Am Garklerin-Gipfel
Blick nach Süden
gegen den Talschluss über dem Sandeskar
mit Schwarze Wand, Schneetalscharte, Gschnitzer Tribulaun
und Pflerscher Tribulaun.
Gegenüber ragt der
Habicht auf.
Der Pflerscher
Tribulaun vom Gipfel des Gschnitzer Tribulaun aus.
Fotos: Thehighrisepages.de |
Anfahrt von der
Brenner-Autobahn über Steinach ins Gschnitztal. P
(gebührenpflichtig) nach dem Straßenende am Gasthaus Feuerstein.
Auch gute Busverbindung von Steinach (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). 1. Tag
Vom P kurz die Straße zurück um hinter der Bachbrücke nach rechts in
Richtung eines Wasserfalls anzusteigen. Links neben diesem bei einem Gehöft
auf markiertem Pfad die dicht bewaldete Steilstufe höher um darauf kurz
einem Forstweg zu folgen. Wenig weiter führt der Pfad wieder durch dichten
Wald, knapp links über der Bachkerbe, ehe man bei der kleinen Hütte der
Valtiß-Alm offene Matten erreicht und darauf länger Latschenhänge
quert. Zuletzt steigt der Pfad nach links in zahlreichen Kehren aus dem Tal
empor um an die Tribulaunhütte (2064m) zu führen, die auf einem begrünten
Absatz der linken Talschulter liegt (2:00).
Von der Hütte zur Garklerin, dem äußersten, weit ins
Gschnitztal vorgeschobenen Grataufwurf aus Dolomitgestein, leitet ein bez.
Pfad in weit ausholender Traverse durchs hinterste Sandeskar
(steile Blockhalden), kurz den Fuß der hier etwa 800m hohen Nordwestwand des
Gschnitzer Tribulaun berührend, um auf der anderen Talseite länger über eine
begrünte Flanke talauswärts zu führen. Vor dem Gipfel steigt der Pfad dann
zu einem Sattel auf 2302m an, der auch einen Abstieg ins Gschnitztal, etwas
oberhalb vom Gasthaus Feuerstein, ermöglicht. Aus dem Sattel (1:05)
führt ein bez. Pfad über den wild bewegten felsigen Südgrat (I) zum höchsten
Punkt mit Kreuz und Buch (0:30). Zurück zur Hütte
auf dem Anstiegswege in
1:20.
2. Tag
Gschnitzer Tribulaun: Von der Hütte nach Südosten ins
kurze, steile Schneetal
hinein, einem steilen Geröllkar. Der bez. Pfad führt bald am Abzweig zum
Gsträunjöchl
vorbei ehe er steiler werdend auf die Schwarze Wand zuhält, die
sich links mit steilsten Felsfluchten erhebt. Die höheren Kehren ziehen
allmählich rechts über steilsten Schutt hinauf in die rechte, westliche
Schneetalscharte (1:20).
Aus der Scharte den Markierungen nach rechts über geröllbedeckte Felsabsätze
und eine steile Rinne (I, Fixseil) empor. Darüber breitet sich die weite
Südostabdachung aus, die man zunächst links haltend, dann nach rechts zum
höchsten Punkt mit Kreuz und Buch hinauf traversiert (0:50).
Zurück zur Hütte und zum P auf dem Anstiegswege: 0:40
bis in die westl. Schneetalscharte, 0:55 zur
Hütte,
1:40 zum P. |
- Der Gschnitzer Tribulaun ist ein mächtiger Felsstock, der nach
Nordwesten in gewaltiger, 800m hoher Felswand abbricht (s. oberes Bild),
gegen Südosten jedoch, zur Schneetalscharte, mit einer ausgedehnten
Abdachung absinkt. Am beeindruckendsten ist selbstverständlich der
Nahblick auf die unmittelbar nebenan steil aufstrebende Felsburg des
Pflerscher Tribulaun, 3097m (vergl. unteres Bild). Im übrigen
entfaltet sich ein prächtiger Ausblick über das Südtiroler Pflerschtal
bis zum Talschluss im Umkreis der Magdeburger Hütte mit den
Feuersteinen
und der Aglsspitze. Aus Osten strahlen die vergletscherten
Zillertaler Alpen
mit Olperer und Hochfeiler herüber, den Südosten
prägen die wild gezackten Felskronen der Dolomiten und im Norden,
und das gilt auch für die Hütte, beherrscht der nahe
Habicht das Bild (s. mittleres Foto).
- Nach dem Tribulaun war noch die Schwarze Wand, östlich benachbart,
beabsichtigt. Das trennende Joch wird durch einen schwierigen Felskopf in
eine östliche und eine westliche Scharte geteilt. Für den Übergang vom
Tribulaun her ist der Felskopf südlich zu umgehen, nicht wie hier versucht
nördlich, da der Anstieg in die östliche Scharte von Norden her durch eine
maximal steile Schuttrinne unsäglich mühsam ist, was letztlich zum Abbruch
führte. Der Weiterweg durch den steilen Westabbruch erfolgt anderen
Beschreibungen nach auf drahtseilgesichertem Steig, wobei auch eine 10m
hohe Wand (Klammern) zu überwinden ist.
- Das gesamte Sandestal bleibt landschaftlich unauffällig. Die
Geröllkare am Talschluss zeigen sich spröde und bieten auch beim Abstieg
keinen Genuss, längere Abfahrten sind kaum möglich. Über dem vielen hellen
Gestein wird es in der Sonne rasch heiß. An der Hütte eröffnet sich
lediglich ein Ausblick auf Habicht und dessen nähere Kammflur.
Landschaftlich wirklich empfehlenswert ist die benachbarte Tour 560 zum
Obernberger Tribulaun und Roßlauf Nord.
- Die hier berührte Tribulaunhütte ist nicht zu verwechseln mit der
keine zweieinhalb Kilometer Luftlinie entfernten, gleichnamigen, aber
auf italienischer Seite liegenden Hütte, ital. Rifugio Calciati al
Tribulaun genannt.
- Die Bergwelt der Tribulaune ähnelt sehr den Dolomiten.
- Anstiegswege (Hütte 5.0 Kilometer, Garklerin 3.7 Kilometer,
Gschnitzer Tribulaun 2.8 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
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