Anfahrt über
Bruneck / Brunico ins Ahrntal / Val Aurina. Großer P
(gebührenpflichtig) am Straßenende in Kasern (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). Vom P wenige Schritte den Ort zurück bis rechts ein
schmaler, urwüchsiger Pfad zum „Heiliggeistjöchl“ abzweigt. Diesen hinauf an
die steile Bergflanke um dort in dichtem Nadelwald viele enge Kehren zur
Niederwieser Alm auf 2027m anzusteigen (0:55).
Links der Alm, die an einem breiten Wirtschaftsweg liegt, zweigt ein
schmaler Bergsteig Richtung "Waldner See" ab. Ihm folgend im offenen
Weidegelände nach Nordwesten höher, bald die feuchte Moorterrasse des
Wieser-Werfer-Moos
querend, darauf an der Niederwieser Hütte (auch Marchsteinalm)
vorbei in den wasserreichen Marchsteinboden, um schließlich schräg
links empor, nördlich der Wiesenkuppe des Archbichl (2419m), einen
kleinen Wiesensattel zu erreichen. Wenig später ist auf etwa 2400m der
Abzweig zum Lausitzer Weg
erreicht (1:00). Diesen über hügeliges Almgelände
höher bis man bald einen weiteren hangquerenden Weg erreicht. Diesen kurz
links entlang zur Kuppe des Sauwipfel
(2657m), dem Beginn des Rauchkofel-Südgrates. |
Rückblick
beim Anstieg nach Südosten übers oberste Ahrntal
hinweg gegen die Seitentäler Windtal (links) und Röttal
(rechts). Vorne breitet sich der Marchsteinboden aus.
Ansicht aus
Nordosten von der Zillerplattenscharte
(Tour 639): Links ist noch der Eissee
zu sehen, darüber, leicht von Wolken touchiert, das Heiliggeistjöchl.
Von rechts zieht der Trog des hintersten Zillergründl herein,
überragt vom Rauchkofel.
Gesamtansicht
des Rauchkofel. Rechts schließt sich die Kleinspitze
(3169m) an.
Ansicht
aus Süden vom Stutennock, knapp 13 Kilometer entfernt: In der Mitte
erhebt sich die
Kleinspitze, rechts der Rauchkofel. Im Mittelgrund links findet man das
Hundskehljoch. Den Vordergrund nehmen die obersten Matten der
Knuttenalm ein. |
Nun bequem auf teils
plattig ausgelegtem Steig den unteren blockigen Südgrat empor bis man auf
Höhe des ersten markanten Grathöckers P 2977 nach links hinab in die weite
Südwestflanke gezwungen wird. Bis zum Gipfel wird nun die durchgängig mit
teils riesigen Felstrümmern übersäte Flanke (I) den Markierungen und
Steindauben folgend begangen, die zum Gipfel hin allmählich mittelsteil
ansteigt. Das große Holzkreuz am höchsten Punkt ist nach
2:15 erreicht.
Abstieg wie Aufstieg: zum Sauwipfel in 1:45 hinab,
der Abzweig auf 2400m ist nach
0:20
erreicht, in 1:05 passiert man die Niederwieser
Alm, und nach
0:40 steht man wieder am P.
- Im Zuge des Zillertaler Hauptkammes bis zum Ostende an der
Birnlücke nach der Wollbachspitze
letzter Berg von Bedeutung. Am Gipfel entfaltet sich ein herrlicher
Blick auf die innerste
Reichenspitzgruppe sowie natürlich auf die beiden prächtigen
Berggestalten und Herrscher über das hinterste Ahrntal,
Dreiherrnspitze und Rötspitze. Der
Zustieg bis zum Beginn des Südgrates führt durch bestens begehbares,
erdiges Gelände.
Beim Abstieg über den Südgrat fällt lange der Blick auf die sanfte
Sattellandschaft um das westlich benachbarte Hundskehljoch mit
dem großen Waldnersee davor, und wenn der Marchsteinboden erreicht ist,
begeistert der Blick gegenüber in die beiden Trogtäler von Röttal
und Windtal die an den Fuß der herrlichen, vergletscherten
Bergschaufel der Rötspitze führen.
- Was dagegen gar nicht begeistert, ist die 300 Höhenmeter umfassende
Passage durch die obere Südwestflanke, natürlich auch noch mit
Höhenverlust, die komplett mit häufig plattig und abschüssig gelagerten,
teils riesigen Felstrümmern überdeckt ist, während die Lücken dazwischen
kaum verfüllt sind (typisch für Zentralgneis). Damit ist es weder
Geh- noch Klettergelände. Wenn Neuschnee zwischen den Blöcken liegt oder
etwa Nieselregen die teils riesigen Felsplatten in Rutschbahnen
verwandelt, sinkt die Begeisterung dann gegen Null. Bei solch einem
Gipfelzugang könnte man dem Berg den Besucherboykott, die Tilgung des
Namens von allen Karten und eine rasche Erosion hin zum Schutthügel
wünschen. Wenn alle Bergtouren so enttäuschend enden, würde man seine
Bergstiefel an den Nagel hängen. Spaß finden hier vielleicht
Balletttänzer, die ihre Spagatübungen gerne mal im Freien ausüben.
- Zum Glück gibt es aber auch Touren ohne größere Trümmermeere im
Ahrntal, etwa durchs ursprüngliche Röttal zur eleganten
Rötspitze, auf die Dreieckspitze oder
den Hochgall.
- Tour alleine begangen.
- Einfache Wegstrecke (7.2 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de |