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Tour 760 - Pointe de Charbonnel

Savoyen Südliche Grajische Alpen
Savoie Alpes Grées du Sud

Hochtour Route Vincendières - NO-Flanke - Glacier de Charbonnel Gesamtaufstiegshöhe (m) 1940 Tage 1 Verhältnisse hochsommerlich gut

Max
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Min
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Aufstiegs-
höhe (m)
 Aufstiegs-
zeit (h)
 Schwierig-
keit [1]
 Prominenz
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 Dominanz
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[3]
Eigenstän-
digkeit
 [4]
3752 1820 1940 5:40 G3 997 21900 1
Pointe de Charbonnel

Gesamtansicht aus Nordwesten vom Signal Méan Martin. Rechts unter dem Gipfel das verschneite, völlig abgelegene Hochkar La Grala de Charbonnel.

 

Ruisseau de Charbonnel

Querung des Ruisseau de Charbonnel, der das Kar La Grala de Charbonnel entwässert.

 

Unterhalb der Gletscherkappe

Auf der großen Rampe unterhalb der Gletscherkappe.

 

Gipfelblick nach Südosten

Blick vom Gipfel über das obere Vallée d'Avérole, dem Vallon de la Lombarde,
auf Ouille d'Arbéron (Mitte links) und Croix Rousse / Croce Rossa (Mitte),
auf l'Albaron (links) und Bessanese (rechts).

L'Albaron und Bessanese

 

Abendstimmung

Abendlicher Abschied vom Berg.

 


 

Pointe de Charbonnel

Am Eingang zum Vallée d'Avérole.

 

Anfahrt aus Süden und Westen über Lanslebourg im Tal des Arc, aus Norden über den Col de l'Iseran, nach Bessans. Östlich der Ortschaft Abzweig ins Vallée d'Avérole. P an der Straßensperre vor Vincendières (s.a. Bing Maps, Wetter bei weather.com).

Überblick: der Zugang erfolgt vom Fuß der rechten Talflanke über einen kleinen Rücken, der als zuunterst bewaldete Scholle zwischen zwei Tobeln herausragt, wobei der linke und größere Tobel durch den großen Sturzbach Ruisseau de Charbonnel, teils als Wasserfall, durchflossen wird. Diesen Rücken verfolgt man empor bis an den Fuß hoch aufragender Schrofen, die den Nordwestgrat stützen. Darauf quert man den Sturzbach deutlich unterhalb des großen Hochkars La Grala de Charbonnel um die folgende breite Rampe bis zum Beginn der Gletscherkappe anzusteigen. Über sie zum nordöstlichen Gipfelgrat.

Im Einzeln: Vom P wenige Schritte die Straße hinein um rechts einen breiten Fahrweg einzuschlagen, der zunächst über einen Steg und dann rechts haltend in einigen flachen Kehren wenig höher an den Waldrand führt. Dort auf schmalem Steig zwischen Bäumen steil höher zu einem Stolleneingang. Links von diesem weiter empor, bald über Zwergstrauchheiden, dann etwas flacher um schließlich wieder in steileren Kehren über freie Wiesen an den Fuß hoher Schrofenwände zu gelangen.
Nun quert man, weiterhin auf deutlich ausgetretenem Steig, nach links um nach einem kleineren Rinnsal bei P 2215 (Karte IGN 1:25.000) einen großen Sturzbach zu überschreiten (1:50, s. zweites Bild v.o.). Gegenüber klettert der Steig über Schrofen rasch höher, berührt kurz eine kleine Rinne unter hohen Schrofenwänden um darauf links haltend den begrünten Absatz P 2930 zu gewinnen. Von dort geht es den stets gut sichtbaren Steindauben folgend auf einer allmählich ansteigenden, mit gut begehbarem Blockwerk übersäten großen Rampe höher (s. drittes Bild v.o., im Frühsommer ggf. bereits Altschnee), zuletzt mühsam über steilen Moränenschutt, um zuletzt in Sichtweite deutlich höher liegender Eisabbrüche neben einen breiten Felsdurchlass zu gelangen (1:30), welcher den Zugang zum darüber gelegenen Gletscherrand erlaubt. Hier steil höher. Oben, auf 3200m neben der letzten Steindaube am Rand des Gletschers, steht man nach 0:45.
Nun den recht steilen Gletscherrand, ggf. Blankeis, empor, ehe sich der Gletscherhang zum weiten, oberen Gipfeleisfeld zurücklehnt. In Richtung der links hinten sichtbaren Gipfelfelsen mäßig steil weiter. Unmittelbar links unterhalb der Gipfelfelsen angekommen (ggf. Randkluft), schräg rechts höher um den Gipfel, lediglich mit einer kleinen Steindaube geziert, in wenigen Schritten von rechts kommend zu gewinnen (1:35).
Abstieg auf dem Anstiegswege: Zum Gletscherrand in 0:40, der Sturzbach ist nach 1:15 überquert und zum P braucht man noch 0:50.

  • Höchster Gipfel der Südlichen Grajischen Alpen. Nach Dominanz und Prominenz (s. o.) einer der bedeutenden Westalpenberge.
  • Der gesamte, scharfe Gratzug fällt zu beiden Seiten in gewaltigen, über 1300 Meter hohen Steilflanken ab. Der einzige, hier beschriebene Zugang führt über die Nordostseite, die von einer gewaltigen Rinne durchschnitten ist, durch die sich ein wasserreicher Gletscherabfluss, teils als Wasserfall, hinabstürzt.
  • Am Gipfel besticht nicht nur der Nahblick über das Vallée d'Avérole, wo gegenüber die markanten Berggestalten l’Albaron, Bessanese, Ouille d'Arbéron und Croix Rousse ansteigen. Mit der bezaubernd schönen Firnpyramide der Rocciamelone, dicht am Rande der Po-Ebene mit ihrem üblichen Wolkenmeer, geht es im SSE weiter. Den entfernteren südlichen Panoramaausschnitt füllt vollends das komplexe Gipfelmeer der Cottischen Alpen, das, ebenfalls am Rande zur Po-Ebene, im Riesenkegel des Monviso gleich einen wahren Höhepunkt findet. Eine weiteren Glanzpunkt setzt der elegante Kalkstock des Pic de Rochebrune am Col d'Izoard. Im Südwesten, über dem Vallée du Ribon, steht ganz nah der lange Kammzug der Pointe de Ronce. Weiter draußen im Südwesten glänzt die großartige Szenerie der Dauphiné-Alpen mit der herrlichen Firnkrone des Barre des Ecrins in der Mitte. Die gesamte Thaborgruppe um den Mont Thabor geht vor dieser eisig blinkenden Hochregion beinahe völlig unter. Weiter westlich schimmert schließlich der Schneerücken des Grandes Rousses, imponieren die drei Felsfinger der Aiguilles d'Arves.
    Den nördlichen Blickraum umspannt der an Berühmtheiten überreiche Gebirgsbogen zwischen Mont Blanc und Monte Rosa, vor dem eng verschachtelt die Zentralen Grajischen Alpen mit der Aiguille de la Grande Sassière und die Paradisogruppe aufgebaut sind. Über den Sattel des Col de l'Iseran verläuft die Verbindung zu den Gletschern und Felszinnen der näheren Vanoise, der faszinierenden Hochgebirgsregion von Dent Parrachée über die Dômes de la Vanoise, Grande Casse, Grande Motte bis Mont Pourri.
  • Die Bergflanke bleibt über die gesamten acht Kilometer einsam, da weder Almen noch sonstige Bewirtschaftungen zu finden sind und lediglich der Gipfel der Charbonnel ein lohnendes, aber äußerst langwieriges und anspruchsvolles Ziel darstellt. Weitere Pfade und Wege findet man, von Jagdsteigen abgesehen, keine.
  • Der Gipfelgrat gabelt sich und wirft unweit des zum Vallée d'Avérole streichenden, vermessenen Gipfels P 3752 einen über flache Felsblöcke erreichbaren, knapp zwei Meter höheren Felskopf auf.
  • Tour solo, aber nicht alleine begangen. Nur mit freundlicher Unterstützung einer beim Anstieg unerwartet angetroffenen Seilschaft vier unfreiwilliger Schutzengel aus Oberbayern, die als einzige auch die Charbonnel angingen, war es zu riskieren, die 550 Höhenmeter nicht spaltenlosen Gletschers zu begehen. Ohne diesen Umstand hätte die Tour nach der ersten positiven Spaltensondierung im kaum tragfähigen Schnee auf etwa 3400m abgebrochen werden müssen.
  • Während des Gletscherabstiegs zog unten im Tal bei Bessans gerade die Radfahrerkolonne der Tour de France auf der 9. Etappe von Tignes über Col de l’Iseran und Col du Galibier nach Briançon.

 

  • Anstiegsweg (5.3 Kilometer) zum Download als GPX-Datei.

Fotos: Thehighrisepages.de

Ansicht aus Nordosten vom Anstieg zum l'Albaron.

Pointe de Charbonnel aus NO

Gipfelaufbau im Detail.

Pointe de Charbonnel, Gipfel

 


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