Der Ùja
Ciamarella vom Sattel westlich des Rocca Turo nahe des Rifugio Gastaldi
aus. Links vom Gipfel die Südwestflanke und der hier ebene Gletscher
Ghiacciaio della Ciamarella, darüber die Piccola Ciamarella
/ Petit Ciamarella, 3540m.
Blick aus
Nordwesten von der Ouille Noire auf die
Nordwand. Rechts die Piccola Ciamarella.
Gesamtansicht
aus Norden vom Gipfel der Levanna Occidentale.
Rechts schließt sich die Piccola Ciamarella an.
Fotos: Thehighrisepages.de
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Anfahrt von Turin
/ Torino über Ceres ins Val di Ala und dort auf
steiler kurvenreicher Straße bis zum P am Straßenende im flachen
Talboden des Pian della Mussa
auf 1800m, nahe des Rifugio Città di Ciriè (s.a.
Bing Maps, Wetter bei
weather.com). 1. Tag Von der Straße nach Westen zu den Hütten
der
Alpe Rocca Venoni, über mark., teils gesicherten Steig in
etlichen engen Kehren links des Steiltobels Canale delle Capre
die hohe felsige Hangstufe hinauf und oben flacher südwärts, später
wieder westwärts und steiler, über Matten ins ggf. schneegefüllte
Hochkar zum Rifugio Gastaldi CAI auf 2659m (2:15).
Von der Hütte bietet sich ein Abstecher zum nordöstlich gelegenen, 100m
höheren, breit gelagerten Felsbuckel Rocca Turo an (0:20),
wo sich ein herrlicher Tiefblick auf den Talschluss um Pian della Mussa
und das ganze Val di Ala eröffnet.
2. Tag Zum Ùja Ciamarella von der Hütte bis zum
Gletscher
Ghiacciaio della Ciamarella generell NNW-wärts: Erst durch
einen kleinen Sattel westlich des Rocca Turo (s. oberes
Bild), dahinter nach links, um
eine große Mulde (ggf. Steilfirn) herum und durch ein Schuttfeld hinab
ins Trogtal Il Pian Gias
wo man oberhalb des Canale delle Capre auf etwa 2575m die flache Zunge
des
Pian-Gias-Gletschers quert. Steindauben folgend leicht
ansteigend zum gegenüber liegenden Talrand nahe der Kuppe P 2704.
Weiterhin NNW-wärts über Moränengeröll, Schrofen und einige leicht
passierbare Felsstufen an Felsabsatz P 2907 vorbei zum weiter oben
gelegenen Ghiacciaio della Ciamarella, den man auf etwa 3100m links vor
einer zerschrundeten Gletscherrandzone erreicht. Anfangs gegen den
westlich gelegenen Nachbargipfel Piccola Ciamarella, 3540m,
weiter, und oberhalb der Bruchzone in weitem Bogen über den dort
spaltenarmen Gletscher nach rechts, Osten, bis an den Fuß der
Südwestflanke. Diese 400m hohe, mittelsteile, kaum gegliederte
Felsflanke (I) quert man von rechts nach links hinauf: Den anfangs
deutlichen Steigspuren folgend in langen Kehren höher bis nahe zum
verwitterten, oberen Nordwestgrat. In der obersten Flanke, wo sich die
Steigspuren verlieren, in Falllinie hoch. Der Gipfel mit kleiner
Bronzebüste ist nach 4:40
erreicht.
Abstieg zur Hütte - mit 90m Gegenanstieg hinter dem Trogtal Il Pian Gias
- in 2:45, ins Tal in 1:20.
- Nach der Pointe de Charbonnel ist
der Ùja Ciamarella höchster Berg in der Gruppe Südliche
Grajische Alpen. Die steile Schauseite präsentiert er gegen
Nordosten (s. unteres
Bild).
- Wenn nicht in dichten Wolken steckend, sollten am Gipfel nach
Kartenlage fast die gesamten Südwestalpen zu überschauen sein: über
der riesigen, breiten Eiskappe der nahen Pointe de Charbonnel
hervorlugend La Meije und
Barre des Ecrins, daneben L'Albaron,
Bessanese,
Rocciamelone und
Pointe de Ronce, gegenüber im
Vanoise dann Grande Casse,
Grande Motte, Mont Pourri und Dent Parrachée,
dahinter in der Ferne die Aiguilles d'Arves, umrahmt von
der breiten Front der Grandes Rousses mit dem Pic de
l'Etendard. Im Süden, wo der Monviso
über alle fernen Bergketten herrscht, sieht man bis hin in die
Ligurischen Alpen, die Gegend, wo Alpen und Apennin
aneinanderstoßen, davor die meist wolkenerfüllte Waschküche der
Po-Ebene. Im entfernteren Norden, neben dem unbestreitbaren
Herrscher Mont Blanc, kann man die
Südseite der eisig glänzenden Walliser Alpen bewundern, zu
der die nahe gelegenen Felsgestalten der Paradisogruppe
einen wirkungsvollen Kontrast darstellen.
- Landschaftlich sehr reizvoller Zugang zur Hütte mit Blick auf
die rinnendurchfurchte 1500m hohe Südwand des Ùja Ciamarella und den
Abfluss des Ciamarella-Gletschers, der unweit des unteren
Hüttenweges in elegantem Wasserfall durch den engen Einschnitt des
Canale delle Capre stürzt.
- Der kubusförmige Hüttenbau liegt vor einem düsteren Hochkar mit
steilen Wänden, so der 1000m hohen Ostwand der Bessanese
(3594m, auch mit 3618m angegeben). Auch andere umliegende Berge des
Kessels übersteigen die 3500m, so im Süden die von zwei zerspaltenen
Hochfirnen eingefassten Croze Rossa / Croix Rousse und
Punta d'Arnas / Ouille d'Arbéron.
- Der Bergname wird auch mit Uia di Ciamarella oder
Ùja di Ciamarella angegeben.
- Abweichende Höhenangabe für die Hütte: 2600m.
- Gesamter Anstiegsweg (8.4 Kilometer) zum Download als
GPX-Datei.
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