Blick vom
Taschachferner übers Mitterkarjoch auf
Weißkugel (links hinten) und
Weißseespitze
(Mitte rechts). Rechts vom Joch der Südostgrat des
Hinteren Brochkogel.
Der
Nordgipfel (3772m, links) mit dem Übergang zum Kreuz auf dem Südgipfel
(3768m, rechts).
Auf dem Weg
vom Nord- zum Südgipfel.
Blick am
Südgipfel nach Südwesten über den Vorderen
Brochkogel
(im Vordergrund) hinweg zur Weißkugel.
Rückkehr an
die Breslauer Hütte. Gegenüber über dem Venter Tal steht der
Ramolkamm von Großer Ramolkogel
(links) bis Schalfkogel (rechts).
Wildspitze
und Hinterer Brochkogel aus Nordosten vom
Mainzer Höhenweg.
Wildspitze
und Hinterer Brochkogel aus Nordosten von der
Inneren Schwarze Schneid.
Der
Gipfelaufbau mit Süd- (links) und Nordgipfel (rechts) im Detail.
Ansicht aus
Südwesten vom Vorderen Brochkogel. Links findet man das Mitterkarjoch
eingesenkt.
Ansicht aus
Westen vom Ölgrubenjoch: Links die beiden Wildspitze-Gipfel, in
der Mitte der Hintere Brochkogel, darunter der Taschachferner
und vorne der Sexegertenferner.
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Anfahrt übers
Ötztal
nach Sölden und weiter über Zwieselstein bis Vent.
P (kostenpflichtig) am Ortseingang (1890m) oder wenig weiter beim
Sessellift zur Breslauer Hütte
(s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). 1. Tag Von der Sessellift-Kopfstation
Stablein
(2356m) über bez. Wanderweg durch weite Almhänge zur großen Breslauer
Hütte auf 2844m (1:10).
2. Tag Hinter der Hütte am Fuße der rechten Bergflanke dem Schild
"Mitterkarjoch, Wildspitze" folgend über grobes Blockwerk und
Moränengeröll im leichten Auf und Ab zum Auslauf des flachen
Mitterkarferner. Bei etwa 3250m Übertritt auf Eis. Der
Mitterkarferner füllt eine von Steilfels umgebene Bucht. Über seine
Mittelmoräne den Steindauben folgend im weitem Bogen um Süd- und
Südwestsporn der Wildspitze herum. Der Übergang am
Mitterkarjoch, der tiefsten Einsattelung zwischen Hinterer
Brochkogel
und Wildspitze, bleibt dabei lange vom rechts hoch hereinragenden
Südwestsporn verdeckt. Erst wenn man der hintersten Gletscherbucht näher
kommt ist das Joch zu erblicken. Über die mittelsteile Flanke (meist
Trasse, am Flankenfuß eine schmale Randkluft) ins Joch, das den Zugang
zum Hochbecken des
Taschachferner ermöglicht (2:10, vergl.
zweites Bild v.o.). Im Hochbecken stößt man bei etwa 3500m bald auf die
Routen von der Vernagthütte und vom Taschachhaus. Von
hier folgt man in einer breiten Gletschermulde am Fuße der rechts zum
hoch aufragenden Westgrat ziehenden steilen Gletscherflanke der meist
ausgeprägten Trasse mittelsteil nach Osten in Richtung des
Doppelgipfels. In der Mitte des flacheren Gletscherbeckens vor dem
Doppelgipfel verzweigt sich die Route; wer zunächst auf den
Nordgipfel möchte, steigt links über den steileren
Gletscherhang zum schmalen, überfirnten obersten Nordwestgrat (Firn) auf
und erreicht über diesen nach rechts den nahen Nordgipfel, 3772m (1:25).
Auf der Firnschneide weiter (s. drittes Bild v.o.), geht es durch den
wenig niedrigeren Sattel auf den gewöhnlich belebteren, felsigen
Südgipfel, 3768m, mit Kreuz und Buch (0:10).
Rückkehr in den obersten Gletscherboden entweder über den Südwestgrat
(Blockwerk, etwas ausgesetzt) in einen Firnsattel und von dort eine
niedrigere Firnflanke hinab, oder, wenn kein Blankeis, über die
Gletscherflanke unter dem Sattel zwischen den beiden Gipfeln. Übriger
Abstieg wie Anstieg. Die Hütte ist nach 3:30
erreicht, Stablein nach
0:45.
- Die Wildspitze bildet einen deutlichen Doppelgipfel aus. Für den
Nordgipfel wurde früher 3774m angeben, manchmal 3772m. Die Höhe
dieses Firngipfels dürfte inzwischen aber unter die des Südgipfels
(3768m oder 3770m) abgeschmolzen sein, auf neueren Karten findet man
nun 3765m angegeben. Damit würde der Südgipfel zum orografisch
bedeutenderen Gipfel; obige Angaben zu Prominenz, Dominanz und
Eigenständigkeit sind in diesem Fall zu tauschen.
- Höchster Berg der Ötztaler Alpen und zweithöchster in
Österreich. Der nächst höhere Berg findet sich erst gut 48 Kilometer
entfernt im
Ortler. Zusammen mit seiner
relativen Prominenz von fast 60
Prozent (relevante Scharte ist der Reschenpaß mit 1510m)
handelt es sich hier um einen Berg von europäischem Rang (Eigenständigkeit
1).
- Seilpartner wegen Spalten auf dem Taschachferner sehr angeraten.
- Der hier beschriebene ursprüngliche Normalweg über die bald 100
Meter hohe Steilrinne zeigt sich bei festem Firn oder gesetzter
Schneeauflage mäßig schwierig. Da sich die Verhältnisse in der Rinne
bezüglich Eis- und Steinschlag von Jahr zu Jahr verschlechtern, hat
man nebenan im Fels als Umgehung einen mäßig schwierigen
Klettersteig (B/C) eingerichtet.
An Schönwettertagen ist hier mit Stauungen zu rechnen. Eine
Alternative ab Breslauer Hütte zu diesem zunehmend heiklen Anstieg
findet man z.B. über den Ötztaler Urkund: Dem Steig
Richtung Mitterkarferner folgend geht es nach fünf Gehminuten rechts
ab über Kehren hinauf auf den Urkundkolm, 3134m. Weiter
über Steigspuren auf den Südostgrat des Ötztaler Urkund und über
diesen in luftiger Kletterei (Stelle III) auf den
Ötztaler Urkund, 3554m. Kurzer Abstieg und über Firn in den
Urkundsattel. Darauf über Schnee und Eis an den felsigen
Südostsporn hinauf und über diesen steil auf den Südgipfel der
Wildspitze (4:00).
- Vergl. a. Touren 436, Hinterer
Brochkogel
und 970, Vorderer Brochkogel.
- Anstiegsweg (Hütte 2.7 Kilometer, Gipfel 4.4 Kilometer) zum
Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de
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