Beim
Hüttenanstieg: Links Richterspitze, Gamsscharte und Nördlicher
und Südlicher Schwarzkopf. Rechts erhebt sich der vorgelagerte
Sonntaglahnerkopf.
Am Gipfel der Richterspitze
Blick nach Norden
auf Kuchelmooskopf, Wildgerlosspitze,
Hahnenkamm, Reichenspitze und Gabler,
Blick nach Süden
auf Rainbachspitze (3129m) und Schwarzkopf
(3079m).
An der Zillerplattenscharte
eröffnet sich der
Blick über den Hohe-Tauern-Hauptkamm, hier von Großvenediger
bis Dreiherrnspitze,
und über den
Eissee nach Südosten zur Südtiroler Rötspitze.
Links erblickt
man das von Wolken touchierte Heiliggeistjöchl. Rechts zieht der
Trog des hintersten Zillergründl herein, überragt vom
Rauchkofel.
Gesamtansicht
des Rauchkofel. Rechts schließt sich die Kleinspitze
(3169m) an.
An der
Hohenau-Alm beim Rückweg zum Speicher Zillergrund. |
Anfahrt über das
Zillertal
nach Mayrhofen. Vor dem Ort nach links durch den
Brandbergtunnel zur Mautstraße im Zillergrund und dort zum P
am Straßenende beim Gasthof Bärenbad
auf 1450m. Per Linienbus weiter zur Staumauerkrone am Speicher
Zillergrund auf 1850m (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). 1. Tag
Von der Staumauerkrone links des Stausees dem breiten Fahrweg entlang durch
einen Tunnel, danach allmählich am buschbestandenen Hang höher bis ins
Kuchelmooskar hinein und jenseits in etlichen Kehren zur Plauener
Hütte, aussichtsreich auf einem begrünten Absatz gelegen, hinauf (1:40).
Von der Hütte zur Richterspitze dem Pfad Nr. 512 entlang
nach Norden durch bestens gangbare Blockfelder mäßig ansteigend der
Reichenspitze entgegen, bis auf 2600m rechts der Weg zur
Gamsscharte abzweigt. Diesem nach, bald über ansteigende Firnfelder die
schließlich in das sehr steile Gletscherfeld am Gratfuß über gehen. Vom
Gratfuß zur Gamsscharte zieht hier über die gesamte Höhe, gut 150hm, ein
großes Schuttcouloir empor. Links dieser sehr auffälligen Rinne verläuft
eine teilweise gesicherte Route hinauf: Anfangs sind hohe, fast senkrechte,
kompakte Felsen (II, Drahtseile, Klammern) zu überwinden, dann geht es durch
kürzere Rinnen und über steile Schrofen (I) hinweg näher an das Couloir
heran. Die letzten Meter führen durchs oberste Couloir, dann steht man in
der Scharte, 2978m, an der sich auch eine Unterstandshütte befindet (2:05).
An der Scharte nach links über den kurzen Südgrat (I+). Anfangs geht es über
eine Strickleiter empor, darauf über grobe Blöcke steil höher ehe nach
0:15
Kreuz und Buch erreicht sind. Der allerhöchste Punkt findet sich fünf
Minuten weiter auf dem Felsgrat (I+).
Abstieg zur Hütte in 1:40.
2. Tag
Von der Hütte auf dem ebenen Pfad Nr. 502 (dem "Hannemannweg") nach
Südosten, durch bestens gangbare Blockfelder hoch auf der weitläufigen
linken Trogschulter des Zillergründl
entlang. Nach 1:20, vor dem weitläufigen
Seekar angelangt, ist der Verzweig zur Zillerplattenscharte
erreicht. Nun links, nordostwärts, den Steindauben folgend über flache
Felsbänke und grobes Geröll hinweg durchs mäßig ansteigende Kar zur
felsigen, aber sanften Zillerplattenscharte auf 2874m (1:00).
Zur
Zillerplattenspitze geht es nach links, den Steindauben nach über
ihren felsigen Süd- (I), ab Vorgipfel Südwestgrat (I): Den ersten Aufschwung
passiert man links am Felsfuß, dann steigt man über die Schneide (grobe
Klemmblöcke) höher zum Vorgipfel. Danach teils rechts in der erdigeren
Flanke weiter und zuletzt etwas steiler und wieder über Felsblöcke zum
höchsten Punkt mit Kreuz und Buch (0:45).
Abstieg über die Zillerplattenscharte und durchs Seekar zurück zur Weggabel
in 1:20. Nun nur wenige Minuten auf dem Weg zum
Heiliggeistjöchl
weiter, ehe man rechts auf einem bez. Pfad über die begrünte Trogflanke in
den weiten Talgrund des Zillergründl, nahe den Quellen des Ziller,
absteigen kann (0:30). Am rechtsseitigen Rande des
grünen Talbodens, teils durch Blockfelder führend, geht es lange hinaus zum
hintersten Ende des Speichers, den man nach 1:00
an der Hohenau-Alm (Jausenstation, s. unterstes Bild) erreicht. Von
dort auf dem Fahrweg rechts des Speichers, teils mit Gegenanstieg, zur
Endstation des Linienbus an der Staumauerkrone (1:00)
und schließlich, die Kehren der Fahrstraße abkürzend, auf bez. Pfad durch
Almwiesen, bald dichten Wald, hinab zum Wirtshaus Bärenbad (1:05).
- Die Tour berührt den landschaftlich großartigen .
Am meisten begeistert dabei vielleicht die Umgebung der
Zillerplattenspitze und -scharte .
Der Ausblick vom scharf herausgehobenen Gipfel, aber bereits auch schon an
der Scharte, erhält dazu ungemeinen Reiz durch den südöstlich gelegenen
Eissee (s. fünftes Bild), einst vor der Zunge des inzwischen
abgeschmolzenen Kesselkees gelegen, der Umschau auf die
beeindruckenden Trogtäler von Zillergründl und Krimmler Achental, und
natürlich dem weiten Panorama im Süden mit den eisgepanzerten Nordseiten
von Großvenediger,
Dreiherrnspitze (s. viertes Bild) und
Rötspitze
sowie des Hochgall. Im Südwesten steigt
steil der Rauchkofel, Herrscher im
hintersten Zillergründl, auf, seine obere Flanke ebenfalls vergletschert.
- Auch der Ausblick an der Richterspitze begeistert. Nur noch durch den
Gipfel der Zillerspitze
(3094m) auf Distanz gehalten, steht man hier ganz nah vor den steilen
Felskegeln von Reichenspitze (3303m) und Gabler (3263m), eisig
flankiert von Kuchelmooskees
und Rainbachkees, und schaut unvermittelt ins Herz der
Reichenspitzgruppe (s. zweites Bild).
- Die Pfade um die Plauener Hütte sind, obgleich teils durch wüste
Blockfelder führend, sehr angenehm zu begehen. Da die Übergänge über das
Heiliggeistjöchl ins Südtiroler Ahrntal
und über die Zillerplattenscharte ins Krimmler Achental einst
wirtschaftlich bedeutend waren, findet man weite Strecken mit Felsplatten
ausgelegt, teils auch aufgepflastert vor. Selten ist eine abgelegene
Gebirgswildnis so angenehm zu durchqueren.
- Auch die gemütliche und gelungen modernisierte Plauener Hütte besticht
durch ihre aussichtsreiche Lage hoch auf einem grünen Balkon über dem
Speichersee. Durch den Linienbus zur Mauerkrone und den kurzen Anmarschweg
erhält die Hütte allerdings regen Tagesbetrieb.
- Der westseitige Zustieg zur Gamsscharte zeigt sich erheblich
schwieriger als der ostseitige von der Richterhütte her. Dies ist
auch im zuoberst sehr steilen Gletscherfeld begründet, das ab Spätsommer
Steigeisen und Pickel verlangt. Im Jahre 2009 ist der westseitige Zustieg
zur Gamsscharte völlig neu angelegt worden und verläuft, anders als oben
geschildert, statt durch die zunehmend steinschlaggefährdete Rinne als
Klettersteig entlang der rechten Felswände.
- Wie häufig an Stauseeufern leidet auch hier die befestigte Wegstrecke
am Speicher - welcher naturgemäß topfeben ist - an einem lästigen Auf und
Ab, das dem Rückweg 50 bis 80hm aufbürdet.
- Tour alleine begangen.
- Gesamte Wegstrecke (1. Tag 9.1 Kilometer, 2. Tag 17.2 Kilometer) zum
Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |