz 118m, Eigenständigkeit 4) wird im Mittel mit etwa 1:30 angegeben. Die  teils als gefährlich beschriebenen Schwierigkeiten beginnen hier erst. Die Abstiegsroute über 1400 Meter zur Wimbachgrieshütte, mit 3:00 zu finden, soll zwar ausreichend markiert, bei schlechter Sicht dennoch rasch äußerst problematisch sein. Nach kurzem Beginn auf dem Hauptgrat zieht sie in die Flanke westlich des Grates ins ausgedehnte Schuttkar des Schönfelds hinab. Der steile, harte Schutt erlaubt kein kontrolliertes Abfahren. Vom unteren Ende des Kars geht es dann äußerst verwickelt über etliche Rücken und Flanken durch Latschenbewuchs aufs Wimbachgries zu. Stellenweise muss man sich an Ketten durch erdige und sandige Rinnen ablassen. Insgesamt ist beim Abstieg hier ein unsäglicher Knochenschinder zu erwarten, dem noch ein neun Kilometer langer flacher Marsch durch den Talboden des Wimbachgries, nicht selten bis in tiefe Dunkelheit hinein folgt (2:30).
  • Der Zweitname Schönfeldspitze für die Südspitze wird leicht zur Verwechslung mit der zehn Kilometer weiter im Süden stehenden Schönfeldspitze, 2653m, im Steinernen Meer verleiten.
  • Die Berchtesgadener Alpen bezeichnet man in Österreich als Salzburger Kalkalpen.
  • Tour im Alleingang.

 

  • Einfache Wegstrecke (9.4 Kilometer) zum Download als GPX-Datei.

Fotos: Thehighrisepages.de

Watzmann aus Nordosten

Gesamtansicht aus Nordosten von den Gölleiten am Hohen Göll. Rechts steht der Hochkalter.

Watzmann

Südspitze, Mittelspitze (darunter der Kleine Watzmann) und Hocheck gesehen vom Gipfel des Hohen Göll.

Königssee und Watzmann vom Jenner. Hinten in der Mitte findet man den Großen Hundstod, links das Steinerne Meer.

Königssee und Watzmann

Der Watzmann im Detail. Unter der Mittelspitze ragt der Kleine Watzmann empor.

Watzmann

      

 


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