Anfahrt aus Norden (Reschenpaß)
und Osten vom Vinschgau über Gomagoi, aus Westen von der
Schweiz übers
Engadin, Ofenpass und Umbrailpass zum P am
Stilfser Joch
/ Passo di Stelvio auf 2758m (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). Von der Passhöhe (2758m) auf Fahrstraße zwischen
Parkplätzen hindurch nach Südsüdost. Stets nahe der Seilbahnmasten über die
breite Schipiste höher bis zur Livriohütte / Rifugio Monte
Livrio. Auf der nun flachen Piste in gleicher Richtung weiter, an der
Westflanke der Geisterspitze vorbei durch eine Einsenkung und darauf zum
wenig höheren Gletscherjoch Passo di Sasso Rotondo (1:45,
3335m, Schilift).
Vom Joch nach rechts über den zunehmend schärferen Ostgrat, nach halber
Strecke über eine felsige Einkerbung und Stufe hinweg, zum flachen
Gipfelkamm des Monte Cristallo (0:40). |
Vor
der Nordflanke des Monte Cristallo.
Am Gipfelkamm
des Monte Cristallo: Aussicht im Osten mit Ortler
(links), Königsspitze (Mitte rechts) und
Monte Cevedale (rechts). Davor der flache Bergrücken der Geisterspitze.
Blick über die
Südwand hinab ins Val Zebrù. Gegenüber (im Bildmittelgrund) steigt
der Confinale-Kamm
empor, den höchsten Punkt am Monte Confinale
(rechts vorne) erreichend. Den Horizont bilden die höheren Gletschergipfel
des Cevedale-Vioz-Kammes.
Blick an der
Payerspitze gegen Osten zu Ortler (links) und Königsspitze (rechts).
Unter der Bildmitte findet sich der Passo di Campo (3346m). Links
davon steigt die Tuckettspitze (3462m), rechts der Nordwestgipfel
P 3480 der Kristallspitzen
empor.
Die Nordflanke
des Monte Cristallo. Links außerhalb des Bildes der Passo di Sasso
Rotondo, unten das Schigebiet.
Stilfser
Joch.
|
Zurück zum Joch (0:30)
und jenseits kurz nach links am Fuße der Geisterspitze entlang. Zwischen
zwei kaum ausgeprägten Felsrippen im Firn senkrecht hinauf (fast 40o),
darüber im flacheren Firnhang mehr nach rechts. Dort gelangt man zum Beginn
einer Firnschneide die zuletzt waagrecht zum Gipfelkreuz leitet.
Vor dem felsigen Gipfel bietet sich noch ein kurzer Abstecher nach rechts,
Südosten, zur völlig überfirnten Payerspitze (3446m) an.
Dazu durch eine breite Einsenkung und den flachen Nordwesthang zum höchsten
Punkt (1:05).
Vom Gipfel der Geisterpitze (0:20)
dann über die Nordwestflanke (Blockschutt) zum Schilift auf etwa 3340m und
weiter zur nahen Schipiste. Am Stilfser Joch ist man nach
1:30.
- Der deutsche Name für den Monte Cristallo ist Hohe Schneid.
Höhe nach dt.-österr. Vermessung 3431m.
- Auf dem 850m langen und durchwegs schmalen Ostgrat des Monte Cristallo
bewegt man sich ständig dicht über der 40-50o steilen und
vollkommen vergletscherten 250m hohen Nordwand. Über die felsige,
größtenteils senkrechte Südwand ragen heikle Wächten.
- Die Payerspitze kann mit einer Schartenhöhe von kaum 20m keinesfalls
als Gipfel gelten. Sie ist aber ein lohnender Aussichtspunkt.
- Wegen des Zustiegs über die Schipiste ist diese Tour gut geeignet bei
schlechten Schnee- bzw. Firnverhältnissen. Die Szenerie abseits des
Schibetriebs ist ungemein beeindruckend: Nach Süden zum Valle dello
Zebrù fällt der steile Gratzug über 1500m tief ab, in Richtung Ortler
bildet der Gratzug mit Trafoier Eiswand und Thurwieserspitze
besonders dramatische Gipfel aus.
- Das Stilfser Joch ist der zweithöchste im Transitverkehr befahrbare
Alpenübergang. Es gilt vielen als der beeindruckendste Alpenpass. Aus
Osten, von Gomagoi her, sind dabei in unmittelbarer Abfolge 48
Haarnadelkurven zu überwinden. Auf seiner Westrampe hinab nach Bormio
liegen 39 Kehren, die sich hier allerdings über mehrere getrennte
Abschnitte verteilen. Daher ist der Pass bei Motorradfahrern gerühmt.
Oben ist man wie auf keinem zweiten Pass von zahlreichen Hotelbauten,
Seilbahn- und Liftanlagen, Restaurantbetrieben und Andenkenläden umgeben
(s. unterstes Bild). Gegenüber steigt aus tiefen Tälern mit
Zirbenbeständen der stark vergletscherte Ortler
(3905m) auf. Die Landschaft an der Westrampe Richtung Bormio zeigt einen
völlig anderen Charakter: zunächst völlig einsame Hochalmflächen, darunter
eine Schlucht zwischen gewaltigen Felsfluchten.
- Die Passstraße wurde in den Jahren 1820 bis 1826 von Österreich als
Verbindung zur Lombardei angelegt, die vom Wiener Kongress zugesprochen
worden war. Später, nach 1859, wurde das Stilfser Joch zum Grenzpass
zwischen Österreich und Italien. Seit Ende des I. Weltkrieges gehört der
Pass gänzlich zu Italien.
- Höchster Alpenübergang ist der Col de
l'Iseran in den französischen Alpen.
- Gesamter Weg (11.2 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |