Blick am
Hintergrat auf den Nachbarn Monte Zebrù.
Oberster
Hintergrat zwischen Signalkopf und Gipfel.
Blick gegen
Königsspitze (links oben) und Monte Zebrù.
Der
Doppelgipfel Zufallspitze
/ Monte Cevedale (Mitte links) und die
Königsspitze (rechts).
Rückblick beim
Abstieg über den Tabarettagrat.
Der Ortler aus
Nordosten. Links der felsige Hintergrat, darüber der weiße Gipfel
des Monte Zebrù, vorne der Marltgrat, rechts der
Tabarettagrat mit der Tabarettaspitze.
Ansicht aus
Nordosten vom Matscher Tal.
Fotos: Thehighrisepages.de |
Anfahrt aus dem
Vinschgau / Val Venosta oder über das Stilfser Joch / Passo del
Stelvio nach Gomagoi
und von dort nach Sulden / Solda. Großer P in Sulden auf 1925m
neben der Seilbahn zur Schaubachhütte (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). 1. Tag
Vom P links des Baches auf Fahrweg taleinwärts bis nahe der felsigen
Talstufe. Über einen Steg auf die rechte Seite wechseln und dort auf bez.
Pfad die Talstufe hinauf. Von deren kahlen Anhöhe weiter taleinwärts bis auf
Höhe der Seilbahn-Mittelstation und darauf über Geröll nach rechts zu
bewachsenen Hängen. Dort auf gutem Pfad höher. Zuletzt an einem kleinen See
vorbei zur Hintergrathütte / Rifugio Alto del Coston
(2:10).
2. Tag
Von der Hütte über die nördliche Randmoräne des Suldenferner bis
fast zu deren Ende am Felsfuß des breit gelagerten Ausläufers der vom
unteren Hintergrat herab zieht (0:25). Durch eine
breite Schuttrinne empor und darüber lange schräg links über den hohen,
freien Hang, der sich zwischen den Gratabsätzen von Unterem Knott
(P 3212) und Oberem Knott (P 3461) ausdehnt, hinauf. Diesen Hang
über Schutt und Firn, in der Mitte noch felsigere Rippen passierend, bis zum
oberen linken Ende empor. Dort den Steindauben folgend, teils auf Bändern,
schräg links aufwärts zum vom Oberen Knott links herabziehenden breiten Grat
und über unschwierige Felsen (besser als die nach rechts führende Steigspur,
die in eine von Steinschlag gefährdete steile Schuttmulde führt) auf die
Gratschulter P 3461, den Oberen Knott (2:25). Ab
hier wird der eigentliche Grat begangen.
Nach unschwierigen Felsköpfen geht der Abschnitt rasch in einen breiten,
mäßig ansteilenden Firngrat, das sog. 1. Eisfeld, über. Der
anschließende steilere Rücken leitet zum Fuße des Gratkopfes P 3723 (Signalkopf,
0:50). Hier links unterhalb auf einem längeren
Band vorbei bis man auf den runden Rücken nach dem Signalkopf gelangt. Nun
folgt halb links eine senkrechte, griffarme Gratstufe (III, zwei Schlingen).
Oben gelangt man rasch zu einem gespaltenen Felskopf. Durch dessen Riss
(III) hinauf, auf der anschließenden Schneide weiter und rechts (exponiert)
unter dem nächsten größeren Kopf hindurch. Der darüber gelegene
Gratabschnitt, zuletzt ein scharfer Firngrat, das sog. 2. Eisfeld,
führt an den Ansatz eines massigen, eine Seillänge hohen Felsabsatzes (II,
steil, aber griffig). Darüber, etwas links versetzt, gelangt man über
abschüssige Felsbänke zu einer kompakten wandartigen Stufe (III, ein Haken).
Rechts über dem so gewonnenen Felskopf auf kurzer Steigspur weiter und über
die Schneide des steilen obersten Gratabschnitts (II, Blockwerk) zum
Gipfelkreuz (2:35).
Abstieg auf dem Normalweg über den Tabarettagrat (Tabarettakamm)
zur Payerhütte
/ Rifugio Payer (CAI): Vom Gipfel in weitem Bogen, anfangs
südwest-, bald nordwärts über das ausgedehnte oberste Gletscherplateau (Oberer
Ortlerferner
bzw. Oberes Ortlerplatt). Von diesem über eine Steilflanke schräg
rechts hinab zum Beginn der Felsen des nordwärts ziehenden Tabarettagrates.
Dort, noch vor dem nahen Lombardi-Biwak
(3316m), links hinab auf die unter einer steilen Gletscherflanke liegende
große Gletschermulde, dem Bärenloch (nicht die Steigspur am Biwak
vorbei verfolgen, diese endet im Sommer über einer brüchigen Felsstufe). Das
mittelsteile Bärenloch hinab, dabei über und zwischen mehreren teils großen
Spalten hinweg geht es zum Schluss der gesamten Gletscherüberschreitung in
langer Querung nach rechts wieder zum Felsgrat, nun oberhalb des
Tschierfeck (Tschirfeck). Über dessen Schneide, abschüssige
und abgegriffene Platten (II+, 1 SL, Sicherungshaken) mit einem kleinen
Zwischenabsatz, hinab zu einem flacheren Kamm. Von diesem geht es bei etwa
3150m mit Hilfe teils senkrechter Sicherungsketten die große wandartige
Felsschulter (II) des Tschierfeck hinunter (früher war hier eine
Eisenleiter). Unten, von hier an über Pfadspur, aus der Scharte heraus und
über einen kurzen Gegenanstieg in die Einschartung vor der
Tabarettaspitze. Links darunter vorbei und mitten in der Steilflanke
nach rechts über Kehren hinauf bis an den Fuß des obersten Gipfelaufbaus
(Gedenktafel aus Bronze). Dort nach links über eine Schuttflanke zu einer
markanten Scharte und dahinter nach rechts zur nahen Payerhütte (3:40).
Von der Hütte führt links der Gratschneide ein bez. Pfad (Nr. 4) zur
Bärenkopfscharte
vor dem Bärenkopf. Dort geht es nach rechts durch ein Schuttkar
hinab zur Tabarettahütte
/ Rifugio Tabaretta (0:50).
3. Tag
Von der Tabarettahütte auf Weg Nr. 4 über Moränen und von Schutt völlig
verdeckten Gletscher talwärts. Weiter unten, nun im Lärchenwald, über Weg
Nr. 9 nach rechts und oberhalb der ganzen Ortslage von Sulden die Bergflanke
querend zurück zum P (2:05).
- Der Ortler ist vielleicht der grandioseste Berg der Ostalpen. Mit
seinen gewaltigen eisüberwallten Nord- und Westflanken, von riesigen
Eisbrüchen und Spalten durchbrochen, der großen Massenerhebung und den
weit in alle Richtungen ausstrahlenden Graten gleicht er im Charakter sehr
einem verkleinerten Mont Blanc. Zwischen den Graten liegen steilste
Felswände eingebettet, so die hohe Nordwand zwischen Tabaretta- und
Marltgrat (vergl. zweites Bild v.u.).
- Östlich der Schweiz der höchste Alpengipfel. Im Osten wird er von
keinem Alpengipfel überragt, im Westen finden sich die ersten höheren
Gipfel in den fast 50km entfernten Bernina-Alpen. Alles zusammen findet
sich bestätigt in den orografischen Kennzahlen, die eine
Eigenständigkeit von 1 ergeben, damit ist er ein Berg kontinentaler
Bedeutung.
- Höhe nach italien. Vermessung 3905m, nach deutsch-österr. Vermessung
3899m.
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