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Tour 841 - Johannisberg, Hohe Riffel

Salzburg, Kärnten Hohe Tauern Glocknergruppe Glocknerkamm

Hochtour Route Rudolfshütte - Ödenwinkelkees - Obere Ödenwinkelscharte (I) - Johannisberg über NW-Grat (I+) auf und ab - Obere Ödenwinkelscharte - Hohe Riffl über S-Grat auf und ab Gesamtaufstiegshöhe (m) 1410 + 150 im Abstieg Tage 1 Verhältnisse sommerlich gut

Name Max
(m)
Min
(m)
Aufstiegs-
höhe (m)
 Aufstiegs-
zeit (h)
 Schwierig-
keit [1]
 Prominenz
(m)
[2]
 Dominanz
(m)
[3]
Eigenstän-
digkeit
 [4]
Johannisberg 3460 2200 1300 5:05 G2 283 1630 3
Hohe Riffel 3338 3228 110 1:10 G1 110 1380 4

Ödenwinkel

Am Weg in den Ödenwinkel. Links außen der Johannisberg, in der Mitte das Eiskögele, rechts, von der Sonne gestreift, Hoher Kasten.

 

Anstieg in die Obere Ödenwinkelscharte

Bei der Wand unterhalb des Gamskopf.

Eiskögele

 

Großglockner

Blick vom Johannisberg auf Großglockner und Hofmannsspitze (rechts daneben).

Pasterze und Großglockner

 

Blick vom Johannisberg über die Obere Ödenwinkelscharte gegen die Hohe Riffel.

Hohe Riffel

 

Johannisberg-Gipfel

Der Johannisberg von der Oberen Ödenwinkelscharte.

 


Ansicht aus OSO von der Franz-Josefs-Höhe

Der Johannisberg aus OSO von der Franz-Josefs-Höhe. Rechts der felsige Mittlere Burgstall, in der Tiefe die Pasterze.

 

Johannisberg aus SSO

Der Johannisberg aus SSO vom Anstieg zur Stockerscharte.

Johannisberg

 

Anfahrt vom Pinzgau über Uttendorf - aus Westen von Mittersill oder aus Osten von Zell am See kommend - ins Stubachtal. Großer P am Straßenende im Enzingerboden bei der Talstation der Weißsee-Seilbahn. Per Seilbahn in zwei Sektionen direkt an die Rudolfshütte auf 2311m (s.a. Bing Maps, Wetter bei weather.com).

Von der Hütte hinab in den Sattel am Ostabfluss des Sees. Danach in der rechten Flanke (Schrofen, Felstrümmer) hoch über dem Ödenwinkelkees noch etwas tiefer bis auf etwa 2200m hinab und darauf einen kleinen Hangabsatz unter dem rechts aufragenden Medelzkopf empor. Wenig weiter markiert eine große Steindaube den Beginn des mühsamen Weges durch grobes Moränengeröll schräg hinab zum etwa 40 Meter tieferen Ödenwinkelkees. Auf dem Gletscher (anfänglich schmale Längsspalten) diagonal in den linken hinteren Bergkessel des Ödenwinkel hinüber. Man hält sich dabei am günstigsten länger an der Mittelmoräne um Querspalten am linken Rand zu umgehen. Nach einem links herab stürzenden Bach stößt man bald auf eine Wegtafel, die den Übertritt in die gewaltige Ostflanke des Bergkessels anzeigt (1:55). Nun befindet man sich wieder auf einem markierten Bergsteig. Kurz über steilsten Moränenschutt höher ehe es über flacheres Schrofengelände zunächst talauswärts geht (große Steindauben). Nachdem man das flache, wasserreiche Plateau Hoher Sand passiert hat, geht es nach rechts in eine Felsgasse über ausgedehnte Gletscherschliffe vor eine niedrige Wandflucht. Die Wand wird in einer markanten, mit Blöcken erfüllten Rinne (I) überwunden. Darüber, am Gamskopf P 2607, gelangt man durch ein Labyrinth aus Felsbänken an den sehr hohen und nun wieder steileren Hangabschnitt, der unmittelbar in die Ödenwinkelscharte empor leitet. Der Steig windet sich jetzt links einer auffälligen Rippe höher um darüber deren kanzelartigen Kopf zu erreichen. Von diesem in etlichen Kehren über Schutt und Geröll den einfacheren, aber mühsamen Schlusshang in die flache Scharte hinauf (Wegtafel), an der sich die riesige Gletscherweite des Obersten Pasterzenboden eröffnet (2:10).
Zum Johannisberg geht es an der Scharte nach rechts. Mit etwas Höhenverlust und dann ganz dicht an der Gratschneide bleibend, noch oberhalb der Randklüfte, geht es nun im Wechsel von Firn und Fels (I+) zunehmend steiler auf die ausgedehntere Gipfelkuppe. Die große Gipfelsteindaube ist nach 1:00 erreicht.
Die Hohe Riffel erreicht man wieder über die Scharte (0:45) um gegenüber, nordwärts, dem länger flachen Verbindungsrücken (Schutt, Geröll) zu folgen. Vor dem Ansatz des felsigen Gipfelgrates bleibt kurz der Gletscher zu überqueren, dann geht es meist links der flachen Schneide haltend zur höchsten Spitze (0:25), geschmückt mit einem kleinem Metallkreuz.
Abstieg auf den Anstiegswege: 0:20 in die Scharte, 1:30 zum Ödenwinkelkees hinab, 0:40 zum 40 Meter höheren Gletscherufer gegenüber, in 1:10 mit 110 Metern Gegenanstieg zur Hütte zurück.

  • Der Johannisberg zeigt sich nach Osten mit der Kontur einer sanften, eisigen Glocke als sehr charakteristisch geformter Gletscherberg. Von seinem weiten Gletschermantel strömt, bald über einen Eisbruch, die Pasterze hinab (s. oberstes Bild). Benannt ist der Berg nach Erzherzog Johann. Die Hohe Riffel besticht dagegen aus Norden und Westen, wohin sie in wildesten, mit dem Hängegletscher der Totenlöcher überzogenen Felskaskaden abfällt.
  • Hochalpine Tour durch eine gewaltige und dabei sehr abwechslungsreiche Bergflanke in einem der eindrücklichsten Bergkessel der Alpen, dem großartig abgeschiedenen Ödenwinkel. Die anschließenden Wände zur Linken direkt unter der Hohen Riffel und zur Rechten unter der Felspyramide des Eiskögele bleiben den Wandliebhabern vorbehalten.
  • Das Gipfelpanorama, besonders am Johannisberg, beglückt durch den herausgehobenen Blick über den weiten Obersten Pasterzenboden und die Pasterze, welche man gewöhnlich weit gegenüber am Parkplatz der viel tiefer gelegenen Franz-Josefs-Höhe tief beeindruckt kennen lernt. Nebenan wird die wahre Gestalt des Eiskögele (3426m) gelüftet, das über dem Bergkessel des Ödenwinkel als frei stehende Felspyramide über einer Riesenwand erscheint, tatsächlich aber eine mächtige Schulter des Schneewinkelkopf (3476m) darstellt. Im Osten, leicht, aber keineswegs gefahrlos erreichbar, erkennt man die Oberwalderhütte, daneben, aus dem Gletschermeer wie länglich runde Felsinseln steigend, die Bärenköpfe und etwas weiter Großes Wiesbachhorn. Schließlich bleibt natürlich der Blick am Großglockner und seiner eindrucksvollen Pallavicinirinne hängen.
  • Beim Rückweg fallen bedauerlicherweise die erheblichen Gegenanstiege ins Gewicht und völlig demoralisierend kann es werden, sobald einen der Bergpfad immer tiefer unter die längst sichtbare Rudolfshütte zwingt.
  • Alternative Schreibweisen: Hohe Riffl.
  • Die in einem landschaftlich überaus großartigen Rahmen eingebettete Rudolfshütte wurde 1958 als "OeAV-Alpinzentrum" vom Österreichischen Alpenverein errichtet und als Ausbildungsstützpunkt genutzt. Seit 2002 ist das große, vierstöckige Haus Teil einer örtlichen Hotelkette und wird als Drei-Sterne-Haus mit umfangreichem Rahmenprogramm bewirtschaftet.
  • Tour alleine begangen.

 

  • Einfache Wegstrecke (Obere Ödenwinkelscharte 6.0 Kilometer, Anstieg Johannisberg 1.0 Kilometer, Anstieg Hohe Riffel 0.8 Kilometer) zum Download als GPX-Datei.

Fotos: Thehighrisepages.de

Blick vom Kleinen Eiser über das Kapruner Törl (links vorne) und den Hängegletscher der Totenlöcher (Mitte) gegen die lange Gipfelwand der Hohen Riffel.

Hohe Riffel

Gesamtansicht der Umrahmung des Ödenwinkel aus Nordwesten vom Hoch-Fürleg-Mittelgipfel. Links Hohe Riffel, in der Mitte Johannisberg, rechts Eiskögele, vom Großglockner überragt. Vorne der Weißsee an der Rudolfshütte.

Gesamtansicht aus Nordwesten

 


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