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Tour 686 - Pointe de Ronce,
Cîme Paré / Signal du Grand Mont Cenis

Savoyen Südliche Grajische Alpen
Savoie Alpes Grées du Sud

Hochtour Route Lac du Mont Cenis - Col du Lou - Cîme Paré (I+) über W-Rücken auf und O-Rücken ab - Nebengipfel P 3356 über W-Rücken auf und O-Rücken ab - Pointe de Ronce über W-Rücken auf und ab Gesamtaufstiegshöhe (m) 1680 + 150 im Abstieg Tage 1 Verhältnisse hochsommerlich gut

Name Max
(m)
Min
(m)
Aufstiegs-
höhe (m)
 Aufstiegs-
zeit (h)
 Schwierig-
keit [1]
 Prominenz
(m) 
[2]
 Dominanz
(m) 
[3]
Eigenstän-
digkeit
 [4]
Cîme Paré 3377 2093 1290 3:20 G2 83 1900 4
Nebengipfel P 3356 3356 3294 70 G1 56 300 5
Pointe de Ronce 3612 3300 320 1:10 G1 462 6300 2
Pointe de Ronce

Sonnenaufgang über der Pointe de Ronce, gesehen von Nordosten an der Zufahrt zum Col de l'Iseran.

 

Pointe de Ronce

Die Pointe de Ronce über dem Nebengipfel P 3356. Vorne ragt die Cîme Paré auf.

 

Pointe du Lamet

Gipfelblick zum Nachbarn Pointe du Lamet. Links im Hintergrund das markante Felshorn des Rocciamelone.

 

Charbonnel

Nachbar im Osten, die Pointe de Charbonnel, mit 3752m höchster Gipfel bis zur knapp 22 Kilometer entfernten Grande Casse.

 


Anfahrt aus Norden über den Col de l’Iseran, aus Westen über Modane im Tal der Arc, oder aus Osten über Turin und Susa, zur Passstraße am Col du Mont Cenis (2083m). Großer P an der Straße entlang des Stausees Lac du Mont Cenis bei Plan des Fontainettes (2093 m), unterhalb des Fort de Ronce gelegen (s.a. Bing Maps, Wetter bei weather.com).

Vom P über bucklige Wiesenhänge unterhalb des Fort de Ronce nach Nordosten, wo man bald auf einen breiten Fahrweg stößt. Auf diesem wenig weiter links geht es in einer Kurve an einer Bachbrücke über den Graben des Ruisseau de Ronce. Nun an einem Weidezaun entlang über einen sehr steinigen Almboden zum steilen Wiesenhang gegenüber, wo ein kehrenreicher, einstiger Militärweg beginnt (1:00). Dieser quert weiter oben unter einer Schrofenbastion nach links in eine kleine Wiesen- und Geröllmulde, dort teils aufgepflastert, um zuletzt über steiles Geröll in den Gratsattel Col du Lou auf 3042m zu führen (1:20).
Dort gleich rechts einen Felsabsatz hoch (I+), darauf über abschüssige, geröllbedeckte Felsplatten steil empor ehe es am ersten markanten Grataufschwung links vorbei auf die Grathöhe geht. Nun meist der Schneide (Felsbänke, Blockwerk) nach, teils knapp links darunter. Nach einer exponierteren Passage über ein Felsgesims wechselt man kurz darauf in die rechte Gratflanke, quert dort unter einem hohen Felsaufschwung hindurch um dahinter eine Steilrinne anzusteigen. Oben befindet man sich dann auf dem Gratgipfel der Cîme Paré, 3377m (1:00). Dahinter geht es steil in Geröll und Schutt wieder über 80 Meter hinab um nach einer sanften Scharte (P 3294) zum namenlosen Nebengipfel P 3356 (kleiner Funkmast) anzusteigen. Nach anschließendem Schartenabstieg von gut 50 Metern geht es endlich ausnahmslos bergan. Über einen längeren, meist breiten Schuttrücken betritt man schließlich nach 1:10 die sanfte Gipfelkuppe der Pointe de Ronce, geziert lediglich durch eine Steindaube.
Abstieg wie Aufstieg: 1:45 zurück über alle Kuppen und Scharten zum Col du Lou, 1:30 zum P.

  • Wenn man die komplette Kammüberschreitung vom Col du Lou über Pointe de Ronce zur Pointe du Lamet oder umgekehrt geht, summieren sich die zu überwindenden Höhenmeter auf etwas über 2000m. Obwohl sich die technischen Schwierigkeiten in Grenzen halten, darf die teils mühsame Tour nicht unterschätzt werden. Es gibt keine Unterkunft am Weg, weshalb unbedingt eine Biwakausrüstung für eventuelle Notfälle mitzunehmen wäre. Die reine Gehzeit, ohne jegliche Verhauer, dürfte etwa 7:20 betragen. Die Überschreitung ist nur zu empfehlen, wenn man Informationen über den weiteren Wegverlauf hat. Die dazwischen liegende, steile Abstiegsmöglichkeit über den Pas du Chapeau zum Lac Claire ist auf jüngeren Karten nicht mehr verzeichnet und war per Augenschein nicht zu beurteilen.
  • Die Route ist bar jeglicher Hinweisschilder und -tafeln, es sind aber durchgängig Steindauben und Pfadspuren zu finden. Dennoch nur bei guter Sicht zu empfehlen, da aus Osten von der Po-Ebene her immer mit gipfeleinhüllendem Wolkenaufzug zu rechnen ist.
  • Landschaftlich eine nicht besonders anheimelnde Gegend. Der Ausblick ist allerdings lohnend: Bei der längeren Passage über den Gipfelkamm entfaltet sich im Süden der Blick auf die überdimensionale Felsklippe des Monviso, dem wohl einsamsten Bergriesen der Alpen, im Südwesten auf die elegante Firnkrone der Barre des Ecrins inmitten der vielgezackten Kulisse der Dauphiné-Alpen, im Westen auf den markanten Dreizack der Aiguilles d'Arves und die formschöne Dent Parrachée vor der Eismasse der Glaciers de la Vanoise, im Norden auf Grande Casse, Grande Motte und Mont Pourri, in dominierender Stellung der alles überragende Mont Blanc, wesentlich näher auf die stets sichtbare Aiguille de la Grande Sassière, hinter La Grivola und Gran Paradiso die Walliser Alpen und schließlich in nächster Nachbarschaft auf Pointe de Charbonnel nebst Rocciamelone.
  • Der ausgedehnte Gletscher, der bis vor wenigen Jahrzehnten die gesamte Nordflanke bis zur Gratkante einnahm, hat sich in isolierte Felder aufgelöst, so dass keinerlei Eisberührung mehr notwendig ist.
  • Alternativer Zustieg über die Nordflanke: Auf der Nordrampe der Passstraße nur bis etwa 2060m. In einer Rechtskurve nach den Schiliften und unterhalb einer Kapelle biegt man links einen Almweg ein um diesem bis zur Côte Plane auf 2231m zu folgen. Vom P steigt man nun über steile Wiesen höher. Linker Hand sieht man eine dunkle Felswand, die Calla. Darauf geht es über Felsen bis zum Glacier de l’Arcelle Neuve. Dort hält man sich am besten links und sucht sich eine der Rinnen aus, wobei die ganz rechts liegende die einfachste sein soll, und gelangt so auf den Westgrat der Pointe de Ronce.
  • Tour alleine begangen.

 

  • Anstiegsweg (7.6 Kilometer) zum Download als GPX-Datei.

Fotos: Thehighrisepages.de

Die Pointe de Ronce aus Südosten von der Pointe du Lamet.

Pointe de Ronce

Ansicht aus Westen von der Pointe Clairy: Links, über den Wolken am Col du Mont Cenis aufragend, die runde Kuppe der Pointe de Ronce. In der Mitte, mit kleinem Gletscherfleck, steht die Pointe du Lamet, rechts, über der Po-Ebene, das Felshorn des Rocciamelone. Davor der Stausee Lac du Mont Cenis, der zum Po entwässert.

Lac du Mont Cenis

 


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