Am Col de la Vanoise:
Rechts erhebt
sich der lange Gipfelkamm der Pointe de la Réchasse, links zieht die
Südflanke der Grande Casse empor.
Blick in die
Südwestflanke der Grande Casse.
Am
Refuge du Col de la Vanoise.
Die Pointe
de la Réchasse über dem Sattel.
Die Pointe
de la Réchasse, darunter der Glacier de la Réchasse.
Die Hlg.
Jungfrau, knapp am Gipfelrand. Nur Fotografen mit Flügeln vermögen sie
vis à vis abzulichten. Links steht die Grande
Motte, rechts die
Pointe de la Sana, dazwischen ist das
Vallon de la Leisse eingesenkt.
Der Col de
la Vanoise mit seiner Umrahmung.
Der
Grand Roc Noir (Mitte links), südöstlicher Nachbar, flankiert im
Hintergrund von Pointe de Charbonnel
(links) und
Pointe de Ronce (rechts).
Blick am
Gipfel nach Südwesten gegen die vergletscherten Weiten der Glaciers
de la Vanoise. Links vorne erkennt man den Sattel am Auslauf des
Südrückens.
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Anfahrt, aus Osten und
Norden von Bourg-St.-Maurice, aus Westen von Albertville,
durchs Tal der Isère (Tarentaise) nach Moûtiers.
Von dort nach Südosten ins Val de Bozel (Teil der Trois
Vallées). Großer P in Les Fontanettes kurz vor
Pralognan (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com).
Überblick:
Die Pointe de la Réchasse ist nordöstlicher Eckpfeiler der
ausgedehnt vergletscherten Dômes de Vanoise und steht
südlich über dem Col de la Vanoise, gegenüber der
Grande Casse. Sie bildet eine 1 Kilometer lange, leicht
gekrümmte Felsmauer, die im Westen mit Felsturm P 3044 beginnt,
stetig ansteigt um im Osten bei 3212m zu gipfeln. Bis auf die
Ostseite ist der Bergkamm von Gletscherflächen umgeben.
Anstiegsmöglichkeiten finden sich etwa in der Mitte der
Nordflanke unter einer kleinen Einschartung über eine Felsrinne,
von Westen über P 3044 und aus dem Sattel unter dem Südrücken.
Letztere ist im folgenden beschrieben. Alle drei Gipfelanstiege
sind vom Col de la Vanoise über eine riesige Abdachung
zugänglich, die aus ausgedehnten, von Gletschern geschliffenen,
schutt- und geröllübersäten Felsbänken besteht. |
Im einzelnen: Vom P nach Norden, hinauf zum Wanderweg GR 55. Der
breite, sanft ansteigende Weg führt zunächst durch Wald, dann offenes
Gelände, passiert den Abzweig zur Seilbahnstation am Mont Bochor
(0:45) und wenig später die Hütte Les
Barmettes ehe es auf historischem Pflasterweg an einem Wasserfall
vorbei unter das Chalet des Gardes
geht. Geradeaus weiter ist bald der flache Lac des Vaches
erreicht, dann zieht der breite Weg am Fuße der großen Moräne entlang um
rechts, südwärts, haltend auf den grünen, ausgedehnten Col de la Vanoise
mit dem Refuge du Col de la Vanoise auf 2516m zu führen (2:00).
Nun nach Süden über die ausgedehnten, gletschergeschliffenen
Plattenfluchten im Vorfeld der breiten Mauer der Pointe de la Réchasse
hinauf: Zunächst an einem westwärts abzweigenden Weg vorbei und dann den
deutlichen Pfadspuren folgend zwischen begrünten Schrofenkuppen hindurch
an die untersten Felsbänke. Über sie den Steindauben nach links haltend
höher. Nochmals folgen begrünte Schrofen, danach geht es nur noch über
schuttbeladene, leicht abwärts geneigte Felsbänke. Eine sehr große und
lange Plattenrampe leitet weit nach links in Richtung des Gipfels empor,
ehe es rechts haltend über Abfolgen weiterer Plattenabsätze auf eine
flache Anhöhe in Höhe des westlichen Auslaufs des ausgedehnten
Gipfelkammes unter P 3044 geht (1:25). Nun auf
den mäßig steilen Gletscher Glacier de la Réchasse um schon kurz darauf
die untersten Felsen rechts unter P 3044 zu betreten. Rechts vorbei und
zur Rückseite des Bergkammes. Dort in einer sanften Gletschermulde des
Glacier de la Roche Ferran am Fuße der südseitigen Felswände gegen
Osten. Nach 0:25 ist am Ende der Sattel am
Auslauf des Südrückens erreicht. Über den behäbigen Schutt- und
Geröllrücken hinauf zum Gipfelkamm. Auf ihm länger nach rechts über
wechselnde Felsgesimse nahe des Grates weiter. Nach
0:25 ist am äußersten Ostende des langen Grates der höchste Punkt
erreicht, den eine Statue der Hlg. Jungfrau ziert. Abstieg zum Col de
la Vanoise auf dem Anstiegswege (1:35). Von
dort bietet sich nun der Abstieg durch das zweite, südlichere Tal an,
das nach Les Fontanettes zieht. Nach Querung eines verlandeten Seebodens
(Lac des Assiottes) geht es auf markiertem Bergpfad in Kehren
lange über begrünte Schrofenhänge tiefer, dann nach einer flacheren
Passage dicht rechts an einem wüsten Tobel entlang um schließlich in
steilem Abstieg unter den Ausgang des linker Hand liegenden Arcelin-Kessels
(1898m) zu führen. Über flachere Strauchhänge geht es wieder an den Bach
und etwas tiefer über eine breite Brücke zum Wald hinüber, hinter dem
sich der Parkplatz am Ausgangspunkt verbirgt (1:55).
- Landschaftlich geradezu überwältigendes Tourengelände
.
Auf der GR 55 zum Col de la Vanoise findet man links, unter den
enorm steilen Felspyramiden von Pointes de la Glière und
Aiguille de l’Epena einen Wasserfall, während rechts die
mauergleichen Nordwände der Aiguille de la Vanoise den
Himmel verfinstern. Darauf geht es auf einem Plattendamm durch einen
verlandenden See bis sich mehr und mehr der Blick zum Berggiganten
der Grande Casse mit einem ungeheuerlich steilen
Gletscherkar öffnet. Solchermaßen überwältigt kann das Auge
anschließend an der lieblichen, weiten Sattellandschaft des Col de
la Vanoise, wohl dem Mittelpunkt der gesamten Vanoise, zur Ruhe
kommen. Im Süden wird aber rasch die Neugierde auf die anschließende
Passage durch die gewaltigen Felsbänke im Vorfeld des nun sichtbaren
Gipfelziels geweckt. Nach der labyrinthischen Plattenpassage und
einer halben Umrundung des Bergkammes über Gletschereis am Gipfel
angekommen entdeckt man im Osten die abgeschiedenen Täler Vallon
de la Leisse
und Vallon de la Rocheure, dazwischen die
Pointe de la Sana, im südlichen
Halbkreis folgen Grand Roc Noir, die Nordabstürze des
Dent Parrachée
und die Gletscherkuppen der ausgedehnten Glaciers de la Vanoise,
und unmittelbar gegenüber bietet sich abermals ein unvergesslicher
Eindruck der Grande Casse.
- Eine Erkundung (weitere 0:20) des Zustiegs zu P 3044 scheiterte.
Vom Gletscher gelangt man über einen Schuttrücken wenig höher an
nordseitige Felswände, wo ein Kamin auf den Gratfirst leiten soll,
welcher aber unauffindbar blieb.
- Wegen der unvergleichlich schönen Talszenerie mit der Grande
Casse im Talschluss bietet sich zum Anstieg unbedingt die nördlicher
ziehende GR 55 an und zum Abstieg erst das südlichere Tal zwischen
Lac des Assiottes und dem Ausgang des Arcelin-Kessels.
- Komplette Wegstrecke (Refuge du Col de la Vanoise 6.3 Kilometer,
Gipfelanstieg 3.7 Kilometer, Gipfelabstieg bis Les Fontanettes 8.6
Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de
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