An der Schwelle
zum Steinkar: Thaneller (links),
Plattberg
(Hintergrund Mitte) und Kelmer Spitze (rechts). Vorne
erstrecken sich die Matten der Raaz-Galtalpe.
Das Steinkar
von oben. Am Horizont stehen Zugspitze (links) und die Berge
westlich des Fernpaß (Mitte).
Am Knittelkarkopf:
Links die
Knittelkarspitze, vorne eine namenlose Gratkuppe,
gegenüber der
Kamm der Steinkarspitzen, darüber Galtjoch
und Thaneller, am Horizont erstrecken sich die Ammergauer Alpen.
Blick vom
Gipfel der Knittelkarspitze nach Südwesten gegen die
Fallerscheingruppe: Links erhebt sich der Graskamm der Übelwand,
rechts der lange Graskamm von Mittlerer
Kreuzspitze und Elmer Kreuzspitze
(dazwischen in der Ferne die Holzgauer Wetterspitze). Am
Horizont stehen Parseierspitze (links),
Hoher Riffler (Mitte links, mit Gletscher) und Freispitze
(Mitte).
Wetterkreuz
(links angeschnitten), Knittelkarkopf (Mitte) und Knittelkarspitze
(rechts) von der Hinteren Steinkarspitze. In den linken Sattel leitet
der Steig aus dem Steinkar.
Vordere
Steinkarspitze.
Rückblick an
der Vorderen Steinkarspitze.
|
Anfahrt über
Bichlbach
(Fernpaßbundesstraße) oder Stanzach (Lechtal)
nach Kelmen. P und Bushaltestelle vor dem Ortseingang (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). Vom P durch den nahen Ort und dahinter rechts
haltend nach Nordosten gegen die Grasflanke der Kelmer Spitze
hinaus (Wegtafel). Der Almweg wendet sich kurz darauf gegen Nordwesten
um sich am Waldrand (Wegtafel) zu gabeln. Nun rechts weiter. Die beiden
nächsten Kehren kann man im steilen Fichtenwald auf deutlichen
Steigspuren abkürzen, ehe man an einer Wegtafel den Fahrweg endgültig
verlässt um in mäßiger Steigung durch weiterhin wenig reizvollen
Fichtenwald und einige Lichtungen, zuoberst flacher und links,
nordwestwärts, haltend ans Kelmer Jöchl, 1852m, einem längeren,
teils bewaldeten Kammzug anzusteigen (1:10).
Nun auf dem zunehmend offeneren und aussichtsreicheren Kamm weiter gegen
die schroffen Felsabstürze, die das ostseitige Steinkar umschließen.
Davor rechts haltend auf der mit einzelnen Latschen bestandenen
Karschwelle nach Norden weiter ist bald an einer Wegtafel eine Weggabel
erreicht (0:25). Nun links über die Südflanke
(anfangs Graspolster, dann Geröll) der Hinteren Steinkarspitze sanft
ansteigend in den von hohen Steilwänden umstellten Karhintergrund
hinauf. Dort quert der Steig erst eine Geröllrinne um darauf linker Hand
zunehmend steilere und höhere Wandstufen zu überwinden (I).
Nach 0:40 steht man am Abzweig des über die
beiden Steinkarspitzen leitenden Reuttener Höhenwegs. Zur
Knittelkarspitze ist zunächst links weiter anzusteigen, eine hohe
Wandstufe wird durch eine schräge Verschneidung überlistet (I)
ehe sich der Steig in letzten engen Steilkehren in die Scharte zwischen
Wetterkreuz
und Knittelkarkopf windet (0:10).
Von dort nach rechts über einen Grasrücken, zuoberst einige Felsplatten,
zum Knittelkarkopf (0:10). Auf dem flachen
Verbindungsgrat zur Knittelkarspitze umgeht man eine
große Graterhebung links, dann bleibt man auf dem einfachen Felsgrat,
hoch über dem großen
Knittelkar zur linken, um zuletzt über die linke Flanke die
wenig höhere Gipfelkuppe anzusteigen. Am Gipfelkreuz steht man nach
0:15. Zurück zur Scharte vor dem
Wetterkreuz und hinab zum Beginn des Reuttener Höhenwegs dauert es dann
0:35. Der Höhenweg folgt zunächst einem um gut
30 Höhenmeter nordwärts ansteigenden Geröllband in der Ostwand des
Knittelkarkopf um den wild bewegten Verbindungsgrat zu den
Steinkarspitzen zu erreichen. Der erste größere Gratzacken wird rechts
tiefer in der Schuttflanke umgangen. Darauf geht es steilere Felsstufen
(II-) empor und kurz darauf in eine Scharte (I)
hinab. Gegenüber steht ein hoher senkrechter Gratabsatz bevor, den man
über eine Leiter erklimmt. Darüber zieht ein Schuttpfad bequem auf die
Hintere Steinkarspitze. Am Gipfelkreuz (mit Buch) in unerwartet
begrünter Umgebung steht man nach
0:35. Dahinter geht es über einen mit
Graspolstern bewachsenen breiten Rücken hinunter ehe der Grat wieder
schärfer wird und schließlich unvermittelt in die Tiefe abbricht. Hier
an der Kante (I+, Drahtseil, zu unterst Klammern) hinab
und über die folgende scharfe Gratschneide weiter vor die
Vordere Steinkarspitze. Die etwa 30 Meter höhere, schmale
Felskuppe mit Kreuz und Buch ist nach
0:25 gewonnen. Dahinter linksseitig weiter zum nächsten
Felskopf und dann auf recht steilem Steig den teils mit Latschen
bestandenen Nordostgrat (I) in den Grassattel (etwa
1985m) vor der sanften Wiesenkuppe des Galtjoch hinunter (0:20).
Von dort den mark. Pfad rechts über Gras- und Geröllhänge hinab und dann
eben, einen Bergsporn mit bald 30 Metern Gegenanstieg passierend, zum
beim Anstieg berührten Wegverzweig vor dem Steinkar (0:35).
Auf dem Anstiegswege wieder übers Kelmer Jöchl, hinab nach Kelmen und
weiter zum P in
1:10.
- Die Knittelkarspitze ist als höchster Berg der Liegfeistgruppe
Herrscher über eine eigene kleine Gebirgsgruppe in den Lechtaler
Alpen. Der weit östlich vorgelagerte Knittelkarkopf kann mit einer
Schartendifferenz von etwa 13 Metern nicht mal mehr als Nebengipfel
gelten, ist jedoch wegen seiner gewaltigen Ostwand und als
Gratverzweig bedeutsam. Die beiden Steinkarspitzen stehen im
scharfen, nordostwärts ziehenden Felsgrat zwischen Knittelkarkopf
und dem als Schiziel gerühmten, ausgedehnten Wiesengipfel des
Galtjoch.
- Landschaftlich sehr abwechslungsreiche und ungemein spannende
Tour
.
Ist man nach einer guten Stunde dem unvermeidlichen Fichtenwald
unter dem Kelmer Jöchl entstiegen, befindet man sich auf einem
aussichtsreichen Graskamm und bald darauf vor dem von hohen
Felswänden umstellten Steinkar. Wie hier im Karhintergrund der Steig
eine Route durch die Wand findet, bleibt bis zuletzt ein Geheimnis.
Der halbstündige Gang über den länger flachen Gipfelgrat besticht
mit schönen Ausblicken auf Heiterwand,
Namloser Wetterspitze und
Kreuzspitzen links und den
nordöstlichen
Allgäuer Alpen (Urbeleskarspitze und
Hochvogel über dem Hornbachtal,
Leilachspitze und Köllenspitze
über Weißenbach) rechts. Schließt man den verhalten
gesicherten Reuttener Höhenweg an, gewinnt man noch zwei weitere
Felsgipfelchen hinzu und erhält herrliche Ausblicke nach Norden über
das Reuttener Becken hinweg ins Alpenvorland um den
Forggensee. Auch die Zugspitze und die in der Ferne
aufgereihten nördlichen
Stubaier Alpen und nördlichen Ötztaler Alpen
sollen erwähnt sein.
- Die Kelmer Spitze, 2000m, im Osten des Kelmer Jöchl, nimmt man
bei dieser Tour nicht so einfach mit: an diesem beiderseits steil
abfallenden Grasgipfel bleiben weglos völlig ungegliederte, hohe
Flanken mit 40-45 Grad Neigung zu überwinden.
- Wegstrecke (ins Steinkar 2.9 Kilometer, Steinkar - alle Gipfel -
Steinkar 6.0 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
Fotos: Thehighrisepages.de
|