Am
Rifugio Benevolo.
Die Granta
Parei, von der Hütte aus gesehen.
Die Westflanke
der Granta Parei mit dem Normalweg. Links angeschnitten der Gran
Paradiso.
Ausblick am Gipfel der Becca della Traversière:
Nach Westen auf
die Aiguille de la Grande Sassière,
und nach
Süden auf La Tsanteleina, links
dahinter die völlig vergletscherte Punta de Calabre.
Sommerlicher
Überblick aus Süden vom La-Tsanteleina-Gipfel: Becca della Traversière
(links), Col de Rhêmes (auch
Col di Golettaz, Mitte) und Granta Parei (rechts). Im Vordergrund steht
die wolkenbeschattete Pointe de la Golette, im Hintergrund links
erahnt man die Grande Traversière. |
Anfahrt aus dem
Aostatal über Villeneuve
ins Val de Rhêmes. Großer P auf etwa 1850m am Straßenende bei
Thumel
(s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). Vom P wenig die Straße weiter um diese an der ersten
scharfen Rechtskehre zu verlassen. Man bleibt rechts der Klamm der Dora
di Rhêmes
um dem bez. Wanderweg durch lichten Lärchenwald zu einer Unterkunftshütte
der Parkaufseher hinauf zu folgen. Darauf länger das nun flache und offene
Tal hinein, zunächst nahe über dem reißenden Bach, ehe später in Sichtweite
des Rifugio Benevolo ein mit eindrucksvollen Kaskaden von rechts
herabstürzender Zufluss (im Winter Eisfall) erreicht ist. Davor entweder
rechts zur nahen Straße hinauf und nach zwei Brücken auf die linke Talseite
hinüber, oder, bei gut tragenden Schneebrücken, kürzer über die nahe Dora di
Rhêmes hinweg. Die Straßenkehren in der jenseitigen Talflanke abschneidend
hinauf traversierend ist bald die Alm Lavassey erreicht und wenig
darüber die aussichtsreich gelegene Hütte (1:35,
s. oberstes Bild).
Nach der Hütte zieht sich rechter Hand über weite Strecken eine gewaltige
Schrofenbarriere entlang, welche im Hintergrund den Felsriesen Granta
Parei
trägt und deren Nordrücken sie hier bildet (s. zweites Bild von oben). Der
Sommerweg Nr. 13d, der von der Hütte über die nahe Soches-Alm (auch
Sotses-Alm) diese Felsbarriere nach Nordwesten überwindet, um ins
versteckte Hochtal Comba di Golettaz zu führen, ist im Winter nicht
begehbar. Statt dessen weicht man hinter der Hütte südwestwärts in eine
kurze, flache Mulde am Fuße der Felsbarriere aus. Vor ihrem Ende geht es
rechts in wieder leicht talauswärts ziehender Traverse die Steilflanke empor
auf die recht abschüssige Schulter. Diese wird in entgegengesetzter Richtung
nach Süden gequert um endlich einen flachen Absatz zu erreichen (0:50,
Abzweig der Route über Tsanteleina- und Sotze-Gletscher zur
Punta de Calabre). Vom Absatz näher an die nächst höhere Felswand, um
unter ihr schräg rechts höher querend einen zweiten Absatz zu erreichen, an
welchem sich ein welliges Hochkar öffnet (0:20).
Durch das Kar in zwei Aufschwüngen höher, ehe schließlich die Anhöhe des
Granta-Parei-Nordrückens erreicht ist und sich der Blick über das tiefer
eingesenkte Hochtal Comba di Golettaz, den Übergang Colle Bassac Deré
und das im Südwesten gelegene Tourziel weitet (0:40).
Nun folgt man dem sanft ansteigenden Höhenzug nach Süden weiter um bald auf
den Golettaz-Gletscher überzutreten. Diesen überquert man in
weitem, sanft ansteigenden Rechtsbogen unter dem weiten Gletschersattel
Col de Rhêmes (auch Col di Golettaz) vorbei bis an den
fächerförmigen Auslauf des Ostrückens der Becca della Traversière. Dort
geradewegs und zunehmend steiler hinauf zum Schidepot am Beginn der
Gratfelsen (1:30). Über die scharfe Gratkante
(I+), teils steil, zuoberst flacher, zum Kreuz am höchsten Punkt (0:30).
Abstieg wie Anstieg: 0:55 dauert es zum
Granta-Parei-Nordrücken zurück,
1:10 zur Hütte und 1:20
zum P im Tal.
- Und täglich grüßt das Murmeltier: Nach Tour
666 zum Roc Bassagne bereits der zweite Hütten-An- und
Abstieg in zwei Tagen.
- Am Gipfel entfaltet sich ein ganz besonders fesselnder Nahblick in die
nordseitige Steilflanke von La Tsanteleina (3605m, s. unterstes
Bild), in die hohe Ostwand unter der Aiguille de
la Grande Sassière (3747m, s. zweites Bild von unten) und in die
Westflanke der Granta Parei (3387m, s. mittleres Bild), wo man die
ansteigenden Kolonnen der Gipfelaspiranten verfolgen kann. In der Ferne
wird alles überragt von Gipfeln wie dem Gran
Paradiso oder der Grand Casse im französischen Vanoise.
- Der steile Aufstieg über die gewaltige, mehrfach gestufte Abbruchkante
hinter der Hütte macht bereits einen großen Teil des Reizes dieser Tour
aus, ehe sich endlich das versteckte und vollkommen abgeschnittene Hochtal
der Comba di Golettaz mit dem Tourziel darüber Preis gibt.
- Die Tour ist nur bei besten Firnverhältnissen möglich, wobei für
Nicht-Schifahrer Steigeisen kaum zu entbehren sind. Der Golettaz-Gletscher
weist im Bereich des Col de Rhêmes einige größere Spalten auf. Flachere
Passagen, bei dieser Tour kaum die Hälfte ausmachend, wurden mit
Schneeschuhen begangen.
- Vergl. auch Tour 670 zur Punta Basei.
- Tour alleine begangen.
- Alternative Schreibweisen: Granta Parey, Cima Grante
Parei, Comba di Golettaz, Ghiacciaio di Golettaz, Val di
Rhêmes.
- Anstiegsweg (9.8 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |