Die
Hotelsiedlung Tignes, Ortsteil Val Claret, grün umrahmt,
wie Schifahrer sie selten erleben. Darüber die Pointe du Lavachet
(links) und La Tovière (Mitte). Ganz rechts der Col de Fresse.
An der
Umsteigestation auf 3032m.
Am Gipfel mit
Blick zum Nachbarn Grande Casse.
Nachbar im
Südosten, die Pointe de la Sana. Am Horizont
erkennt man den deutlich vergletscherten l'Albaron
(Mitte links), Pointe de Charbonnel (Mitte
rechts) und Pointe de Ronce (rechts).
Pointe de la
Sana und Grande Motte aus Südosten vom Anstieg zum
Signal Méan Martin. Dazwischen im Hintergrund die Spitze der Grande
Casse.
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Anfahrt aus Norden über
Bourg-St.-Maurice
(hierher z.B. über den Col du Petit-St.-Bernard), aus Süden über
den Col de l’Iseran, nach Tignes. Auf Stichstraße am
Lac du Chevril
vorbei zum Straßenende mit großem P im Hotelort Val Claret (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). Vom P an der Talstation vorbei zum nahen Fahrweg, der
linker Hand nach Süden ins Tal hinein führt. Auf ihm höher bis man die
breite Abfahrtspiste erreicht, der man nun weiter folgt. Sobald diese
spürbar steiler wird, kann man auf einen verfallenen Fahrweg ausweichen, der
in großen Kehren den linksseitigen, sehr steilen Geröllhang (Creux des
Balmes) ansteigt. Die breite Trasse ist durchweg vorhanden, aber von
Geröllabgängen überdeckt. Schließlich wendet sich die Trasse nach links in
den hintersten, höchsten Talboden. In diesen münden zwei große und steile
Abfahrtspisten, von der die erste den etwas direkteren Anstieg vermittelt.
Darüber, auf 2802m bei der Talstation des Sessellifts Télésiège de la
Vanoise, vereinigen sich beide Pisten wieder. Nach einigen weiteren
Kehren gelangt man an die Bergstation des Lifts Téléskis du Plan.
Weiterhin über die steile Piste, erreicht man nach einer Kehre und endlich
auch wieder flacher ansteigend, auf 3032m die große Umsteigestation (mit
Restaurantbetrieben etc.) zwischen Untergrundbahn von Val Claret (Funiculaire
souterrain) und Gipfel-Seilbahn (Télépherique de la Grande Motte,
s. zweites Bild, 2:30).
Bis zum Gipfel befindet man sich nun auf durchaus von Spalten durchzogenem
Gletschergelände (s. zweites Bild), das nur auf der Piste planiert und somit
eingeschränkt gut abgedeckt ist. Man folgt der großen Hauptpiste, die
zunehmend steiler in weitem Rechtsbogen an die Bergstation der Seilbahn auf
3450m, an einem Sattel am Fuße der Gipfelflanke gelegen, leitet (1:30).
Von der Bergstation links in steiler Traverse die Gletscherflanke höher,
ggf. ist auf halber Höhe ein schmaler Bergschrund zu überqueren, um darauf
nach rechts über den kurzen und flacheren Südostrücken den Gipfelkamm zu
gewinnen. Über ihn ist wenig höher der flache Gipfelfirst erreicht (0:30,
s. drittes Bild).
Abstieg: Zur Bergstation zurück in 0:25. Um das
fußgängerbedingte Spaltensturzrisiko auf der im Tagesgang aufweichenden
Piste zu umgehen, per Seilbahn zur großen Umsteigestation hinab und weiter
wie auf dem Anstiegswege, im Tal oberhalb von Val Claret allerdings mit
Vorteil den linken Fahrweg nehmend (1:25).
- Hochtour auf einer Schipiste durch spaltenreichen Gletscher.
- Der Berg ist durch Sommerschigebiet und Seilbahnstation gerade 200m
unter dem Gipfel selbstverständlich bergsteigerisch völlig entwertet. Er
bleibt aber für sologehende Sammler interessant, die hier einen
großflächig vergletscherten 3600er finden. Alternativ kommen Besucher in
Frage, die den Gipfel direkt von der Bergstation erklimmen wollen. Für sie
dauert die komplette Tour dann ohne Gipfelrast keine Stunde mehr, setzt
aber dennoch komplette Hochtourenausrüstung mit Steigeisen, Eispickel und
ggf. Seil voraus, womit sich die Zielgruppe einschränkt. Auf dem Gipfel
herrscht also weitgehend Einsamkeit, ganz im Gegensatz zum frequentierten
Sommerschigebiet. Der Ausblick auf den höheren Nachbarn Grande Casse
(s. drittes Bild) ist allerdings faszinierend, auch wenn die Schauseite
nur in spitzem Winkel eingesehen wird. Im Norden erhebt sich der nicht
minder interessante Mont Pourri.
- Das Tal am Zustieg zeigt sich selten trostlos, besonders die Passage
über den verschütteten alten Fahrweg auf der linken Seite. Bis zur
Bergstation der Seilbahn auf 3450m werden dann breite Schipisten begangen,
die einen immerhin sehr zügig nach oben bringen. In der steilen
Gipfelflanke, hier sind wohl meist Steigeisen nötig, ist nicht immer mit
Trittspuren zu rechnen, da verhältnismäßig wenig begangen.
- Vergl. hierzu auch die Hochtouren in den Sommerschigebieten von
Allalinhorn, Les Diablerets oder
Piz Corvatsch.
- Tour alleine begangen. Die Pistenaufsicht
war aufmerksam und wies den Autor bei seiner Tour zweimal nachdrücklich
auf die Risiken im Gletschergelände hin.
- Einfache Wegstrecke (8.7 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |