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Tour 27 - Piz Glüschaint

Graubünden / Grischun Bernina-Alpen Corvatsch-Sella-Gruppe

Hochtour Route Mittelstation Piz-Corvatsch-Seilbahn - Chamanna Coaz - Vadret da Roseg - Ostgrat (II) Gesamtaufstiegshöhe (m) 1150 + 250 im Abstieg Tage 2 Verhältnisse sommerlich

Name Max
(m)
Min
(m)
Aufstiegs-
höhe (m)
 Aufstiegs-
zeit (h)
 Schwierig-
keit [1]
 Prominenz
(m)
[2]
 Dominanz
(m)
[3]
Eigenstän-
digkeit
[4]
Chamanna Coaz /  Coazhütte (SAC) 2610 2550 160 2:15 BW1 - - -
Piz Glüschaint 3594 2610 990 5:45 G4 325 3570 3
An der Fuorcla Surlej

An der Fuorcla Surlej: Mitte links Piz Bernina und Piz Scerscen, Mitte rechts Piz Roseg.

Die Coazhütte vor dem Vadret da Roseg.

Coazhütte

 

Vadret da Roseg

Blick von der Hütte zum Felshorn La Sella (3584m, links) und zum Piz Glüschaint (rechts). Die Anstiegsroute von der Hütte führt über den im Sommer extrem zerklüfteten Gletscherbruch zwischen beiden Gipfeln.

 

Vadret da Roseg

Auf dem Vadret da Roseg unter dem Felssporn P 3188. Links hinten ragt der Piz Glüschaint auf.

 

Gipfelausblick im Südosten

Gipfelausblick im Südosten zum Pizzo Scalino (rechts hinten).

 

Anfahrt über St. Moritz nach Silvaplana. Im Ort Richtung Surlej. P an der Talstation der Seilbahn zum Piz Corvatsch (s.a. Bing Maps, Wetter bei weather.com).

1. Tag
Von der Seilbahn-Mittelstation Murtèl, 2699m, über breiten Fahrweg nach Südosten, wo man mit etwa 40m Verlust durch ein markantes Felskar hinüber an die Berghütte am aussichtsreichen Sattel der Fuorcla Surlej (2755m, s. oberstes Bild) gelangt. Dahinter den breiten und markierten Weg nach Süden einschlagen, der auf der langen Westflanke des Val Roseg zwischen Graspolstern und etwas Geröll bis auf etwa 2550m abfällt bevor es später wieder auf 2610m an der Chamanna Coaz SAC (2:15, s. zweites Bild) hinaufgeht, die auf dem kahlen Felsrücken von Plattas direkt am Rande der Abbrüche des Roseggletschers / Vadret da Roseg liegt.

2. Tag
Von der Hütte den deutlichen Steigspuren folgend über Moränenschutt und Gletscherschliffe nach Südwesten, bald Süden, um dann flach auf den Gletscher Vadret da Roseg zu wechseln. Auf ihm sanft ansteigend nach Süden, deutlich links an der Felsinsel P 2932 vorbei,  gegen den großen Felssporn, der stirnseitig vom Felsrücken P 3188, einem Ausläufer des Gipfelnachbarn La Muongia, herabzieht. Vor ihm nach links hinüber und je nach Spaltenlage die günstigste Route durch den hier anzusteigenden Eisbruch suchen (meist rechts, etwas näher am Westrand bei den Felsen, vergl. viertes Bild). Nachdem man weiter höher den Felsrücken P 3188 passiert hat, hält man sich auf dem kaum weniger wüst aufgeworfenen, weiterhin merklich ansteigenden Gletscher deutlicher gegen Südosten um schließlich vor die oberste Gletscherbucht zu gelangen, die links von La Sella (3584m), rechts vom Gipfelziel eingefasst ist. Hier, auf über 3300m angelangt, bleiben zunächst die Felsen des breit gelagerten Nordostsporns des Piz Glüschaint mit einem weiteren Eisbruch an seiner Basis zu umgehen, dann geht es durch das folgende flachere und besser gangbare Eisbecken bis an die hintere Ostwand bei etwa 3500m. Über diese, bald im Fels (II), mittelsteil empor und flacher über grobe Klemmblöcke zum nahen Gipfel (5:45).
Abstieg wie Aufstieg (6:00). Von der Hütte bis zur Seilbahnstation sind dabei zwei Gegenanstiege mit insgesamt 250m zu passieren.

  • Der Piz Glüschaint ist der höchste und schönste, aber auch schwierigste Gipfel in der Corvatsch-Sella-Gruppe.
  • Im Juli bereits äußerst spaltenreicher Zustieg. Die Schneebrücken waren häufig nur noch in Bauchlage zu überkriechen, die Abstiegszeit von sechs Stunden bis zur Hütte daher überproportional. Einem Spaltensturz konnte nur noch knapp ausgewichen werden.
  • Ein Seilpartner ist hier im Sommer selbstverständlich unabdingbar.
  • Schon bei der Fuorcla Surlej, an der sich eine Berghütte befindet, entfaltet sich ein großartiges Panorama mit den unmittelbar gegenüber steil aufragenden, eisgeschmückten Hochgipfeln von Piz Morteratsch über Piz Bernina (samt Biancograt im Profil) und Piz Scerscen bis Piz Roseg.
  • Vergl. auch Tour 634, Piz Corvatsch.

 

  • Anstiegsweg (Hütte 8.1 Kilometer, Gipfel 3.2 Kilometer) zum Download als GPX-Datei.

Fotos: Thehighrisepages.de

Blick vom Gipfel auf das Val Roseg. Links oben die Fuorcla Surlej. Der dunkle Punkt links unten ist die Coazhütte. Die Westwand des benachbarten Piz Roseg vom Piz Glüschaint aus.
Gipfelpanorama Piz Roseg

 


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