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Tour 445 - Große Angelusspitze / L'Angelo Grande,
Schildspitze / Punta dello Scudo,
Tschenglser Hochwand / Croda di Cengles,
Kleine Angelusspitze / L'Angelo Piccolo,
Schafberg / Cima delle Pecore,
Hinteres Schöneck / Dosso Bello di Dentro

Südtirol Ortleralpen Marteller Hauptkamm
Alto Adige Gruppo dell'Ortles

Hochtour Route Sulden - Zaytalhütte / Rifugio Serristori - Große Angelusspitze über NW-Grat (Reinstadlerroute, I) auf und SW-Grat ab - Angelusscharte - Schildspitze über Rosimjoch und NW-Grat (I+) auf und ab - Angelusscharte - Zaytalhütte - Tschenglser Hochwand über S-Wand (Erich-Otto-Route) auf und S-Rinne ab - Zayjoch - Kleine Angelusspitze über N-Flanke auf und ab - Zayjoch - Schafberg über S-Grat (I) auf und ab - Zayjoch - Zaytalhütte - Hinteres Schöneck über S-Flanke auf und SW-Rücken ab - Sulden  Gesamtaufstiegshöhe (m) 3640 Tage 4 Verhältnisse spätsommerlich gut

Name Max
(m)
Min
(m)
Aufstiegs-
höhe (m)
 Aufstiegs-
zeit (h)
 Schwierig-
keit [1]
 Prominenz
(m) 
[2]
 Dominanz
(m) 
[3]
Eigenstän-
digkeit
 [4]
Zaytalhütte / Rifugio Serristori CAI 2721 1850 880 2:15 BW1 - - -
Große Angelusspitze 3521 2721 800 2:00 G2 184 1250 3
Schildspitze 3461 3220 250+110 i.Ab. 2:00 G2 61 800 4
Tschenglser Hochwand 3375 2721 660 1:55 G2 175 1950 3
Kleine Angelusspitze 3318 2900 420 2:15 G1 48 500 5
Schafberg 3306 3200 110 0:30 G2 106 550 4
Hinteres Schöneck 3128 2721 410 1:25 BW2 79 600 4
Königsspitze, Monte Zebru und Ortler

Blick am Hinteren Schöneck nach Westen gegen Königsspitze, Monte Zebrù und Ortler.

Unteres Zaytal

Im Zaytal auf dem Weg zur Hütte.

Das Rifugio Serristori und die Große Angelusspitze.

Zaytalhütte

2. Tag:

Tschenglser Hochwand

Große Angelusspitze, Gipfelaussicht:
Die Tschenglser Hochwand im Nordwesten. Links vom Gipfel, unter der obersten Scharte, ist die Südrinne erkennbar, dicht rechts daneben der Sporn über den die Erich-Otto-Route führt. Rechts im Hintergrund ist der Reschenpaß eingesenkt, im Vordergrund schiebt sich der Westrücken der Kleinen Angelusspitze herein.
Der Laaser Ferner im Süden, überragt von Mittlere Pederspitze (links) und Schildspitze (Mitte), rechts dahinter steigt der vergletscherte Doppelgipfel von Zufallspitze und Monte Cevedale auf. Den Horizont markieren die Adamello-Presanella-Alpen.

Laaser Ferner

 

Gipfelpanorama an der Schildspitze

Königsspitze, Monte Zebrù und Ortler aus ONO vom Gipfel der Schildspitze. Links die Nordflanke der Plattenspitze.

3. Tag:

Hinteres Schöneck und Tschenglser Hochwand

Am Gipfel des Schafberg: Hinteres Schöneck (Mitte links) und Tschenglser Hochwand (Mitte rechts).

 

Große Angelusspitze

Die Große Angelusspitze aus dem obersten Zaytal beim Rückweg vom Schafberg. Links Hochofenwand, rechts Vertainspitze-Nordostgrat.

4. Tag:

Monte Cevedale und Königsspitze

Gipfelpanorama Hinteres Schöneck: Der Talschluss von Sulden mit Monte Cevedale, Königsspitze und Monte Zebrù.

 

Fotos: Thehighrisepages.de

Anfahrt aus dem Vinschgau / Val Venosta oder übers Stilfser Joch / Passo del Stelvio nach Gomagoi. Von dort nach Sulden / Solda. Großer P in Sulden am Bach neben dem Langensteinlift auf etwa 1850m (s.a. Bing Maps, Wetter bei weather.com).

1. Tag
Vom P ins sanft ansteigende, muldenförmige Zaytal. Hier zunächst links und dicht am Bach durch lichten Lärchenwald höher, später nach rechts wechselnd und über zunehmend grasbewachsene Hänge. Über eine kleine Talstufe schließlich zur aussichtsreich platzierten Zaytalhütte (2:15).

2. Tag
Von der Hütte auf bez. Pfad taleinwärts bis zum Wegweiser "Vertainspitze, Angelusspitze". Zur Reinstadlerroute, die über den Nordwestgrat auf die Große Angelusspitze führt, geht es zwischen Geröllhügeln weiter bis zur Moräne, die direkt am wandartigen Fuß des Grates ansetzt. Von dort (1:00) über die untersten steilen Felsen (I, Fixseile) hoch hinauf zur Anhöhe. Nun über den breiten mittelsteilen Grat höher. Dieser wechselt von grobem festen Blockwerk (I), später Schutt, zu einem Firnrücken der in den obersten Flankengletscher übergeht. Nun am rechten, felsdurchsetzten Rand dieses Gipfeleisfeldes (30o) hinauf zum quer streichenden felsdurchsetzten Gipfelkamm. Dort entlang der Felsen mäßig ansteigend weiter. Das abstrakt geformte Gipfelkreuz ist nach 1:00 erreicht.
Abstieg über den Südwestgrat, der Verbindung zur Vertainspitze: Knapp rechts neben der Schneide im groben Blockwerk hinab. Noch vor der niedrigsten Stelle, der Angelusscharte, nach links über Firn und steilen erdigen Schutt auf den Laaser Ferner hinab (0:30, event. schmale Randkluft). Nun südwärts über den flachen, spaltenarmen Gletscher und jenseits auf den wenig höheren Felsrücken zwischen Schildspitze und Vertainspitze. Diesen betritt man am einfachsten nahe bei der Vertainspitze (0:30, schmale Randkluft). Oben nach links über Felsbänke, bald rechts unter der Anhöhe P 3327 vorbei und weiter zum Rosimjoch.
Dahinter setzt der Nordwestgrat der Schildspitze an. Der steile erste Abschnitt beginnt mit schwierigeren Felsen, die man rechts im losen Steilgeröll umgeht. Danach zum brüchigen Blockgrat (I+) hinauf und auf seiner Schneide, teils knapp rechts auf schmalen Simsen höher. Darauf folgt ein flacherer Firngrat. Im steilen obersten Felsabschnitt (I+, ausgesetzt) versperrt kurz unter dem Gipfel ein großer Spaltblock den Weg. Am besten rechts vorbei und dahinter durch eine steile Rinne hoch. Die kleine Gipfelpyramide ist nach 1:00 erreicht.
Zurück zur Angelusscharte in 1:15. Dahinter über steilen erdigen Schutt auf den mittelsteilen Gletscher und über ihn geradewegs hinab. Dieser ist nur noch ein Eisfeld, unterwegs tritt ein Felsriegel zu Tage, zu unterst ist er vollständig mit Schutt beladen. Vom flacheren Auslauf rechts am Endmoränenhügel vorbei wo man etwas unterhalb auf den Ausgangs begangenen mark. Pfad zur Reinstadlerroute stößt. Nach links zur Hütte (1:35).

3. Tag
Von der Hütte erneut auf dem bez. Pfad taleinwärts, nun aber bald links auf einen begrünten Aufschwung und über ihn in ein verborgenes Tälchen zwischen zwei hohen Moränenkämmen. Am Ende über Geröll nach links zum Fuß der Südwand der Tschenglser Hochwand. Dort führt eine auffällig große Rinne bis zum Grat hinauf, rechter Hand begrenzt von einem wuchtigen Wandsporn. Am Fuße des Sporns teilt sich der Weg (0:50); rechts über den Sporn die "Via Ferrata" alias "Erich-Otto-Route", links durch die Schuttrinne die "Via Normale". Aufstieg über erstere, Abstieg über letztere: Den ersten senkrechten Felsen nach rechts in die Spornseite ausweichend höher. Weiter oben geht es auf den Spornrücken zurück und teils ausgesetzt abwechselnd über senkrechte Absätze (Leitern und Fixseile), Rinnen und grobes Blockwerk höher. Vor Grathöhe auf deutlicher Pfadspur durch Blockwerk in die linke Spornflanke und hinüber auf den Grat, wo man auf den Normalweg stößt (Markierungsstange). Nach rechts den dichten mark. folgend über grobe Blöcke und Felsbänke höher. Man bleibt meist links der Gratschneide. Zuoberst über große Platten (Klammern, Fixseile) bis man nach 1:05 am großen Holzkreuz (mit Buch) steht.
Auf dem Grat zurück und im Blockwerk weiter bis zum Beginn der großen Rinne. In steilen Kehren (Steinschlaggefahr von rechts) bis ins Tal hinab (0:40).
Zum Zayjoch mit Vorteil über den großen Moränenkamm in Talmitte (anfangs etwa 2900m), über den ein gut begehbarer Pfad führt, nicht die mühsame Randmoräne auf der linken Talseite entlang. Im Talhintergrund an einem Gletschersee vorbei und darauf den sanft ansteigenden Gletscher bis auf den weiten Felssattel rechts neben dem etwas höher gelegenen Joch verfolgen. Vom Sattel (1:20) auf die Kleine Angelusspitze geht es rechts, mäßig steil über die Nordflanke (Firn) und ein felsdurchsetztes Plateau zum felsigen Gipfel (kleine Signalstange, hin- und zurück in 0:30).
Wieder am Sattel angelangt auf die andere Seite zum Schafberg: Links unter der Gratschneide (I) - unterwegs am eigentlichen Zayjoch (Markierungsstange) vorbei - über Blockwerk höher und unter den obersten Gipfelfelsen hindurch. Knapp hinter den Gipfelfelsen auf die Schneide hinauf und in der jenseitigen Flanke auf einem Sims zum höchsten Punkt (Gipfelpyramide).
Zurück zum Sattel (0:40) und zur Hütte (1:10) auf dem Anstiegsweg.

4. Tag
Von der Hütte nach Nordwesten, dem Wegweiser "Schöneck" folgend. Der folgende Anstieg führt talauswärts die Flanke hoch: Auf gutem Pfad die begrünten untersten Hänge in einigen Kehren höher bis man in die ersten Felsen gelangt. Der nun stellenweise gesicherte Pfad windet sich teils mit etwas Höhenverlust über grobes Blockwerk und diverse Felsabsätze eines Seitensporns höher um schließlich zwischen zwei Grataufschwüngen die Kammlinie zu erreichen. Der eigentliche Gipfel P 3128 liegt jedoch noch vor der Einsattelung. Man erreicht ihn weglos über steiles und loses Blockwerk (1:25). Nach der Einsattelung über einige Blöcke und man hat P 3100 mit dem einfachen Gipfelkreuz erreicht (0:15).
Abstieg nach Sulden über den Weg Nr. 18, der anfangs über einen Grasrücken nach Südwesten, genau dem Ortler entgegen, später über eine weite Grasflanke nach Nordwesten führt. In einer Mulde angelangt links hinab wo man unten an der Stieralpe (Jausenstation) den Waldrand erreicht. Durch Lärchenwald hinab zum P (1:45).

  • npstilfs.gif (964 bytes) Teil des Nationalpark Stilfser Joch.
  • Die Große Angelusspitze zeigt sich von Süden als ebenmäßige, steile Felsschaufel, von Norden mit gleicher Form, jedoch bis auf Kammhöhe völlig vergletschert. Der mit Abstand schönste Berg im weiteren Umkreis der Zaytalhütte. Der Zustieg über die Reinstadlerroute ist sehr empfehlenswert, der Fels besser als in der Umgebung.
  • Für den steilen Zustieg zur Schildspitze können wegen vereister Rinnen Steigeisen nötig sein.
  • Die gesicherte Erich-Otto-Route auf die Tschenglser Hochwand bewegt sich faktisch um II, der Fels in der Wand ist recht gut.
  • Der Aussichtspunkt Hinteres Schöneck (P 3100, kleines Holzkreuz) ist der letzte Aufwurf im Schöneckkamm. Als Gipfel kann bestenfalls der nordöstlich benachbarte P 3128 zählen, der weglos über steiles Blockwerk erklommen werden muss.
  • Die Begehung des Schöneckkamms sollte man sich für den Hüttenabstieg reservieren. Die Aussicht auf Ortler und den Horizont mit Bernina, Walliser Alpen und Silvretta ist grandios Besonders empfehlenswert. Das gleiche gilt für die Zaytalhütte: bequem von den Fenstern des Gastraums aus öffnet sich die herrlichste, vollkommen unverstellte Aussicht auf Königspitze und Ortler.
  • Für den Zustieg zur Hütte ist das malerische Zaytal zu empfehlen. Der andere Weg vom Kanzellift führt lange durch eine Geröllflanke und spart nur 400hm.
  • Noch Anfang des 19.  Jahrhunderts fiel die Begeisterung für den selben Landstrich weit geringer aus. So beschrieb man 1802 im Innsbrucker Wochenblatt das Suldental als "Sibirien Tyrols, allwo die Bauern mit den Bären aus einer Schüssel essen und die Kinder auf Wölfen daherreiten." Im Jahre 1818 bedrohte gar der vorrückende Suldenferner auf "350 Schritte" Entfernung den Gampenhof, dort, wo heute die kommode Talstation der Seilbahn zur Schaubachhütte steht.
  • Alter Name für die Hütte: Düsseldorfer Hütte.
  • Namensvarianten: Große Angelusspitze - Hoher Angelus, Schafberg - Schafbergspitze.
  • Abweichende Höhenangaben nach deutsch-österr. Vermessung: Große Angelusspitze: 3536m, Schildspitze 3468m, Tschenglser Hochwand 3373m, Kleine Angelusspitze 3315m, Schafberg 3302m.
  • An der Hauptstraße in Sulden gibt es am Wegweiser "Düsseldorfer Hütte" einen sehr kleinen P.
  • Tour alleine begangen.
  • Mit Schneeschuhen gut vorstellbar ist eine Tour auf die Kleine Angelusspitze durchs gesamte Zaytal über die Hütte und das Zayjoch.
  • Vergl. auch die Touren zu Pederfick, Vertainspitze oder Plattenspitze.

 

  • Gesamter Weg (35.0 Kilometer) zum Download als GPX-Datei.

 


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