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Tour 629 - Großes Wiesbachhorn, Hinterer Bratschenkopf

Salzburg Hohe Tauern Glocknergruppe Wiesbachhornkamm

Hochtour Route Stausee Mooserboden - Heinrich-Schwaiger-Haus - Großes Wiesbachhorn über NW-Grat (Kaindlgrat, Stelle I+) auf und ab - Hinterer Bratschenkopf über NO-Flanke auf und ab Gesamtaufstiegshöhe (m) 2190 + 40 im Abstieg Tage 2 Verhältnisse hochsommerlich gut

Name Max
(m)
Min
(m)
Aufstiegs-
höhe (m)
 Aufstiegs-
zeit (h)
 Schwierig-
keit [1]
 Prominenz
(m) 
[2]
 Dominanz
(m) 
[3]
Eigenstän-
digkeit
 [4]
Heinrich-Schwaiger-Haus 2802 2040 770 1:45 BW2 - - -
Großes Wiesbachhorn 3564 2802 770 2:25 G3 472 10100 2
Hinterer Bratschenkopf 3412 2802 650+40 i.Ab. 2:55 G2 108 700 4
Hocheiser

Stausee Mooserboden und Hocheiser beim Aufstieg zum Heinrich-Schwaiger-Haus.

 

Hinterer Bratschenkopf

Blick beim weiteren Anstieg zum Großen Wiesbachhorn nahe am Gletschersattel der Wielingerscharte: Ganz links Vorderer Bratschenkopf, in der Mitte Hinterer Bratschenkopf, rechts dahinter Klockerin.

 

Wielingerscharte

Zweiter Tag beim Anstieg zum Hinteren Bratschenkopf: Hinten die Felspyramide des Hohen Tenn, rechts, am Fuße der Westflanke des Großen Wiesbachhorn, der weite Gletschersattel der Wielingerscharte.

 

Großes Wiesbachhorn aus Südwesten

Am Gipfel des Hinteren Bratschenkopf:
Großes Wiesbachhorn mit Westflanke (rechts die Südflanke),
Blick nach SSW auf den Nachbar Klockerin (3419m). Links am Horizont Großglockner (3798m), darunter Großer Bärenkopf (3401m).

Klockerin

 


Großes Wiesbachhorn aus Norden

Großes Wiesbachhorn aus Norden vom Nachbarn Hoher Tenn.

 

Großes Wiesbachhorn

Ansicht aus Nordwesten vom Kitzsteinhorn. Diagonal durch die Bildmitte zieht der Kaindlgrat.

 

Anfahrt aus Westen über Mittersill (hierher von Kitzbühel oder vom Gerlospass), aus Norden über Saalfelden und Zell am See, aus Osten über St. Johann i.Pg. nach Kaprun. Von dort nach Süden ins Kapruner Tal zum Parkhaus (gratis) am Straßenende beim Kesselfall-Alpenhaus. Weiter per Bus (und Schrägaufzug) zum Stausee Mooserboden (s.a. Bing Maps, Wetter bei weather.com).

1. Tag
Am östlichen Ende der Staumauer nach links, dem Hinweis „Heinrich-Schwaiger-Haus“ folgen. Wenig höher am nächsten Verzweig rechts weiter. Der Weg führt nun ohne größere Abwechslung über einen behäbigen, mittelsteilen Bratschenrücken zur Hütte empor, Passagen über blanke Felsbänke sind drahtseilgesichert. Zunächst weicht er in die linke Flanke aus, dann geht es stirnseitig höher und zuletzt wieder mehr in der linken Flanke bis nach 1:45 die DAV-Hütte erreicht ist.
Großes Wiesbachhorn: Nach der Hütte steigt man, den Markierungen folgend, weiterhin den selben Bergrücken an. Zunächst nach links hinüber wo man alsbald eine steile Rinne (I+, Drahtseil) zu überwinden hat. Rechts darüber geht es über bratschige Felsbänke weiterhin rasch höher bis man schließlich nach einer zweiten gesicherten Passage den Felskopf P 3022 (Unterer Fochezkopf) erreicht und damit am Beginn des eigentlichen Kaindlgrates steht. Dieser schwingt sich in drei markanten Aufschwüngen bis an den Fuß der Westflanke empor: Zunächst als breiter Firnrücken hinauf zu P 3165 (Oberer Fochezkopf), darüber als scharfe Firnschneide, einmal unterbrochen von einem weiteren Felskopf. Nach 1:30 steht man am Fuß der hohen Westflanke, rechts dehnt sich der weite Gletschersattel der Wielingerscharte aus.
Nun im Firn halb in die zu unterst noch mäßig steile Flanke hinauf queren, dann je nach Verhältnissen links dem Nordwestgrat oder rechts dem Südwestgrat, beide mittelsteil, zuwenden. Über beide Grate erreicht man auf etwa halber Flankenhöhe einen ggf. ausgeaperten, felsigeren Gürtel über den man in beliebiger Route weiter empor steigt und schließlich über den linken, steilen Grat, zunächst gut gestufter Fels, zuoberst Firn, den höchsten Punkt mit Kreuz und Buch erreicht (0:55).
Abstieg zurück zum Gletschersattel in 0:25, zur Hütte in 1:00.

2. Tag
Hinterer Bratschenkopf: Erneut zum Gletschersattel der Wielingerscharte wie oben beschrieben (1:30). Nun jedoch in weitem Bogen und mit etwa 40m Höhenverlust über den ganzen Gletschersattel (vereinzelt Spalten) nach rechts an den nördlichen Bergfuß der Bratschenköpfe (0:30). In der mittelsteilen Schuttflanke den Steigspuren folgend schräg nach links bis fast unter das Gipfelkreuz hinauf traversieren, dann in der obersten Steilflanke (meist Firn) geradewegs nach oben zum höchsten Punkt mit Kreuz und Buch (0:55).
Abstieg auf dem Anstiegswege: in 0:25 hinab zum Flankenfuß, 0:30 zum obersten Kaindlgrat, 0:25 bis Unterer Fochezkopf, 0:25 zur Hütte, 1:05 zum östlichen Ende der Staumauer, 0:15 zur Busstation an der Heidnischen Kirche.

  • Die Tour führt durch den landschaftlich großartigen .
  • Das Wiesbachhorn ist nach dem deutlich entfernten Großglockner der zweite Hauptgipfel der Glocknergruppe. Er ist technisch formal unschwierig, oberhalb der Hütte aber über sehr lange Strecken leicht bis deutlich ausgesetzt. Man bewegt sich fast ausschließlich entweder auf scharfen Fels- und Firngraten oder in hohen Steilflanken. Auch beim Hüttenzustieg wird einem keine Erholungsstrecke gewährt.
  • Wiesbachhorn alleine begangen.
  • Beim Bratschenkopf, der eine kurze, aber nicht ganz harmlose Gletscherüberschreitung bedingt, ergab sich die Gelegenheit in eine Zweierseilschaft einbinden zu dürfen. Am Gipfel verlor die Begleitung wegen des tiefen Schnees jedoch das Interesse, bis zur Klockerin weiter zu gehen (3422m, hin und zurück etwa weitere 240 Höhenmeter über eine einfache, sanfte Gletscherflanke). Auch der unmittelbare Nachbar Vorderer Bratschenkopf (3400m, über einen ebenen Fels- und Firnrücken bei 17m Gegenanstieg zu erreichen), konnte nicht mehr reizen, und so ging es zur Hütte zurück.
  • Den Bratschenkopf über den felsigen, recht ausgesetzten Nordwestgrat zu ersteigen ist nicht zu empfehlen. Das Gestein ist über alle Maßen brüchig.
  • Busverkehr Kesselfall-Alpenhaus - Stausee Mooserboden in zwei Sektionen (unterbrochen durch den technisch sehr interessanten Lärchwand-Schrägaufzug): 1. Bergfahrt 8:10, letzte Talfahrt 16:45 (Juli und August 17:00).
  • Mit Bratschen bezeichnet man die leicht verwitternden Kalkglimmerschiefer dieser Region.
  • Vergl. a. Tour 496, Hoher Tenn, sowie Tour 704, Hohe Dock.

S. a. Panoramaansichten aus Nordosten und Osten.

  • Wegstrecke (Anstieg Hütte 4.2 Kilometer, Anstieg Großes Wiesbachhorn 2.1 Kilometer, Anstieg Hinterer Bratschenkopf 2.5 Kilometer) zum Download als GPX-Datei.

Fotos: Thehighrisepages.de

Blick vom Hocheiser: Hoher Tenn, Kleines Wiesbachhorn, Großes Wiesbachhorn, Bratschenköpfe, Klockerin, darunter der Stausee Mooserboden.

Ansicht aus Westen

Klockerin, Bratschenköpfe (links), Großes Wiesbachhorn und Kleines Wiesbachhorn (rechts) aus Südosten von der Großglockner-Hochalpenstraße.

Gesamtansicht aus SO

 


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