Der
Antelao aus Norden, vom Rifugio San Marco. Links neben dem Gipfel verläuft
die Rampe der Laste, über die der Anstieg erfolgt.
Das Rifugio San
Marco.
Abendliche
Hüttenaussicht.
Die Felsflanke
unter der Bala.
Die gewaltigen
Plattenschüsse der Laste.
Oberster
Gipfelaufbau. |
Anfahrt aus Norden über
den Brenner
ins Pustertal nach Toblach/Dobbiaco. Von dort über
Cortina d'Ampezzo nach San Vito di Cadore. Im Ort nahe der
Kirche nach Osten auf Stichstraße zum P an der Talstation des Sessellifts
zum Rifugio Scotter (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). 1. Tag
Von der Sessellift-Bergstation (1580m) dem bez. Pfad folgend nordwestwärts
durch Krummholz, später dichten Wald, zum Rifugio San Marco auf
1823m (0:40).
2. Tag
Von der Hütte auf bez. Bergpfad (Alta Via Dolomiti) nach Südosten.
Lange eben, geht es zuletzt in einigen steileren Kehren zur Forcella
Piccola auf 2120m (1:15). Am Joch nach rechts
und auf Steigspur durch das große Schuttkar nach Süden bis unter die Felsen.
In einem Bogen über Felsbänke nach rechts an den Fuß der steilen Felsflanke
unter der Bala (der letzten Nordgraterhebung). Nun länger über
teils plattige und abschüssige Bänder und Fels nach oben bis auf die Anhöhe
(1:35). Dort hinter der kleinen Einschartung
beginnen die ausgedehnten, durchweg mittelsteilen Plattenschüsse der
Laste. Die beste Route leiten Steindauben: Zuerst über geröllbedeckte
Karrenfelder höher bis man zu einer kurzen gratartigen Verengung (I) gelangt
die zum eigentlichen Beginn der mächtigen Plattenschüsse führt. Gleich
anfangs ein schmaler Durchschlupf (II), dann über erst geröllbedeckte,
weiter oben blanke und von größeren Rissen zerfurchte Plattenfluchten höher.
Schließlich erreicht man eine ausgedehnte Schichtstufe, die am vorderen
rechten Abbruch durch eine Rinne überwunden wird. Darüber mehr nach links um
dort an der Gratkante weiter zu steigen. Auf Höhe des Bivacco P. Cosi
(3111m) durch einen steilen Kamin (II+), darüber direkt auf dem Grat weiter.
Der markante Gipfelturm wird über die Westseite erklommen. Er beginnt mit
einer abschüssigen glatten Felsbank, nach einigen Absätzen folgt ein steiler
Kamin (II, Drahtseil). Nach letzten exponierten Bändern ist der Gipfel
erreicht (1:50, Trigonometrischer Punkt).
Abstieg ins Tal: 1:50 bis zur Einschartung an der
Bala,
1:05 bis zur Forcella Piccola,
0:50 bis zur Bergstation des Liftes (über einen
ausgetretenen Verbindungspfad von der Forcella durch den gerölligen
Talgrund).
- Höchster Gipfel der Ampezzaner Dolomiten, sogar der gesamten östlichen
Dolomiten. Der nächst höhere Berg ist die über 30 Kilometer entfernte
Marmolada. Zusammen mit seiner Höhe und der
relativen Prominenz von über 53 Prozent einer der orografisch
bedeutendsten Gipfel der Alpen überhaupt, mithin ein Berg von europäischer
Bedeutung.
- Wenn man sonst eher Firn- und Gletschertouren bevorzugt, ist diese
über alle Maßen steinige Tour ziemlich strapaziös. Nur
überdurchschnittlich routinierte Berggänger können hier noch von Genuss
sprechen. Dass der Antelao ein formschöner Gipfel und dazu der
zweithöchste der Dolomiten ist, muss für alle anderen motivierend genug
sein. Der wirklich gewaltigen Steilrampe der Laste ist ihre
Außergewöhnlichkeit nicht abzusprechen, man muss sie gesehen - und
begangen haben.
- Von der Forcella Piccola bis zum Gipfel durchwegs nordseitiges
Gelände. Bei Glättegefahr bestenfalls mit Steigeisen zu begehen, wovon
aber wegen der Länge und der Abschüssigkeit abzuraten ist.
- Beim Abstieg gibt es nirgends Gelegenheit zu Schuttabfahrten, dazu ist
die Schuttauflage generell zu dünn.
- Die Felsschwierigkeiten gehen nach allgemeiner Alpenskala an
einer Stelle durchaus bis II+.
- Das urtümliche Rifugio San Marco steht über dem Felssporn Col de
chi da Os
oberhalb San Vito di Cadore und dem Boite-Tal. Am
Aussichtspavillon vor der Hütte entfaltet sich eine herrliche Rundsicht:
Im Südosten erhebt sich eindrucksvoll der Felsklotz des Antelao, jenseits
des Boite-Tals findet man die Bosconero-Gruppe, im Süden
die Schiara-Gruppe und die Prampèr-Dolomiten. Im
Südwesten stehen Monte Pelmo und rechts
folgen Rocchetta, Croda da Lago und
Nuvolau.
- Man kann auch im näher gelegenen Rifugio Galassi auf der
Ostseite der Forcella Piccola übernachten.
- Anstiegsweg (6.5 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |