Im
Zaytal auf dem Weg zur Hütte.
Das Rifugio
Serristori und die Große Angelusspitze.
2. Tag:
Große Angelusspitze, Gipfelaussicht:
Die Tschenglser
Hochwand im Nordwesten. Links vom Gipfel, unter der obersten Scharte, ist
die Südrinne erkennbar, dicht rechts daneben der Sporn über den die
Erich-Otto-Route führt. Rechts im Hintergrund ist der Reschenpaß
eingesenkt, im Vordergrund schiebt sich der Westrücken der Kleinen
Angelusspitze herein.
Der Laaser
Ferner im Süden, überragt von Mittlere Pederspitze (links) und
Schildspitze (Mitte), rechts dahinter steigt der vergletscherte Doppelgipfel
von Zufallspitze und
Monte Cevedale auf. Den Horizont markieren die
Adamello-Presanella-Alpen.
Königsspitze,
Monte Zebrù und Ortler aus ONO vom Gipfel
der Schildspitze. Links die Nordflanke der
Plattenspitze.
3. Tag:
Am Gipfel des
Schafberg: Hinteres Schöneck (Mitte links) und Tschenglser Hochwand (Mitte
rechts).
Die Große
Angelusspitze aus dem obersten Zaytal beim Rückweg vom Schafberg.
Links Hochofenwand, rechts Vertainspitze-Nordostgrat.
4. Tag:
Gipfelpanorama
Hinteres Schöneck: Der Talschluss von Sulden
mit Monte Cevedale, Königsspitze und Monte Zebrù.
Fotos: Thehighrisepages.de |
Anfahrt aus dem Vinschgau /
Val Venosta oder übers Stilfser Joch / Passo del Stelvio
nach Gomagoi. Von dort nach Sulden / Solda.
Großer P in Sulden am Bach neben dem Langensteinlift
auf etwa 1850m (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). 1. Tag
Vom P ins sanft ansteigende, muldenförmige Zaytal. Hier zunächst
links und dicht am Bach durch lichten Lärchenwald höher, später nach rechts
wechselnd und über zunehmend grasbewachsene Hänge. Über eine kleine Talstufe
schließlich zur aussichtsreich platzierten Zaytalhütte
(2:15).
2. Tag
Von der Hütte auf bez. Pfad taleinwärts bis zum Wegweiser "Vertainspitze,
Angelusspitze". Zur Reinstadlerroute, die über den Nordwestgrat auf
die Große Angelusspitze führt, geht es zwischen
Geröllhügeln weiter bis zur Moräne, die direkt am wandartigen Fuß des Grates
ansetzt. Von dort (1:00) über die untersten
steilen Felsen (I, Fixseile) hoch hinauf zur Anhöhe. Nun über den breiten
mittelsteilen Grat höher. Dieser wechselt von grobem festen Blockwerk (I),
später Schutt, zu einem Firnrücken der in den obersten Flankengletscher
übergeht. Nun am rechten, felsdurchsetzten Rand dieses Gipfeleisfeldes (30o)
hinauf zum quer streichenden felsdurchsetzten Gipfelkamm. Dort entlang der
Felsen mäßig ansteigend weiter. Das abstrakt geformte Gipfelkreuz ist nach
1:00 erreicht.
Abstieg über den Südwestgrat, der Verbindung zur Vertainspitze: Knapp rechts
neben der Schneide im groben Blockwerk hinab. Noch vor der niedrigsten
Stelle, der Angelusscharte, nach links über Firn und steilen
erdigen Schutt auf den Laaser Ferner hinab (0:30,
event. schmale Randkluft). Nun südwärts über den flachen, spaltenarmen
Gletscher und jenseits auf den wenig höheren Felsrücken zwischen
Schildspitze und Vertainspitze. Diesen betritt man am einfachsten nahe bei
der Vertainspitze (0:30, schmale Randkluft). Oben
nach links über Felsbänke, bald rechts unter der Anhöhe P 3327 vorbei und
weiter zum Rosimjoch.
Dahinter setzt der Nordwestgrat der Schildspitze an. Der
steile erste Abschnitt beginnt mit schwierigeren Felsen, die man rechts im
losen Steilgeröll umgeht. Danach zum brüchigen Blockgrat (I+) hinauf und auf
seiner Schneide, teils knapp rechts auf schmalen Simsen höher. Darauf folgt
ein flacherer Firngrat. Im steilen obersten Felsabschnitt (I+, ausgesetzt)
versperrt kurz unter dem Gipfel ein großer Spaltblock den Weg. Am besten
rechts vorbei und dahinter durch eine steile Rinne hoch. Die kleine
Gipfelpyramide ist nach 1:00 erreicht.
Zurück zur Angelusscharte in 1:15. Dahinter über
steilen erdigen Schutt auf den mittelsteilen Gletscher und über ihn
geradewegs hinab. Dieser ist nur noch ein Eisfeld, unterwegs tritt ein
Felsriegel zu Tage, zu unterst ist er vollständig mit Schutt beladen. Vom
flacheren Auslauf rechts am Endmoränenhügel vorbei wo man etwas unterhalb
auf den Ausgangs begangenen mark. Pfad zur Reinstadlerroute stößt. Nach
links zur Hütte (1:35).
3. Tag
Von der Hütte erneut auf dem bez. Pfad taleinwärts, nun aber bald links auf
einen begrünten Aufschwung und über ihn in ein verborgenes Tälchen zwischen
zwei hohen Moränenkämmen. Am Ende über Geröll nach links zum Fuß der Südwand
der Tschenglser Hochwand. Dort führt eine auffällig große
Rinne bis zum Grat hinauf, rechter Hand begrenzt von einem wuchtigen
Wandsporn. Am Fuße des Sporns teilt sich der Weg (0:50);
rechts über den Sporn die "Via Ferrata" alias "Erich-Otto-Route", links
durch die Schuttrinne die "Via Normale". Aufstieg über erstere, Abstieg über
letztere: Den ersten senkrechten Felsen nach rechts in die Spornseite
ausweichend höher. Weiter oben geht es auf den Spornrücken zurück und teils
ausgesetzt abwechselnd über senkrechte Absätze (Leitern und Fixseile),
Rinnen und grobes Blockwerk höher. Vor Grathöhe auf deutlicher Pfadspur
durch Blockwerk in die linke Spornflanke und hinüber auf den Grat, wo man
auf den Normalweg stößt (Markierungsstange). Nach rechts den dichten mark.
folgend über grobe Blöcke und Felsbänke höher. Man bleibt meist links der
Gratschneide. Zuoberst über große Platten (Klammern, Fixseile) bis man nach
1:05 am großen Holzkreuz (mit Buch) steht.
Auf dem Grat zurück und im Blockwerk weiter bis zum Beginn der großen Rinne.
In steilen Kehren (Steinschlaggefahr von rechts) bis ins Tal hinab (0:40).
Zum Zayjoch mit Vorteil über den großen Moränenkamm in Talmitte
(anfangs etwa 2900m), über den ein gut begehbarer Pfad führt, nicht die
mühsame Randmoräne auf der linken Talseite entlang. Im Talhintergrund an
einem Gletschersee vorbei und darauf den sanft ansteigenden Gletscher bis
auf den weiten Felssattel rechts neben dem etwas höher gelegenen Joch
verfolgen. Vom Sattel (1:20) auf die
Kleine Angelusspitze
geht es rechts, mäßig steil über die Nordflanke (Firn) und ein
felsdurchsetztes Plateau zum felsigen Gipfel (kleine Signalstange, hin- und
zurück in 0:30).
Wieder am Sattel angelangt auf die andere Seite zum Schafberg:
Links unter der Gratschneide (I) - unterwegs am eigentlichen Zayjoch
(Markierungsstange) vorbei - über Blockwerk höher und unter den obersten
Gipfelfelsen hindurch. Knapp hinter den Gipfelfelsen auf die Schneide hinauf
und in der jenseitigen Flanke auf einem Sims zum höchsten Punkt
(Gipfelpyramide).
Zurück zum Sattel (0:40) und zur Hütte (1:10)
auf dem Anstiegsweg.
4. Tag
Von der Hütte nach Nordwesten, dem Wegweiser "Schöneck"
folgend. Der folgende Anstieg führt talauswärts die Flanke hoch: Auf gutem
Pfad die begrünten untersten Hänge in einigen Kehren höher bis man in die
ersten Felsen gelangt. Der nun stellenweise gesicherte Pfad windet sich
teils mit etwas Höhenverlust über grobes Blockwerk und diverse Felsabsätze
eines Seitensporns höher um schließlich zwischen zwei Grataufschwüngen die
Kammlinie zu erreichen. Der eigentliche Gipfel P 3128 liegt jedoch noch vor
der Einsattelung. Man erreicht ihn weglos über steiles und loses Blockwerk (1:25).
Nach der Einsattelung über einige Blöcke und man hat P 3100 mit dem
einfachen Gipfelkreuz erreicht (0:15).
Abstieg nach Sulden über den Weg Nr. 18, der anfangs über einen Grasrücken
nach Südwesten, genau dem Ortler entgegen, später über eine weite Grasflanke
nach Nordwesten führt. In einer Mulde angelangt links hinab wo man unten an
der Stieralpe
(Jausenstation) den Waldrand erreicht. Durch Lärchenwald hinab zum P (1:45). |
-
Teil des Nationalpark
Stilfser Joch.
- Die Große Angelusspitze zeigt sich von Süden als ebenmäßige, steile
Felsschaufel, von Norden mit gleicher Form, jedoch bis auf Kammhöhe völlig
vergletschert. Der mit Abstand schönste Berg im weiteren Umkreis der
Zaytalhütte. Der Zustieg über die Reinstadlerroute ist sehr
empfehlenswert, der Fels besser als in der Umgebung.
- Für den steilen Zustieg zur Schildspitze können wegen vereister Rinnen
Steigeisen nötig sein.
- Die gesicherte Erich-Otto-Route auf die Tschenglser Hochwand bewegt
sich faktisch um II, der Fels in der Wand ist recht gut.
- Der Aussichtspunkt Hinteres Schöneck (P 3100, kleines Holzkreuz) ist
der letzte Aufwurf im Schöneckkamm. Als Gipfel kann bestenfalls
der nordöstlich benachbarte P 3128 zählen, der weglos über steiles
Blockwerk erklommen werden muss.
- Die Begehung des Schöneckkamms sollte man sich für den Hüttenabstieg
reservieren. Die Aussicht auf Ortler und den Horizont mit Bernina,
Walliser Alpen und Silvretta ist grandios .
Das gleiche gilt für die Zaytalhütte: bequem von den Fenstern des
Gastraums aus öffnet sich die herrlichste, vollkommen unverstellte
Aussicht auf Königspitze und Ortler.
- Für den Zustieg zur Hütte ist das malerische Zaytal zu empfehlen. Der
andere Weg vom Kanzellift führt lange durch eine Geröllflanke und spart
nur 400hm.
- Noch Anfang des 19. Jahrhunderts fiel die Begeisterung für den selben
Landstrich weit geringer aus. So beschrieb man 1802 im Innsbrucker
Wochenblatt das Suldental als "Sibirien Tyrols, allwo die Bauern mit
den Bären aus einer Schüssel essen und die Kinder auf Wölfen daherreiten."
Im Jahre 1818 bedrohte gar der vorrückende Suldenferner auf "350 Schritte"
Entfernung den Gampenhof, dort, wo heute die kommode Talstation
der Seilbahn zur Schaubachhütte steht.
- Alter Name für die Hütte: Düsseldorfer Hütte.
- Namensvarianten: Große Angelusspitze - Hoher Angelus, Schafberg -
Schafbergspitze.
- Abweichende Höhenangaben nach deutsch-österr. Vermessung: Große
Angelusspitze: 3536m, Schildspitze 3468m, Tschenglser Hochwand 3373m,
Kleine Angelusspitze 3315m, Schafberg 3302m.
- An der Hauptstraße in Sulden gibt es am Wegweiser "Düsseldorfer Hütte"
einen sehr kleinen P.
- Tour alleine begangen.
- Mit Schneeschuhen gut vorstellbar ist eine Tour auf die
Kleine Angelusspitze durchs gesamte Zaytal über die Hütte und das Zayjoch.
- Vergl. auch die Touren zu Pederfick,
Vertainspitze oder Plattenspitze.
- Gesamter Weg (35.0 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
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